
Am 14. Oktober um 22 Uhr detonierte an einem Söldner-Checkpoint, der sich an der Ausfahrt aus dem Dorf Kripenskyj (Bezirk Antrazyt, Gebiet Luhansk) befindet, eine starke Explosion. Nach einigen Angaben ist eine LKW-Zugmaschine explodiert, die die Separatisten für die Befestigung ihres Checkpoints genutzt hatten. Nach anderen Angaben sind zusammen mit dem LKW noch Munitionskästen explodiert. Infolge der Explosion gab es zwar keine Getöteten, aber Verwundete aufgrund der Detonationswelle. Die Ursachen dieses Zwischenfalls sind noch unbekannt, aber die Ortsbewohner sagen, die Explosion stehe mit einem Konflikt zwischen „LVR“-Söldnern und russischen Kosaken aus der „Nationalgarde des Großen Donsker Heers“ im Zusammenhang. Darüberhinaus gibt es noch eine Version, derzufolge sich einer der lokalen Separatisten im betrunkenen Zustand auf diese Art für die Misshandlung in Form einer öffentlichen Auspeitschung gerächt haben soll, wie dies im Kosakenmilieu für verschiedene Verstöße gegen interne Regeln praktiziert wird.
Im Twitteraccount des Antrazyter Stadtportals wird auch darauf hingewiesen, dass die Kosaken betrunken gewesen seien und eine interne Auseinandersetzung mit den lokalen Separatisten provoziert haben könnten:
Uns stehen auch exklusive Foto-und Video-Fakten zur Verfügung. Das Foto wurde am Tag nach dem Zwischenfall aufgenommen, am 15. Oktober. Darauf ist der LKW schon zur Straßenseite abgezogen worden, daneben steht eine Söldnergruppe. Im Video wurde der nach der Explosion brennende LKW verewigt, man hört Söldnerstimmen. Das Video wurde uns von einem Zeugen dieser Ereignisse unter Bedingung der absoluten Anonymität übergeben: Video.
Bis zum 16. Oktober nutzen die Terroristen die Verwirrung, die wegen dieser LKW-Explosion herrscht, für eine weitere Einschüchterung der Zivilisten, indem sie ihnen Geschichten über die Partisanen der „Kyjiwer Junta“ erzählen. Alle Explosionen sind ihren Worten nach Diversions- und Spionagegruppen zur Last zu legen und sind keine Folge interner Zusammenstöße und des alkoholisierten Rauschs der Söldner. Es wird auch eine hektische Suche nach Diversanten imitiert.
Lokale Einwohner wissen ganz genau, was tatsächlich passiert ist, sind aber gezwungen, nun weitere Unannehmlichkeiten auszuhalten: die Terroristen inspizieren sorgfältig alle Autos der Zivilisten sowie alle Busse und halten die Fussgänger zur zusätzlichen Kontrolle auf.
Roman Burko für InformNapalm; übersetzt von Irina Schlegel.
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