
Russlands Krieg gegen Europa begann nicht im Jahr 2022, sondern bereits 2008 mit dem Krieg gegen Georgien, gefolgt von der Annexion der Krim im Jahr 2014 und der Besetzung der Ostukraine. Die Grundlagen dieser Expansionsstrategie wurden 2005 von Wladimir Putin gelegt, als er in einer Rede den Zerfall der Sowjetunion als „die größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts“ bezeichnete. Seitdem nutzt Russland Soft Power, Desinformation und militärische Angriffe, um die Kontrolle über ehemalige sowjetische Gebiete zurückzuerlangen.
Laut Informationen von InformNapalm spielen zwei zentrale Akteure eine prominente Rolle in dieser Kampagne – der montenegrinisch-serbische Journalist Igor Damjanović und der georgische Extremist Shota Aphaidze.
Beide haben dokumentierte Verbindungen zu den russischen Sicherheitsdiensten und verbreiten Propaganda für die sogenannte „Russische Welt“.
Igor Damjanović – montenegrinisch-serbischer Propagandist
Igor Damjanović wurde 1980 in Budva, Montenegro geboren. Er präsentiert sich als „Kriegsreporter“, agiert in der Praxis jedoch als russischer Propagandist. Seit 2014 besucht er regelmäßig die besetzten Gebiete in der Ukraine – einschließlich Donbas und Krim – und schreibt dort Artikel über „Grausamkeiten der ukrainischen Armee“ und „Unterdrückung der russischsprachigen Bevölkerung“. Seine Berichte veröffentlicht er auf dem Telegram-Kanal @rat1uzivo sowie auf Facebook und Instagram.
Igor Damjanović wurde für seine Arbeit mit mehreren Auszeichnungen geehrt.
Damjanović trat auch als „unabhängiger Beobachter“ beim umstrittenen Referendum auf der Krim 2014 auf – ein Ereignis, das international als völkerrechtswidrige Annexion anerkannt wurde. Er pflegt enge Kontakte zu russischen Staatsorganisationen wie Rossotrudnitschestwo und der Gortschakow-Stiftung – beide bekannt als Tarnorganisationen russischer Geheimdienste.
Auf dem Balkan hat sich Damjanović, als eine der führenden NATO-kritischen Stimmen in Montenegro etabliert und Zugang zu hohen politischen Kreisen in Serbien. Es gibt dokumentierte Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow sowie mit Apti Alaudinow, einem engen Mitarbeiter von Ramsan Kadyrow.
Shota Aphaidze – georgischer Extremist
Shota Aphaidze (შოთა აფხაიძე) wurde 1981 in Kutaissi, Georgien geboren. Er stammt aus der faschistischen Gruppe „Schwarzhemden“ und wurde zu einer Haftstrafe verurteilt, weil er den Fernsehsender Kavkasia gestürmt hatte. Trotz dieser Vergangenheit hat er sich in russischen Diensten eine Karriere als „politischer Experte“ und „Islamwissenschaftler“ aufgebaut. Seit 2023 ist er an der Finanzuniversität der Russischen Föderation tätig und tritt regelmäßig in staatlich kontrollierten Medien wie Sputnik und Tsargrad TV auf.
Aphaidze ist für seine Desinformation bekannt, unter anderem für eine Dokumentation aus dem Jahr 2019 über angeblichen Organhandel im Donbas – ein Bericht, der von unabhängigen Prüfern widerlegt wurde. Trotz seines Titels als Islamwissenschaftler verbreitet er häufig anti-muslimische Propaganda. Seit 2022 steht er auf der ukrainischen Sanktionsliste und hat ein Einreiseverbot von zehn Jahren.
Sowohl Damjanović als auch Aphaidze sind Teil eines größeren Netzwerks von Akteuren, die russische Interessen in Europa fördern. Ihre Aktivitäten unterstreichen die Notwendigkeit einer strengeren Überwachung kremlnaher Medien und härterer Sanktionen gegen Desinformationsverbreiter.
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