Am 21. Januar 1924 starb Wladimir Uljanow (Lenin), der ideologische Initiator der Oktoberrevolution von 1917 und das erste Oberhaupt des sowjetischen Staates. In nur wenigen Jahren nach dem Tod des Führers wurde um ihn ein richtiger Personenkult erschaffen. Er wurde glorifiziert und vergöttert. Jahrzehntelang wurde er in der Sowjetunion als eine Art Gottesersatz angesehen. Für Kinder war er „Opa Lenin“, für Erwachsene – ein wahrer Revolutionär und der Befreier des sowjetischen Volkes von Bourgeoise und Kapitalismus. Sein mumifizierter Leichnam liegt bis heute im Zentrum der russischen Hauptstadt, als ein Symbol jener Epoche, im Grunde aber – als ein Idol, dem man jahrzehntelang aus der ganzen Sowjetunion gekommen war, um ihm Tribut zu zollen, wie einem Heiligtum.
Da wir uns aber seit bereits fast zwei Jahren nicht nur mit der Bloßstellung der Lügen des jetzigen Kremlregimes beschäftigen, sondern auch mit der Entgötterung sowjetischer Idole und der Richtigstellung der Lügen sowjetischer Propaganda, möchten wir Ihnen heute Informationen vorstellen, bestehend aus 14 Zitaten von Lenin höchstpersönlich, die wir auf der Webseite golbis.com gefunden und übersetzt haben.
Es ist leider nämlich so, dass die sowjetische Propaganda nicht nur in der Sowjetunion sondern in ganz Europa großen Einfluss hatte, und nicht bloß in Osteuropa. Es gibt in Europa noch immer Menschen, meist Vertreter einer linken Ideologie, die behaupten, dass man Lenin und Stalin nicht gleichsetzen sollte, dass der eine ein Revolutionär war, der andere aber ein wahrer Mörder. Leider können wir dem nicht zustimmen. Den Roten Terror, der Millionen Menschen das Leben kostete, initiierte Lenin, für den die einzige Lösung jeglicher Probleme mit Andersdenkenden in ihrer Ermordung lag. Das Sterben der russischen Zivilisation, die Ausrottung jener ihrer Vertreter, die bei vielen mit „Russland“ assoziiert werden (wie Tolstoi, Dostojewski, Tschechow, Bulgakow, Tschaikowski) begann zu Lenins Zeiten, und wurde gerade von ihm zur sowjetischen Ideologie erklärt. Das Motto der Vernichtung von allem Alten beinhaltete, dass nicht nur die Reichen vernichtet werden sollten – es wurden die Intelligentesten und die Talentiertesten vernichtet, folgerichtig und konsequent vertrieben und ausgerottet, weil sie eine Gefahr darstellten, eine Konkurrenz für den Staat. Das Individuum sollte nicht fähig sein, sich dem Staat zu widersetzen. Und ein freier Geist ist dazu immer fähig. Die Früchte dieser jahrzehntelangen Politik sehen wir nun im jetzigen Russland. Die Tschekisten, die 1917 an die Macht kamen, haben diese Macht noch immer. Und dem Vermächtnis, das ihnen „Opa Lenin“ hinterlassen hatte, sind sie noch immer treu.
Zitaten Lenins:
- „…Hervorragender Plan! Beendet ihn zusammen mit Dserschinski. Unter der Maske von „Grünen“ (später schieben wir die Schuld auf sie ab) gehen wir 10 – 20 Werst (alte russische Längeneinheit = 1,06 km) vorwärts und werden die Kulaken, Popen und Gutsbesitzer erhängen. Prämie: 100.000 Rubel für einen Gehängten…“ (A. L. Litwin „Der Rote und Weiße Terror in Russland 1917-1922“)
2. „Ein Krieg nicht um das Leben, sondern um den Tod für die Reichen und die Schmarotzer, für die Bourgeois-Intelligenz… Man soll sie bei jedem noch so kleinem Verstoß fertigmachen… An einer Stelle packt man sie ins Gefängnis… An einer anderen zwingt man sie zum Latrinenputzen. An der dritten bekommen sie, nachdem sie aus dem Karzer ‚raus sind, gelbe Scheine (Ausweise für Prostituierte)… An der vierten erschießt man sie auf der Stelle… Je unterschiedlicher, desto besser, desto reicher wird unsere gemeinsame Erfahrung sein…“ 24-27. Dezember 1917 (W. I. Lenin. Gesammelte Werke. Band 35, Seite 200, 201, 204, aus der Arbeit „Wie organisiert man einen Wettbewerb?“)
3. „Können Sie bitte Ter nochmal ausrichten, dass er alles zum vollständigen Niederbrennen von Baku vorbereiten soll, im Fall einer Invasion, und er möge es schriftlich in Baku bekannt geben.“ 3. Juni 1918 (D. A. Wolkogonow „Lenin. Politisches Portrait. Handschriftliche Anordnung von Lenin an den Tscheka-Vorsitzendenden in Baku S. Ter-Gabrielian)
4. „Pensa, Bezirksverwaltung … einen gnadenlosen Massenterror gegen die Kulaken, Popen und Weißgardisten durchführen; alle Verdächtigen in einem Konzentrationslager außerhalb der Stadt einsperren.“ 9. August 1918 (W. I. Lenin, Gesammelte Werke, Band 50, Seite 143-144)
5. „An die Genossen Kurajew, Bosch, Minkin sowie an die anderen Kommunisten in Pensa.
Genossen! Der Aufstand von Kulaken in den fünf Bezirken soll brutal niedergeschlagen werden. Das ist im Interesse der ganzen Revolution, denn nun nehmen wir den „letzten entschlossenen Kampf“ mit den Kulaken auf. Wir müssen ein Beispiel setzen.
Erhängen (auf jeden Fall erhängen, damit das Volk es sieht) nicht weniger als 100 von den bekannten Kulaken, Reichen, Blutsaugern. Ihre Namen veröffentlichen. Ihnen das ganze Brot wegnehmen. Die Geiseln festlegen, entsprechend dem gestrigen Telegramm. Alles so machen, dass das Volk im Raum von 100 Werst es sieht, davor zittert, davon weiss, darüber schreit. Erwürgen und noch mal erwürgen, all die Blutsauger und Kulaken.
Telegrafieren Sie den Empfang und die Vollstreckung.
Ihr Lenin.“ (A. G. Latyschew „Lenin ohne Geheimnisse“, 1996, Seite 57)
6. „Saratow. An den Beauftragten von Narkomprod (Volkskommissariat) Pajkes. …Ich empfehle eigene Führungskräfte einzusetzen und die Verschwörer sowie die Zögerlichen zu erschießen, dabei niemanden zu fragen und keinen idiotischen Bürokratismus zuzulassen.“ 22. August 1918 (W.I. Lenin, Gesammelte Werke, Band 50, Seite 165)
7. Swijaschsk. An Trotzki
„Ich bin verwundert und beunruhigt wegen der Verzögerung der Operation gegen Kasan, insbesondere, falls mir das richtig übermittelt wurde, wenn Sie die Möglichkeit haben, den Gegner mit Artillerie zu vernichten. Meiner Meinung nach darf man die Städte nicht verschonen und alles weiterhin hinauszögern, weil eine gnadenlose Vernichtung benötigt wird…“ 10. September 1918 (W. I. Lenin, Gesammelte Werke, Band 50, Seite 178)
8. „In Bezug auf die Ausländer empfehle ich mit der Ausweisung nicht allzu voreilig zu sein. Vielleicht sind die Konzentrationslager besser…“ 3. Juni 1919 (W. I. Lenin, Gesammelte Werke, Band 50, Seite 335)
9. „Alle auf dem Territorium der RSFSR (Russische Sowjetische Föderale Sozialistische Republik) lebenden ausländischen Bürger, im Alter von 17 bis 55 Jahren aus den Staaten, die feindliche und kriegerische Handlungen gegen uns führen, in Konzentrationslagern einsperren.“ (A. G. Latyschew „Lenin ohne Geheimnisse“, 1996, Seite 56)
10. „…die Bauern verstehen bei Weitem nicht alle, dass der freie Handel mit Brot ein Verbrechen gegen den Staat ist. „Ich habe das Brot erzeugt, das ist mein Produkt und ich habe das Recht damit zu handeln,“ so denkt ein Bauer, aus Gewohnheit, wie früher. Aber wir sagen, dass es ein Verbrechen gegen den Staat ist.“ 19. November 1919 (W. I. Lenin, Gesammelte Werke, Band 39, Seite 315)
11. An Lunatscharski: „…ich empfehle alle Theater ins Grab zu legen. Der Narkom (Volkskommissar) soll sich nicht mit Theatern, sondern mit der Alphabetisierung beschäftigen.“ Lenin, 26. August 1921 (W. I. Lenin, Gesammelte Werke, Band 53, Seite 142)
12. „…ich komme zum eindeutigen Schluss, dass wir jetzt der Schwarzen-Hundert-Priesterschaft einen entschlossenen und rücksichtslosen Kampf erklären und deren Widerstand mit einer Grausamkeit niederschlagen sollen, dass sie es in den nächsten Jahrzehnten nicht vergessen können. Je größer die Anzahl von Vertretern der reaktionären Priesterschaft und der reaktionären Bourgeoisie ist, die wir erschiessen können, desto besser.“ 19. März1922 ( Iswestija ZK KPSS, 1990, Nr. 4, Seite 190-193)
13. „…militärische Maßnahmen ergreifen, d.h. Lettland und Estland auf militärische Art und Weise zu bestrafen versuchen (zum Beispiel, „auf dem Rücken“ von Balachowitsch (ein General) irgendwo die Grenze für einen 1 Werst überschreiten und dort 100-1000 von dortigen Beamten und Reichen aufhängen.“ Lenin, August 1920 (A. G. Latyschew „Lenin ohne Geheimnisse“, 1996)
14. „…Das Gericht soll den Terror nicht beseitigen, dies zu versprechen wäre ein Selbstbetrug oder ein Betrug, das Gericht soll den Terror begründen und legalisieren, eindeutig, prinzipiell, ohne List und ohne Schönfärberei.“ 17. Mai 1922 (W. I. Lenin, Gesammelte Werke, Band 45, Seite 190)
Und hier noch ein kurzer Ausschnitt über die Ausführung all dieser Erlasse Lenins, am Beispiel in Charkiw:
„29. Juni 1919, Charkiw. Während des Aufenthalts von Bolschewiken in Charkiw herrschte ein solcher Terror, dass viele wegen der von ihnen erlebten Leiden verrückt geworden sind. Besonders grausam war der Kommissar Sajenko, der glücklicherweise von den Freiwilligen gefangengenommen wurde. Die Bolschewiken erschossen gnadenlos, Frauen und Kinder waren keine Ausnahme. Auf zwei Straßen und in den Kellern einiger Häuser wurden „Korridore“ gegraben, an deren Ende man die Menschen hinstellte, die dann erschossen wurden, und wenn sie zu Boden gingen, hat man sie gleich mit Erde zugeschüttet. Am nächsten Tag erschoss man schon die Nächsten, am selben Ort, dann wurden sie wieder zugeschüttet, und das bis es voll war und dem Boden gleich. Dann begann die nächste Reihe desselben Korridors. In einem solchen Korridor lagen bis zu 2.000 Erschossenen. Manche Frauen wurden nur deshalb erschossen, weil sie sich mit den Kommissaren nicht einlassen wollten. In den Kellern fand man Menschen, die auf dem Boden gekreuzigt und mit Schrauben dran festgeschraubt waren. Vielen Frauen wurde die Haut an den Händen in der Form von Handschuhen und an den Beinen in Form von Strümpfen abgenommen…“
Unter folgendem Link kann man sich Photos von den Folgen dieser Gräueltaten anschauen: chaplinka.at.ua
Dieses Material wurde von Irina Schlegel exklusiv für InformNapalmDeutsch verfasst. Zitaten: golbis.com, übersetzt von Zoya Schoriwna; korrigiert von Klaus H.Walter.
Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unsere Ressource erforderlich (Creative Commons — Attribution 4.0 International — CC BY 4.0 ).
Wir rufen unsere Leser dazu auf, unsere Publikationen aktiver in den sozialen Netzwerken zu verbreiten. Das Verbreiten der Untersuchungen in der Öffentlichkeit kann den Verlauf von Informationskampagnen und Kampfhandlungen tatsächlich brechen.
Besuchen Sie uns beim Facebook: InformNapalmDeutsch
One Response to “14 Zitaten von Opa Lenin, oder das Vermächtnis der Tschekisten”
01/05/2016
Zur Propaganda: "Das Kino ist für uns die wichtigste aller Künste!" - InformNapalm.org (Deutsch)[…] Ein uns allen bekannter nuschelnder Zwerg sagte 1922 einen Satz, der Sinn dessen lange Zeit in einem durchaus positiven Sinne interpretiert wurde, als die Fähigkeit des Zwergs “die helle Zukunft” vorauszusehen. Der Satz erlangte seine wirkliche Anerkennung und offenbarte seinen wahren Sinn aber erst vor zwei Jahren: “Das Kino ist für uns die wichtigste aller Künste,” sagte damals einer der ersten und blutigsten Terroristen des XX. Jahrhunderts, der 1,5 Meter kurze Genosse mit der Schirmmütze W.W.Lenin. […]