
Seit dem Ende Februar 2015 führen die russischen Streitkräfte gross angelegte Militärübungen auf den okkupierten Territorien Georgiens durch – in Abchasien und im Raum von Samatschablo (das sogenannte Südossetien).
Das Hauptziel dieser Manöver ist die Vorbereitung auf eine mögliche militärische Operation gegen Georgien. Im Laufe der Übungen wird grosse Aufmerksamkeit der Gefechtsführung unter Verwendung aller Arten der Bewaffnung auf unbekanntem Terrain gewidmet.
Zu den Übungen wurden faktisch alle vorhandenen Unterabteilungen aus zwei Okkupationsstützpunkten – in Abchasien (7. Stützpunkt) und in der Region Samatschablo (4.Stützpunkt) hinzugezogen. Wir erinnern, dass sich eine bataillon-taktische Gruppe aus dem 7. Stützpunkt gerade auf der „Rostower Dienstreise“ befindet. Im Laufe der Vorbereitung dieser Unterabteilungen in Abchasien (die Übungsplätze in Nagwalou und Zebelde) und in Samatschablo (Übungsplätze Dsarzemi und Tontobeti) sieht das Szenario der Übungen offensive Gefechtsführung vor.
Parallel werden auf den okkupierten Territorien Übungen des Kommandostabs durchgeführt, wozu auch das Kommando und das Führungspersonal des südlichen Militärbezirks wie auch das Kommando und einzelne Unterabteilungen der 49. und 58. Armee dieses Bezirks hinzugezogen wurden.
Um Spannung zu erhalten werden die Übungen auch am ganzen Perimeter der nördlichen Grenze von Georgien durchgeführt. Es häufen sich unerwartete Nachprüfungen der Einsatzbereitschaft der militärischen Verbände und Einheiten.
Der Befehlshaber des Bezirks Generaloberst Galkin und seine Stellvertreter führen solche Inspektionen persönlich durch.
Vor kurzem wurden Treffen mit den Kommandeuren der Einheiten des südlichen Militärbezirks durchgeführt, im Laufe welcher die neue Methodik der Kampfführung besprochen wurde, die schrittweise eingeführt und im Laufe der Übungen abgearbeitet wird.
In der zweiten Januarhälfte im Nordossetien, Karatschai-Tscherkessien, Kabardino-Balkarien und Adygeja starteten intensive Übungen der Unterabteilungen der Spezialeinheiten und Aufklärung, wie auch der Gebirgsjägerbrigaden. Bei diesen Übungen wird grosse Aufmerksamkeit der Methodik der unerwarteten und nichtstandardisierten Handlungen gewidmet.
Großangelegte Manöver, die auf den okkupierten Territorien von Georgien und an seinen nördlichen Grenzen stattfinden, haben ausser der Abarbeitung des Prozesses der Kampfvorbereitung und der Aneignung neuer Methodiken auch die Kraftdemonstration zum Ziel und deuten auf die Bereitschaft zu einer möglichen militärischen Operation in der „militärisch-strategischen Richtung“ hin.
Mit diesem Vorgehen versucht die russische politische Führung Georgien in Angst zu halten, indem es seine Staatlichkeit und politische Stabilität bedroht, im Bestreben den von ihm angenommenen Kurs auf den Westen zu vereiteln.
Anmerkung: Auf den angeführten Photos sind Übungen auf den 7. und 4. Okkupationsstützpunkten abgebildet, die früher stattfanden.
Dieses Material wurde von Irakli Komaxidze speziell für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf den Autor und unser Projekt erforderlich.