Die Chronik wurde vom InformNapalmTeam auf der Basis der Information von unseren Insidern aus den okkupierten Territorien der Ostukraine vorbereitet, wie auch der Berichte in den offenen Quellen.

Sektor C

Donezk:

11.00 Uhr auf dem Gelände des Bergwerks Nr. 20 halten die Separatisten Übungen ab: schießen aus automatischen Waffen, Minenwerfern und Artillerie.

14.03 Uhr ein Schützenpanzer, ein Ural-4320 und zwei Minibusse mit Söldnern fuhren in Richtung Stadtzentrum von der Mariupoler Gabelung.

14.37 Uhr eine starke Explosion zwischen dem Donezker Flughafen und der Ortschaft Spartak, schwarzer Rauch breitet sich aus. Die Umstände des Vorfalls sind unbekannt.

15.10 Uhr Ural-4320, beladen mit den Kisten mit Panzerabwehrmunition, fuhr über den Iljitsch-Prospekt in Richtung Makijiwka.

16.00 Uhr vom Hauptbahnhof über den Schachterski Platz, die Artem-Straße runter in Richtung Süden, fuhr ein Schützenpanzer, gekennzeichnet mit einem weißen Kreuz im weißen Kreis, in Begleitung eines PKW.

16.11 Uhr Kalinowski Bezirk, ein Schützenpanzer fuhr in Richtung Makijiwka.

17.37 Uhr Kalinowski Bezirk, 2 Schützenpanzer und ein KAMAZ LKW, beladen mit Söldnern, fuhren nach Westen aus der Richtung Makijiwka.

17.45 Uhr 2 Panzer unter der Flagge von „Neurussland“ fuhren über den Schachterostroiteli-Boulevard in Richtung Flughafen.

20.06 Uhr auf das Gelände der von den Söldnern besetzten Militäreinheit Nr. 3004 wurden die schweren Kettenfahrzeuge gebracht, die aus Makijiwka kamen.

21.00 Uhr über die Rimski-Korsakow-Straße fahren vereinzelt offene Ural-LKWs in Richtung Norden.

21.43 Uhr Station Muschketowe – in die südliche Richtung fuhr ein schwer beladener Güterzug.

22.48 Uhr Kalininski Bezirk, aus der Richtung Makijiwka nach Westen fuhren mit hoher Geschwindigkeit ein SPW, 4 KAMAZ LKWs, einige PKWs und Minibusse mit den Söldnern.

Im Laufe der letzten 3 Tage sind im Petrowski Bezirk der Stadt Donezk, Kosarewa-Straße 96, auf dem Gelände der Ziegelfabrik, sind die Söldner aufgetaucht, dort wurde eine Einheit aus ca. 300 Soldaten untergebracht, dazu ihre Fahrzeuge: einige SPWs. Es wurde viel Munition angeliefert.

In den Bergwerk-Garagen haben sich ebenfalls Söldner niedergelassen. Sie haben das ganze Gelände des Bergwerks besetzt. Dort gibt es einen Landeplatz für Hubschrauber und Kleinflugzeuge (ehemaliger Fliegerclub).

Oleksandriwka

In Oleksandriwka drängen Separatisten die Einheimischen dazu, ihre Häuser zu verlassen (sich zu evakuieren), insbesondere in den Straßen, die näher an Marjinka liegen.

Schachtarsk

10.25 Uhr 2 Urals und 2 Schützenpanzer mit Söldnern fuhren in Richtung Tores, unter den Fahnen der Fallschirmjäger und mit dem Fledermaus-Symbol.

21.50 Uhr fuhren bis zu 25 LKWs in Richtung Tores, einige LKWs mit Sicherheitspersonal und PKWs mit Blaulicht in Richtung Donezk.

21.50 Uhr 4 Urals und 2 SPWs der russischen Armee fuhren in Richtung Donezk, begleitet von der „Polizei“ mit Sirene. Ca. 6 LKWs fuhren nach Tores. Außerdem bewegte sich eine Kolonne LKWs in Richtung russische Grenze.

Horliwka

Am Vormittag wurde Horliwka von den Vertretern der OSZE-Mission besucht. Deshalb gingen Kampfhandlungen erst gegen Abend los.

20.24: gegenüber der Schule Nr. 30 wurde eine Radfahrerin von einem betrunkenen Söldner in einer GAZelle (Minibus) angefahren, die Frau starb. Der Unfallfahrer hat nicht einmal angehalten.

22.50 Uhr: in Dserschynsk hörte man eine heftige Explosion aus der Rcihtung Horliwka.

22.59: die Söldner in Horliwka starten den Artilleriebeschuss.

23.15 Uhr: zwischen den Ortschaften Golmowski und Sajzewe geht der Beschuss aus dem Minenwerfer der Separatisten los.

23.25 Uhr: in Dserschynsk hört man starke Explosionen.

23.30 Uhr : die Einwohner stellen fest, dass die Söldner sich gegenseitig beschießen: aus der Ortschaft Golmowski beschießen sie Schumy und umgekehrt.

Die soziale Lage:

In Horliwka wurde schon die zweite Zeitung in einem Monat gegründet und gedruckt. Dafür wurde also die letzte humanitäre Hilfe aus Russland, die Papier enthielt, gebraucht. Und wenn die Söldner ausgezeichnet werden sollen, wird ihnen zuerst nahe gelegt, für die Anfertigung der Medaillen 300 Grywnja pro Mann zusammenzulegen.

Den Söldnern wurde Lohn ausgezahlt. Auf den Märkten und in den Läden ist der Rubel schon fast die Hauptwährung. Unter den Söldnern haben die Soldaten je 15.000 Rubel bekommen, Offiziere bis Hauptmann – je 30.000, ab Hauptmann – je 45.000.

Sektor A

Stachanowe

Die Einwohner berichten über die große Anzahl von Söldnern in der Stadt.

Trechisbenka

Die Separatisten haben ukrainische Soldaten beschossen – drei Soldaten sind verwundet, zwei von ihnen schwer.

Luhansk

Nach Angaben der LVR-Quellen befindet sich der Anführer von LVR I. Plotnizki seit einigen Tagen im regionalen Krankenhaus. Vermutlich versteckt er sich dort vor der Revisionskommission, die aus Russland angereist ist, um die Sonderprüfung der Vorfälle um die Entwendung der „humanitären Hilfe“ durchzuführen.

Die Einwohner berichten von großen Konvois der Technik der Separatisten, die die Stadt passieren, immer in der Nacht oder frühmorgens.

17.30 Uhr aus Luhansk nach Iswarine sind 6 Planen-LKWs mit Menschen beladen losgefahren.

Grenzübergang Iswarine

Es wurde beobachtet, dass durch den Grenzübergang Iswarine mehr als 10 Panzer durchgefahren sind.

Krasnodon

Täglich gegen 4 oder 5 Uhr morgens kommen aus der Richtung Grenzübergang „Iswarine“ Konvois der russischen Panzerfahrzeuge in die Stadt.

Molodogwardijsk

Die Bewohner berichten, dass sie in der Nacht den Lärm eines Hubschraubers gehört haben, der vermutlich in Richtung Luhansk flog. Die Information konnten wir bisher weder bestätigen noch widerlegen.

Antrazyt

In der Nähe des Dorfes Jesauliwka gab es erneut Artillerieschießübungen, unter anderem aus Mehrfachraketenwerfern. Danach gingen die Söldner durchs Dorf und versuchten Schnaps aufzutreiben. Den Einwohnern erzählten sie, jetzt würden sie üben, und nach den Maifeiertagen (9. Mai, Tag des Sieges) planen sie eine Offensive. Vielleicht entspricht es nicht den wirklichen Plänen ihrer Führung, aber die Soldaten der Separatisten warten darauf und glauben an den bevorstehenden Beginn der aktiven Kampfhandlungen.

Uspenka

Auf der Straße Luhansk – Krasny Lutsch beobachtete man die steigende Anzahl der passierenden Fahrzeuge des Sanitätsdienstes – einige MTLBs und mehr als 10 Urals und GAZ-66 (Planen-LKWs und mobile Krankenhäuser). Außerdem wurde ein vorbeifahrender russischer T-80 Panzer beobachtet.

14.30 Uhr Auf der Straße von Krasny Lutsch in Richtung Luhansk ist durch die Ortschaft Uspenka eine Selbstfahrlafette 2S5 „Giazynt“ durchgefahren, ganz neu, mit frischem Flecktarnmuster.

18.00 Uhr in Richtung Luhansk fuhr ein Schlepper, darauf ein T-72 Panzer mit reaktiver Panzerung.

Auf dem Truppenübungsplatz hinter der Ortschaft Uspenka werden großangelegte Übungen der Söldner fortgesetzt, die Technik mit Besatzung bewegt sich aktiv in beide Richtungen auf der Straße Krasny Lutsch – Luhansk.

Sektor B und M

Komsomolske

In den Wäldchen rund um die Stadt Komsomolske, das Dorf Nowosarjewka und andere Ortschaften befindet sich eine große Anzahl von Truppen und Waffen der Separatisten.

Dorf Stepne:

Gegen 4.35 Uhr auf den Bahngleisen im Dorf Stepne gab es eine gewaltige Explosion. In einigen Häusern in der Nähe sind die Fenster durch die Druckwelle zerborsten. Es gibt keine Opfer. Durch die Explosion entstand ein großer Krater und die Bahngleise auf der Strecke von ca. 175 m sind beschädigt.

Schyrokyne

Ab 22.00 Uhr gab es in der Gegend der Ortschaft Schyrokyne einen Kampf, die Separatisten beschossen die Stellungen der ukrainischen Armee.

Schlussfolgerung: in der ATO-Zone führen die Separatisten gemeinsam mit dem russischen Militär weiterhin Beschüsse der Stellungen der ukrainischen Armee, erhöhen den Bestand der Munition und Technik und terrorisieren die Bevölkerung der besetzten Gebiete.

Dieses Material wurde vom InformNapalmTeam speziell für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Olena Köpnick. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unser Projekt erforderlich.