Am 28. September 2021 berichteten russische Medien, ein Militärgericht habe der ehemalige Kommandant des 55. Hubschrauberregiments, Oberst Jewgeni Suchodolski, des Absturzes für schuldig befunden.
Der Vorfall ereignete sich am 11. Dezember 2019, als ein Kampfhubschrauber Mi-28N „Night Hunter“ mit Besatzungsmitgliedern abstürzte. Der ständige Stützpunkt des 55. Hubschrauberregiments (FPNr 35666) ist Korenowsk in der Region Krasnodar.
55. Hubschrauberregiment in Kriegshandlungen gegen die Ukraine
Das Gericht entschied, dass die Absturzursache darin bestand, dass der Kommandant der Einheit entschieden hatte, dass der Hubschrauber bei widrigen Wetterbedingungen fliegen würde. Der Oberst wurde zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Im Dezember 2019 machte InformNapalm auf diese Katastrophe aufmerksam und veröffentlichte einen Artikel mit dem Titel „Russische Piloten, die an Feindseligkeiten gegen die Ukraine beteiligt waren, sterben beim Mi-28N-Absturz“.
Freiwillige von InformNapalm haben herausgefunden, dass Kampfhubschrauber des 55. Regiments an Feindseligkeiten gegen die Ukraine beteiligt waren. 2018 wurden beispielsweise die ukrainischen Boote Berdjansk, Nikopol und der Schlepper Jana Kapu in neutralem Wasser angegriffen.
Foto: Russischer zweisitziger Kampfhubschrauber Mi-28N.
Im Dezember 2018 veröffentlichte InformNapalm die Personalien von Offizieren des 55. Regiments, die an dem Angriff auf die ukrainischen Boote beteiligt waren. Der erste auf dieser Liste war der Kommandant des 55. Hubschrauberregiments Oberst Jewgeni Suchodolski. Die Liste enthielt auch Angaben zu zwei weiteren Militäroffizieren. Dies waren Alexei Skljankin, stellvertretender Kommandant des 55. Regiments, und Offizier Ruslan Kuschnirenko. Beide starben bei dem Absturz ein Jahr nach dieser Veröffentlichung.
Faktensammlung zur russischen Beteiligung am Krieg gegen die Ukraine
Freiwillige von InformNapalm sammeln weiterhin Fakten über die Beteiligung des russischen Militärs am Krieg gegen die Ukraine und geben die Daten dann in die systematisierte Datenbank ein. Mehr als 2.600 russische Soldaten und Offiziere, die am Krieg gegen die Ukraine beteiligt waren, wurden identifiziert. Einige der identifizierten sind bei Kämpfen in der Ostukraine, in Syrien und anderen Kriegsgebieten gefallen. Andere waren in Unfälle verwickelt, die durch Fahrlässigkeit oder kriminelle Militärbefehle verursacht wurden.
Es sei daran erinnert, dass im Sommer 2021 der Verlust russischer Militärflugzeuge im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zugenommen hat. Einige Experten glauben, dass die Verluste mit einer Zunahme der Flugintensität in Verbindung mit Pilotenfehlern zusammenhängen könnten. Fakt ist jedoch, dass die russischen Flugzeugabstürze auf technische Störungen aufgrund schlechter Wartung und Sanktionen zurückzuführen sind.
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