Die russischen Propagandisten glänzen mit immer neueren Informationspatzern. Diesmal ist in den Fokus unserer Aufmerksamkeit das Material der russischen Söldner unter dem Namen „Das Video von der Stelle der Waffenbeschlagnahme“ geraten, und wir haben beschlossen, dieses für unsere Leser auseinanderzulegen.
Wir behalten uns vor, dass das obengenannte Video mehrere Ziele verfolgt.
– Die Zuschauer von der Anwesenheit der Diversionsgruppen der ukrainischen Streitkräfte in Donezk zu überzeugen
– Ein Bild der anfängerhaften Kämpfer und „Separatisten-Volkswehr“ zu kreieren, die im Donbass kämpfen.
Die häufigen Amnesieanfälle, welche die Vertreter der „DVR-Streitkräfte“ im Laufe dieses Videos zu verfolgen scheinen, lassen an der Aufrichtigkeit ihrer guten Absichten zweifeln. Unabhängig davon, ob diese Militärs lokale Einwohner oder Bürger Russlands sind, nach dem Eingang der Signale von den lokalen Einwohnern und der Planausarbeitung (!!!) müssen die Teilnehmer einer Operation den Ort der Durchführung ihrer Operation kennen. Die vom „Separatisten“ wegen dem Namen der Parkplatzgenossenschaft dargestellte Amnesie, weist in diesem Fall eher auf einen Versuch hin, einen Eindruck der Unprofessionalität der Ausführenden zu erwecken. Aber in diesem Fall müssten die Handlungen der „Volkswehr“ einen spontanen Charakter tragen, zum Beispiel: „Hab’s gehört, bin gleich los“. „Der Plan der Massnahmen“ war in dieser Legende definitiv überflüssig.
Der „Anführer der Aktion“ hat auch versucht, einen Dilettanten darzustellen, was die verzerrte Bezeichnung des Materials bezeugen sollte („Kelvar“ anstatt „Kevlar“). ( Anm.d.Red: aus polymeren Kunststoffen hergestellter Teppichboden). Breite Anwendung von „Kevlar“ nicht nur als Material für die Schutzwesten, sondern auch als Material zur Abdeckung von Haushaltstechnik macht dieses „Unwissen“ völlig sinnlos.
Dafür zeugt die Verwendung des Begriffs „Schutzweste fürs versteckte Tragen“ und die Erwähnung der 5. Schutzklasse umgekehrt- vom Vorhandensein professioneller Kenntnisse beim „Leiter“, die über die Kenntnisse eines Dilettanten hinausgehen.
In der Weltklassifizierung (die für die Verwendung zu kommerziellen Zwecken am meisten geeignet ist) fehlt die 5. Schutzklasse. Aber sie existiert im russischen staatlichen Standard 50744-99 „Kugelsichere Bekleidung. Klassifikation und allgemeine technische Forderungen“. Dieses, wie auch der vom „Aktionsleiter“ verwendete kriminelle Begriff „masljata“ in Bezug auf seine Vorgesetzten kann auf die Zugehörigkeit des Letzten zu russischen Vollzugsbehörden hinweisen.
Die kleinkalibrigen Jagdgewehre, die abgenutzten AKs, „Scorpions“ und Sturmgewehre-58, mit Helmen und Patronentaschen wahllos zusammengemischt, hinterlassen ein Gefühl der hastig vorbereiteten PR-Aktion. Man braucht nur die AK-47 aus der „Sammlung“ mit denjenigen zu vergleichen, welche die „Bergmänner“ in den Händen halten, um zu verstehen, wie weit die „Kohleindustrie vom Donbass“ alle „Diversionsgruppen der ukrainischen Streitkräfte“ überholt hat.
Der „Oberleutnant der Donbass-Armee“, der für die Rolle des „Experten“ ausgewählt wurde, bestärkt dieses Gefühl nur. Der Mensch mit den Schulterklappen eines Oberleutnants einer unbekannten Armee versucht, den Eindruck eines Besitzers des fragmentarischen Wissens zu erwecken. Teilweise sind diese Kenntnisse tatsächlich fragmentarisch, was durchaus berechtigt ist, wenn man den kunterbunten Satz an Waffen und Patronen in Betracht zieht. Ganz und gar nicht jeder im postsowjetischen Raum weiss, dass die Patrone „8×57“ die Hauptpatrone der deutschen Gewehren seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts bis zu Einführung der Standardpatrone der NATO („7,62×51“) war. Noch weniger Menschen können ein österreichisches Sturmgewehr fehlerfrei erkennen (der „Leutnant“ nannte dieses Modell „Deutsch. Heckler&Koch“). Aber ein Mensch, der seit fast einem Jahr an den Kämpfen teilnimmt und Offizieren-Schulterklappen besitzt, muss wissen, dass eine Patrone „7.62×54“ die Patrone zu einem Dragunow-Scharfschützengewehr ist, das sich auch in dieser Sammlung befindet.
Das ist komisch auch deshalb, weil dieser Leutnant wunderbar die Wortverbindung „Zielpatrone“ kennt. Daraus folgen zwei Varianten: entweder ist der „Oberleutnant“ ein verkleideter „Leutnant“, der keinerlei Bezug zu Kampfhandlungen hat, oder er stellt einen „Dilettanten“ nur dar. Ich neige zur zweiten Variante. Und hier is, warum.
Als im Bild die Maschinenpistole „Scorpion“ auftaucht, kommt das ganze Wesen dieser Aufführung zum Vorschein. Derselbe „Leutnant“ errät fehlerfrei den Namen einer Maschinenpistole, die weder in der Bewaffnung der sowjetischen Armee noch einer anderen Armee, die im postsowjetischen Raum gebildet wurde, jemals gewesen ist.
Er behauptet sogar, dass dieses Modell für die Verwendung der Patrone „9×18“ von der Makarow-Pistole bestimmt ist (obwohl das gebogene Stangenmagazin dieses „Scorpions“ darauf hinweist, dass vor uns der echte VZ.61 für die Patrone 7,65×17 ist). Aber sobald es um den Hersteller geht, beginnt der „Leutnant“ auf der Stelle, alle Anzeichen der „Amnesie“ zu demonstrieren und berichtet seinen verwunderten Komplizen zweimal, dass die tschechische Maschinenpistole „Scorpion“ „ukrainisch“ sei?! Solch eine „Inversion des Wissens“ sieht mehr nach Vorlesung eines vorbereiteten Textes aus, als nach einer realen Informationsabwesenheit. Das Interessanteste ist, dass die einzige sowjetische Organisation, die diesen Typ der Waffen verwendet hat, das KGB der UdSSR war. Und angewendet wurde diese Waffe unter anderem auch zur Organisation von Terroranschlägen ausserhalb der UdSSR.
Die Entdeckung des amerikanischen „frisierten“ Stangenmagazins zum AK-47 und des frisierten Kolbens, als Antwort auf die Bitte, aus den Waffenmodellen etwas amerikanisches auszusuchen, kann man den Kuriositäten zuschreiben. Die „Volkswehr“ selbst, in Fragen der Verwendung von frisierten Versionen von AKs, demonstrieren eine für „Bergmänner“ erstaunliche Informiertheit.
Der Patronensatz ist im höchsten Masse beachtenswert. Eine grosse Anzahl der losen Patronen in Kartonboxen weisen darauf hin, dass für diese Imitation höchstwahrscheinlich ein ganzer Waffenladen geplündert wurde. Wobei die Patronen völlig wahllos genommen wurden. Es sind in grosser Anzahl die Patronen „8×57“ vorhanden, die zu keinem einzigen Waffenmodell der Waffen, die zur Schau angeboten wurden, passen!
Das österreichische Sturmgewehr „Steyr-58“ besitzt gar kein Magazin! Wo hat man dieses überhaupt gefunden, wenn dieses Schnellfeuergewehr, das eine Lizenzkopie des belgischen FN FALs ist und in Österreich hergestellt wurde, nur in der Bewaffnung der österreichischen Armee und zwar nur bis zum Ende der 1960-er war?
Aber es gibt in diesem Spektakel auch Hinweise auf reale Fakten. Nehmen wir zum Beispiel die standardisierten Stangenmagazine zu Kalaschnikow-Maschinenpistolen, die mit dem roten Isolierband umwickelt sind und in grossen Mengen zwischen den „Beweisen“ herumliegen. Dieselben Magazine benutzt aber auch die „Volkswehr“, die drum herum steht!
Die schwarzen Helme hat man auch schon auf den Köpfen der „Volkswehr-Separatisten“ entdeckt, noch ganz am Anfang der ATO. Nur diesmal sind sie mit den russischen RPK-74 (Grau-Index: 6P18) und Stetschkin-APS bewaffnet.
Und nun ist es an der Zeit, den wahren Grund für diesen Artikel anzugeben. Das vorgeführte Waffenversteck hat natürlich gar kein Bezug zur ukrainischen Armee. Ungeachtet dessen, dass es im militärischen Sinne völlig nutzlos ist, kann man einen gewissen Nutzen aus dieser Inszenierung ziehen. Der vorliegende Waffensatz demonstriert sehr gut die Fähigkeit der russischen Spezialisten der „Hybrid-Kriege“, unkontrollierte Waffenvorräte an jedem Ort des postsowjetischen Raumes zu erschaffen. Genau so, wie es am Anfang 2014 in Simferopol, Slowjansk, Luhansk und anderen Städten der süd-östlichen Ukraine und Krim war. Nur waren die Waffen in jenen Fällen real, wie auch die Patronen dazu. Und wer weiss, wie viele Waffenlager, den „neurussischen“ ähnlich, noch auf ihre „Sternstunde“ in anderen Städten der ehemaligen Republiken der Sowjetunion warten?
Dieses Material wurde vom Videomonitoring-Spezialisten Al Gri speziell für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf den Autor und unsere Ressource erforderlich.
One Response to “Eine weitere Inszenierung der „DVR“-Propagandisten flog auf: Pseudowaffenversteck der ukrainischen Armee.”
02/03/2015
Russland bereitet durch Tschechei Schwindelmanöver mit Waffen in Donbass vor. - InformNapalm.org (Deutsch)[…] Richtung peilen. Zum Beispiel lenkte InformNapalm bereits in der ersten Februar-Hälfte im Artikel “Eine weitere Inszenierung der “DVR”-Propagandisten flog auf: Pseudowaffenversteck der ukr… die Aufmerksamkeit der Leser auf die gestellten Videos, wo die Söldner erklärten, dass sie einen […]