
Alles läuft darauf hinaus, dass die Ukraine im „westlichen Format“ überleben und siegen wird. Zumindest die Dynamik des Geschehens an der Front und im Hinterland beginnt zu erfreuen. Im Informationsfeld geniert man sich auf die eine oder andere Weise darüber zu sprechen. Wenn Sie Beiträge über etwas Positives sehen oder Artikel darüber lesen, was das Land in einem Jahr erreicht hat, trifft man häufig zwangsläufig auf ein Bündel Pessimismus. Es ändert sich nichts, alles ist verloren, solche Reformen haben wir bereits gesehen, alle stehlen, das ist alles. Selbstverständlich verstehe ich, dass es den Menschen, welchen Anfang 1980 der Kommunismus, dann die Perestroika, und später Frankreich einzuholen und die ganze Welt zu sättigen versprochen wurde, schwer fällt an das Gute zu glauben. Denn letztendlich haben sie nichts als den Verlust ihres Geldes in der „Sberbank“, die weltweit zweithöchste Sterblichkeitsrate, die abscheulich durchgeführte Privatisierung und das Vortäuschen von Reformen erhalten und das 20 Jahre hintereinander.
Doch für ein Land, das sich im Krieg befindet, ist Missmut eine doppelte Todsünde. Natürlich kann man darüber angespannt jammern, dass der Generalstab die Patrioten in den Kesseln verrät und der Lohn 200 Dollar entspricht, doch in der wirklichen Welt kam es auch anders unter solchen Bedingungen als bei uns. Es gab auch Lebensmittelkarten, wie in Israel, es gab auch massenhaftes Abstellen von Strom, wie in Georgien und in Moldau, zehntausende Tote, wie in Syrien und in Jugoslawien, Anarchie, wie in Albanien, Zerfall von Staatlichkeit und den Untergang des Landes. Es gab bereits so einiges. Hinter konkreten Erfolgen und Misserfolgen standen jedoch stets konkrete Personen. General Divjak verteidigte Sarajevo, für die Lage in Syrien ist Assad verantwortlich, die Pyramidensysteme in Albanien schuf die albanische Regierung. Und nur in der Ukraine sieht es so aus, als hätten wir die Offensive der Hybrid-Armee eines 140-Millionen-Landes aufgehalten, die Front stabilisiert, den Staatsbankrott abgewehrt, den Hrywnja-Fall gestoppt. Und all das haben die ZOG, die Reptilien und die Anunnaki gemacht.
Während das witzige Kaninchen Senja und der „Schoko-Oligarch“ das Land verkauften, wurden alle von den Bataillonen der leichten Infanterie mit dem personellen Bestand einer Kompanie, den Parteien, die von Jesus Christus angeführt werden und den Sprechern der erfolgreichen Geschäftsmänner und -plünderer der 90er Jahre gerettet. Und obwohl wir uns daran erinnern, dass „der Sieg viele Väter hat und die Niederlage stets ein Waisenkind ist“, kommt unser nahender Sieg irgendwie ohne Familie aus. Doch um nun eine operative Pause an der Front zu erreichen und den Wirtschaftsabschwung infolge der Krim-Annexion und den Abriss der Verbindungen im Landesinneren wenigstens zu bremsen, wurde eine Riesenarbeit geleistet. Es ist merkwürdig, dass die Sprecher der führenden Partei des Informationsministeriums nicht an jeder Ecke darüber schreien. Denn im Informationsfeld wird über alles Mögliche debattiert, ausgenommen über die echten Leistungen der Ukraine. Bei uns werden entweder die Radikalen ausgeliefert, oder es kommt zu einer Reaktion nach der Revolution, oder die Kredite werden geplündert, oder die Tarife sind gestiegen und die Hrywnja ruiniert, oder die sowjetische Armee wurde eingekesselt.
Und darüber diskutieren nicht die schlechtesten und dümmsten Menschen, unten herrscht einfach die Hölle auf Rädern. Vor kurzem hörte ich von einem Friseur, dass es überhaupt keine Russen im Osten gäbe, sondern dass Poroschenko, Kolomojskyj und Achmetow am Krieg im Osten ihr Geld verdienen würden. Auf die logische Frage, wie sie es schaffen, etwas zu verdienen, wenn sie einen Haufen Vermögenswerte, Geld und einen riesigen Absatzmarkt verloren haben und der „Privatbank“ die Ramschniveau-Plakette „aufgedrückt“ wurde, bekam man die Antwort à la „wenn man aufmerksam fernsehen würde, dann wird einem alles klar“.
Das Volk extrapoliert seine kleinen Angewohnheiten auf die Regierung. Wenn ich schon den Zähler durch einen Magneten anhalte, keine Steuern zahle und mich von der Einberufung verstecke, dann ist Oben auf jeden Fall alles unsauber. Das wird von vielen genutzt – von Talk-Show-Moderatoren bis hin zu sprechenden Köpfen der Taschenparteien. Und darunter müssen viele von denjenigen leiden, die zur „sowjetischen“ Armee gehen, versuchen etwas zu ändern und begreifen, dass nicht die teuren Tarife oder ein falscher Premier für die Probleme des Landes verantwortlich sind.
Es wurde eine Menge getan. Das Erste war, dass sogar Protestversuche der Watnike, die Besetzung der regionalen Regierungsgebäuden und Unruhen in den Städten des Hinterlandes vollständig unterbunden wurden. Genau das war nämlich einer der Gründe, warum „Neurussland“ sogar in Form von Webseiten aufgehört hat zu existieren. Alle mehr oder weniger bedeutenden Persönlichkeiten sind entweder auf der Flucht, geben Interviews über verschwundene Strauße auf LifeNews, sitzen in einer gemütlichen Zelle, oder sie sind aus dem öffentlichen Geschehen ausgeschieden. In einem Jahr wurden 700 Kämpfer und ihre Komplizen festgenommen, ca. 20 Verbrecherzellen in Charkiw, Odessa und Mariupol im Untergrund zerschlagen, einige Diversions- und Aufklärungsgruppen des Gegners außerhalb der ATO-Zone liquidiert, mehr als 1000 Waffen und hunderte Kilogramm Sprengstoff sichergestellt.
Das Wichtigste ist, dass es den Kämpfern nicht gelungen ist, die „rote Linie“ an Toten während der Terroranschläge zu überschreiten. Ja, es wurden Büros und Fahrzeuge von Freiwilligen-Helfer in die Luft gejagt, eine Brücke in Mariupol, Eisenbahnmaterial bei Charkiw und Odessa und Magnetminen für die Sprengung von Treib- und Schmierstofftanks eingesetzt. Umfassende Anschläge auf Zivilisten und auf Massenkundgebungen konnten vermieden werden. Es gab bei uns keinen Panzerbeschuss des Parlaments, Explosionen in der U-Bahn oder Liquidierungen von Terroristen, bei denen mehr Zivilisten sterben als Kämpfer, wie im stabilsten Land der Welt etwas östlich von uns. Charkiw ist geräumt, der Süden ebenfalls, Odessa ist der Spitzenreiter unter den Regionen bei den westlichen Reformen, beinahe monatlich werden dort Mitglieder der Kommunistischen Partei der Ukraine und Separatisten verhaftet, die versuchen die Lage zu destabilisieren. Unterm Strich ist der Einfluss von Agenten der „russischen Welt“ von der Besetzung lokaler Regierungsgebäuden und Kundgebungen mit zehntausend Teilnehmern zu Untergrundzellen und herzzerreißenden Märchen auf YouTube zusammengefallen.
Die Armee ist ein Start in den Weltraum, ohne Frage. 280 Tausend Mann Personalstärke binnen eines Jahres, das ist der absolute Rekord der letzten zehn Jahre. 200-300 % Wachstum bei dem Andrang für den Beruf als Pilot. 200-300 % Wachstum bei den Manövern bei Bataillons- und Kompanieübungen. In den eineinhalb Jahren des Krieges wurden fünf S300 Flugabwehrraketensysteme und drei BUK-M1-Systeme wiederhergestellt, in Uman eine Luftabwehreinheit der zuvor bewahrten Flughafennetzwerke gebildet, zwei Dutzend Abfangjäger am Flügel aufgestellt und vier neue Radarstationen P-18 „Malachit“ eingesetzt. Apropos, das ist einer der Gründe, warum wir nicht von der „unbekannten“ Luftwaffe angegriffen wurden, wie es in Abchasien und der Moldau der Fall war. Wissen noch alle, was eine georgische BUK-M1-Abteilung mit den russischen Luftstreitkräften gemacht hat und wie viele Flugzeuge in fünf Tagen des Konflikts heruntergeholt wurden? Also wir besitzen 60 davon. Dass die Flugzeuge der „Bergarbeiter“ am Boden blieben, kommt nicht von ungefähr. Und die enormen Anstrengungen bei dem Ausbau des Flugabwehrnetzwerkes im Osten und im Süden ist erst der Anfang des langen, aber nötigen Weges.
Wie im Grunde genommen die unendliche Geschichte von der Inbetriebnahme von „Dozor-B“, „Kozak APC“ aus den „Achtzigern“ für die Fallschirmjäger oder der Lieferung der „T-72“ und den Schützenpanzern – Dreiviertel derer wir nicht im Bestand der Armee hatten. Zäh, mühsam, mit Ach und Krach, ohne jegliche Termine einzuhalten, für die ukrainischen Streitkräfte und die Nationalgarde jedoch wird weiterhin neue oder gelagerte Technik eingekauft. Wir hatten faktisch keine Rüstungsindustrie im klassischen Sinne – eine Fertigungsstraße, eine Serie und einen geschlossenen Produktionszyklus. Der berühmte BTR-3-Vertrag mit Thailand – zwischen 2010 und 2013 sind 153 Stück verschifft worden und das bereits mit einer gewaltigen Verspätung und außerhalb jeglicher Fristen. Vier Fahrzeuge im Monat. Und das für ausländische Währung während einer friedlichen Zeit und ohne Bildung von mobilen Reparaturbrigaden, wobei man um die Kooperation mit russischen Betriebswerken betteln musste. Jetzt ist alles noch komplizierter. Jeder Vorgang eines Einkaufs von Technik für die Soldaten muss mit Hilfe des Zahlenprismas irakischer oder thailändischer Verträge unter die Lupe genommen werden, sowie die Lieferungen für die ukrainischen Streitkräfte seit ihrer Formation. Hier gibt es ebenfalls Wachstum bei den Aufträgen für Technik sowie der Menge der Munition, erstmals werden Kommunikationsmittel für mechanisierte Brigaden eingekauft, Wärmebildkameras, gepanzerte Fahrzeuge, Frachtfahrzeuge, Flugabwehr, Panzerabwehrlenkwaffen nicht einzeln, sondern zu Dutzenden. Das ist immer noch nur ein Tropfen im Ozean, jedoch mehr als jemals zuvor in der gesamten Geschichte der Unabhängigkeit.
Die Kampfhandlungen – der Waffenstillstand ist nicht vom Himmel gefallen. Bis dato gab es Grabenkämpfe um den Fluss Bachmutka und in den Engen von dem Fluss Donez, ebenso Lärm bei Horliwka und in Richtung Artemiwsk. Seit der vernichtenden Niederlage der Separatisten bei Mariupol, bei der innerhalb von acht Stunden die Söldner etwa 200 Mann mit Sanitätern verloren haben, sind faktisch zwei Bataillon-Gruppen kampfunfähig. Die mehrwöchige Mörser-Jagd von den Höhen über Schyrokyne, als man die Separatisten buchstäblich mit Stöcken ins Dorf jagen musste. Die ununterbrochenen und erfolglosen Sturmversuche der Stützpunkte in den Bezirken der Ortschaften Peski und Awdijiwka, dem berühmten Dreieck bei Donezk. Und egal wie wir im Netz über den „Sowjet“ schreien, den Sieg lieferte just die Masse der Streitkräfte, mit Hilfe von hunderten eingelagerten und wiederhergestellten Gerätschaften, mit schweren Maschinengewehren aus dem letzten Jahrhundert, mit dem Streufeuer der Raketenwerfer und mit Hilfe von Bataillonen der Territorialverteidigung. Ihr solltet begreifen, dass der Einsatz der Gruppen bei Ilowajsk, und die 242 Kampftage um den Flughafen, und die menschlichen Wellen-Angriffe in Debalzewe alles schlicht und ergreifend strategische Niederlagen Russlands sind. Alles hätte mit „Motorola“ in Charkiw und den Aktionen der russischen Spezialeinsatzkräfte enden sollen, damit „Neurussland“ vom Donbass bis Perekip (Gebiet Charkiw) und Odessa blühe. Es war nicht geplant, aus Slowjansk zu fliehen und Mariupol zu verlieren, monatelang um zwei Gebäude zu kämpfen, Milliarden wegen Sanktionen zu verlieren und in die Eier des eigenen Umrüstungsprogramms zu treten. Es war nicht geplant, dass Sachartschenko auf Krücken hüpft und man mit Panzern die Blöcke nahe Wuhlehirsk von Minen freiräumen und sie aus Schyrokyne abziehen müsse. Jeder Truppeneinmarsch und jede Eskalation ist das Scheitern des vorangegangen Plans der Russischen Föderation.
Strategisch haben wir nun die Situation des letzten Sommers gespiegelt wiederholt. Die ukrainischen Streitkräfte im „Hufeisen“- im sich von Norden bis Süden ziehenden Streifen einer dichten Bebauung, an den Flanken abgeschirmt durch die Flüsse Kalmius und Donez. Marjinka geht in Krasnohoriwka über, dort können die Positionen von Kurachowe gesichert werden, über ihnen schweben Karliwka und Peski, weiter zieht sich ein Netz von Ortschaften bis Awdijiwka. Jeder Angriffsversuch würde jetzt die Gebäude, Betonbefestigungen und Truppenstützpunkte treffen und die Angreifer wären dem Artilleriefeuer ausgesetzt. Wenn sie die nächsten zwei Gebäude monatelang einnehmen wollen, während sie ihre Wirtschaft zerstören, können wir nichts machen, außer die Eliminierung ihrer Truppen. Und selbst anzugreifen, wie es einige Hitzköpfe verlangen, ist auch bei einer Mobilisierung von erheblich mehr Kräften immer noch sinnlos. Da es in Donezk keine Ölraffinerien, keine Munitionsherstellung, keine Reserveeinheiten und keine Mobilisierungsreserven gibt.
Der klassische Ansatz einer gründlichen Operation des gesamten Militärs mit der Einnahme von Industriezentren des Feindes und der dortigen Zerschlagung seiner Kräfte, funktioniert hier nicht, sofern es Versorgungswege der hybriden Armee, einschließlich der Aufstockung der Personalstärke und den Zugang zu den Feldlagern im Gebiet Rostow und zu den Lagerstätten gibt. Diese können wir nicht bekämpfen, da wir nicht die Möglichkeit haben, das Artilleriefeuer von dem Gebiet der Russischen Föderation zu ersticken. Im Endeffekt werden die Truppen der Söldner die Versorgung und sogar die Gewalt über einen schmalen Streifen der Steppe zwischen den Grenzen aufrechterhalten und wir kommen in den Bereich der Rohrartillerie und der Raketenwerfer, auf die wir nicht werden antworten können. Wer in der Steppe bei Iswaryne unter den „Reaktoren“ der russischen Streitkräfte sitzen möchte, soll weiterhin den Friedensplan kritisieren und über das Hinausquetschen der Separatisten durch Beschuss fantasieren. Und wir werden weiterhin den „Schnellkocher“ verschließen und den Druck in ihr durch den Kampf gegen Diversions- und Spionagegruppen und dem Schmuggel vor dem Hintergrund süßer Sanktionen und Erdölpreisen erhöhen.
Die heutige Unterstützung des Westens ist beispiellos. Als ein Land, das „Kettenpanzer“ der „Achse des Bösen“ verkaufte und Handelsschiffe für afrikanische Länder unter Waffenembargos fertigte, die sich auf einmal als Kampfschiffe entpuppten, haben wir den Schritt zum Status des „Hauptverbündeten der NATO“ gemeistert. Bis jetzt gibt es Gerüchte, dass wir mit tödlichen Waffen im Stich gelassen wurden. Nein, man gab uns lediglich die Möglichkeit uns zu mobilisieren und zu überleben. Es macht fast keinen Unterschied, womit man sich von einer „Buk“ zurückzieht, ob in einem „Greif“ oder einer „MiG-29“. Es macht keinen Unterschied, womit man auf 15 Kilometer feuert, ob mit einer M198 oder einer D-20. Oder einen Panzer mit einer TOW oder einer „Fagot“ (AT-4 Spigot) beschießt. Insbesondere, wenn man kein Steuerungssystem, Mittel für elektronische Kampfführung, Drohnen und die Möglichkeit hat, Soldaten zu mobilisieren, sie auszurüsten und die Truppen an der Front zu versorgen.
Wie kann die Lieferung von drei mobilen Krankenhäusern für beinahe fünf Tausend Plätze mit der Ausbildung von Medizinern und der Versorgung mit Medikamenten bewertet werden? Und die Behandlung von ungefähr 350 Personen in den Krankenhäusern der NATO-Länder – fünf Prozent der Sanitär Verluste genesen im Ausland. Das sind Millionen Dollar und dutzende gerettete Leben. Während in Jarowe momentan die Drohnen-Operateure geschult werden, liegen den US-amerikanischen Betrieben bereits Aufträge für 24 Bataillons-Rüstsätze für Drohnen vom Typ RQ-11 „Raven“ vor. 72 Drohnen – das ist die umfangreichste Lieferung von Aufklärungsausstattung in die Ukraine in ihrer gesamten Geschichte. Kommunikationsmittel für Millionen von Dollar – in absehbarer Zeit könnte die Zahl 40 Millionen amerikanischer Präsidenten erreichen. Vor uns liegt die Modernisierung des Kommandosystems der ukrainischen Streitkräfte, einschließlich der Satellitenkommunikation, Funkgerätesätze aller Stufen, gesicherte Tablets und Notebooks. Nachtsichtgeräte, Wärmebildkameras, Artillerieradare, Fahrzeuge, 70 Tausend Schuhpaare und zehntausende Uniform-Sets – das alles war und ist nicht mit Gold aufzuwiegen. Diese Unterstützung ist unbezahlbar. Allein die USA und Kanada investierten hierfür bereits um die 800 Millionen und die übrigen Verbündete haben das Militäretat der Ukraine locker verdoppelt. Und das sind keine Konserven, Armee-Rationen, Generatoren, Ruck- und Schlafsäcke – das ist die Chance sich zu mobilisieren und die Truppen auf dem Kampffeld zu versorgen. Die Chance, die Front zu schließen. Leben oder Tod des Landes und zehntausender Menschen. Zusätzlich gab uns der Westen die carte blanche für einen harten Druck auf den Aggressor. Ohne Probleme halten wir Horliwka mit Artillerie im Griff und blockieren den Kanal mit dem Wasserzustrom auf die Krim. Was die Diplomaten mit Israel für eine am falschen Ort explodierte Granate und die Gaza-Blockade machen, ist unvorstellbar. Wenn für die weitere Unterstützung das Mantra vom Friedensplan noch ein Dutzend Mal wiederholt und einige Änderungen in der Verfassung vorgenommen werden müssen, würde jeder adäquate Mensch dies wieder und wieder machen.
Der Energiebereich. Hier haben wir viel verloren. Im Laufe des vergangenen Winter gab es nicht nur angesichts der krummen Hände des Energieministers und der Kohle aus Südafrika, die aus irgendeinem Grund nicht brennt, planmäßige Stromabschaltungen. Auf dem von den Söldnern besetzten Gebiet recht viele Objekte: Die Wärmekraftwerke Suhres und Starobeschewe, die Windenergieanlagen in Lutuhyne, Krasnodon und Nowoasowsk. Durch die große Hitzewelle, die für den Produktionsabfall in den Wasserkraftwerken führte, durch beschädigten Leitungen im Osten, geschlossenen Einrichtungen im Westen und mit dem Anthrazit-Chaos, verlor die Ukraine im am schlechtesten anzunehmenden Fall bis zu 3000 Megawatt Leistungsumsatz. Im Laufe des Jahres ist eine Menge Arbeit verrichtet worden: Ein Block des Wärmekraftwerkes in Wuhlehirsk wurde repariert, im Übrigen nicht unweit der Frontlinie, die Blocks der Pumpspeicherkraftwerke im Dnister und Taschlik wurden erneuert, die Einrichtungen des Wärmekraftwerkes von Burschtyn wurden gen Zentrum und dem Osten erweitert. Es werden Hochspannungsleitungen von dem Atomkraftwerk in Riwne angelegt, es wurde der Bau eines Wasserkraftwerkes in Kaniw begonnen. Und zusätzlich ist ein großangelegtes Projekt der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung angelaufen: Die Modernisierung der Umspannwerke, die Erhöhung der Sicherheit und die Erneuerung der Atomkraftwerke, die Umstellung der Wasserversorgungsunternehmen und Wärme erzeugender Unternehmen auf Biomasse, Spartechnologien.
Zusammen mit dem Kaniw Block und privaten polnischen Unternehmen der grünen Energieerzeugung, wurden und werden etwa 3,3 Milliarden US-Dollar auf den Markt geschwemmt. Eine kosmische Summe für die Industrie im Heute. Und obwohl diesen Winter die Probleme bestehen bleiben werden und wir die Lücken in der Wirtschaftskapazität nicht vollständig geschlossen haben, liegen einige aktive Jahre des Aufbaus und der leckeren Verträge vor uns, einschließlich dem Aufbau und der Modernisierung von Atomkraftwerken. Die rosafarbenen Phantasien der Watnike über die in der Dunkelheit eingefrorenen Städte und den „Cholodomor“ (Üb. „Tod durch Kälte“, ein Hinweis auf den „Holodomor“) haben sich dank der Riesenarbeit des Energieministers zur Stabilisierung des Netzes und der Lockung von Investitionen nicht erfüllt.
Apropos, über Investitionen haben nur noch Faule nicht gesprochen. Darüber, dass der Schwerpunkt der Ukraine in der Logistik, den Versorgungswegen des Verkehrs in die EU, der Landwirtschaft und Verarbeitung, der Energiewirtschaft, der billigen Arbeitskraft mit einer guten Produktionskultur und der Modernisierung der sowjetischen Rüstung liegt. Nun für alle Apologeten dessen, dass keiner in ein sich im Krieg befindliches Land investieren wird, eine unvollständige Liste der Investitionen des Jahres 2015. Die Schweden errichten ein Biokraftstoffwerk in Dnipropetrowsk für 120 Millionen US-Dollar, ein amerikanisches Landwirtschaftsunternehmen investiert in ein Containerterminal für Getreide im Hafen „Juschne“ 130 Millionen und die Franzosen 100 Millionen in Illitschiwsk.
Der Konzern Monsanto investiert 250 Millionen in die Anlage für die Herstellung von Maissaatgut, die Japaner bauen in Lwiw ein Produktionswerk für Autoteile und die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung kündigte ein Businessplan für 2015 im Landwirtschaftsbereich der Ukraine im Wert von 330 Millionen amerikanischer Präsidenten an. Und nun im Kleinen. Die Schweden bauen eine große Recyclingfabrik, die Ukrainer aktivieren mit den Polen ein Joint Venture im Bereich des militärisch-industriellen Komplexes, die Luftfahrtindustrie der Ukraine kooperiert mit der Türkei und China und in Mykolajiw wird eine Ölmühle gebaut. Und selbstverständlich kommt man nicht um die Kirsche auf dem Sahnehäubchen herum: 500 Millionen US-Dollar von der deutschen Nationalbank für den Wiederaufbau der Infrastruktur und des Straßenbelages im Osten. Nichts besonderes, nur ein paar zusätzliche Milliarden für die kranke ukrainische Wirtschaft – ihr geht einfach daran vorbei. Und dann unerwartet der Agrar-Industrie-Komplex, der militärisch-industrieller Komplex, die Energiewirtschaft und Logistik. Wer hätte das gedacht?
Wir standen am Abgrund. Sowohl militärisch als auch politisch, wir wurden durch die Demonstrationen zerrissen und an der Front getötet, ins Land sind Einheiten einer hybriden Armee einmarschiert und töteten mehr als 500 Ukrainer in weniger als drei Tagen, unsere Städte wurden von „Uragan-Systemen“ beschossen, die Kriegsgefangenen mit Hunden und Stöcken getrieben, zwei große Flughäfen wurden in elende Ruinen verwandelt. Wir gaben Geld für kaputte Straßen, für Binnenflüchtlinge, für Verteidigungslinien, für Verletzte und Verstümmelte aus. In den Verteidigungsetat 2016 (bereits mit 60% höher angekündigt, als der Rekord von 2015) verrinnt das Geld, wie Wasser im Sand.
Der Ukraine stand das Wasser bis zum Hals. Und wir haben standgehalten, den Aggressor im Blut getränkt, zwei Offensivversuche begraben, den Energie- und Wirtschaftskollaps verhindert, wir versorgen eine für unsere Wirtschaft beeindruckende Armee und schaffen es sogar, Investitionen anzulocken. Die Deutsche Nationalbank gibt uns 100 Millionen US-Dollar für die Sanierung der Trasse zwischen Saporischschja und Mariupol. Sogar die Deutschen riskieren mit ihrem Geld und glauben, das wir Mariupol werden halten können und die Ukrainer sie bereits seit zwei Monaten in den sozialen Netzwerken aufgegeben haben. Die Polizei, die Online-Einkäufe, die Neuausrichtung des Gasmarktes, die Angleichung der Zolltarife, die Versorgung mit Uniformen, das neue Ernährungsprogramm für die ukrainischen Streitkräfte, das anlaufende Anti-Korruptions-Komitee – ein ganzer Haufen Veränderungen zur Auswahl.
Und diese ganze Bewegung hat ihre konkreten „Väter“. Da ist Poroschenko, der permanent in den Parlamenten der weltweit größten Staaten an den Friedensplan und die junge Demokratie erinnert, um Unterstützung und eine сarte blanche für die Operationen zu erhalten. Jaresko, die zum ersten Mal in der Geschichte der Ukraine bei Kreditgebern günstige Bedingungen herausschlagen konnte, laut Carl Bildt „eine der besten Finanzministerinnen Europas“. Demchyshyn, der einen endlosen Krieg mit den Monopolisten und den Überbleibsel des sowjetischen Energiesystem. Birjukow und Nefjodow und einige Dutzend anderer Personen aus ihren Teams, die ihre Nächte bei der Arbeit verbrachten, um transparente öffentliche Beschaffungen und Ausschreibungen durchzuboxen. Die Freiwilligen-Helfern-Truppen, die systematisch den Dreck des Verteidigungsministeriums aufräumen. Die Offiziere des Generalstabes mit einem Konzept zur starken Abwehr der Truppenstützpunkte, „Hufeisen“ in Bebauung und der Truppenbewegung von größeren Artilleriekräften hinter der Kontaktlinie. Die Abgeordneten, die ehrlich für die Änderungen im Minsker Abkommen stimmten, wissend, dass Biden anrufen wird und es geschehen wird und ein paar Prozente im Rating vor den Wahlen es nicht wert sind, Quatsch von der Tribune von sich zu geben. Eka Sguladse und ihr Team, die die Polizei reformieren. Lesnik, der eine Menge an Nerven und auch seine Gesundheit für die Entwicklung der ukrainischen Uniform zerstört hat. Tausende von Freiwilligen-Helfer, Soldaten und Freiwilligen, die ehrlich ihre Pflicht erfüllen und versuchen das Land zu retten und nicht, um durch Märchen in die Werchowna Rada zu gelangen oder etwas Geld auf der „Alles-ist-verloren“-Welle zu kassieren.
Also, und all diese Menschen sind auch nicht aus Stahl. Und jeder, der sagt, dass „sich nichts ändert würde“, beschleunigt einen einfachen Prozess. Wenn die Ukrainer zum wiederholten Male Märchenerzähler wählen und die „beschissenen Reformer“ die Hoffnung verlieren und sich in Europa, Kanada oder im Privatgeschäft verwirklichen, wie schon die Generation zuvor. Wieder würde ich gerne schreiben, dass während ihr wieder Flaschen aus den Mülltonnen fischt, Poroschenko in die Schweiz und Saakaschwili in die USA ausreisen werden, jedoch ändert es eigentlich nichts. Die Verträge von „Turboatom“ bezüglich des Atommülls, die Häfen und Fabriken von amerikanischen Unternehmen und die Milliardeninvestitionen im Bereich Infrastruktur sagt uns, dass der Westen hier ernsthaft und auf eine lange Zeit ausgerichtet ist. Die Frage ist nur, nach welchem Schema die Reformen und die Deregulierung durchgeführt werden – nach dem harten oder dem sanften. Der neue Berater des Finanzministers, Laffer, hat doch bereits auf „Bioreaktoren“ und darauf hingewiesen, dass Renten und Sozialhilfe nicht nötig seien, wenn das Land am Rande des Überlebens stehe. Also denkt daran, dass der Weg zur Mülltonne und zum „sowjetischen“ Bataillon der Territorialverteidigung für Dosenfleisch und 100 Dollar manchmal näher ist, als es uns scheint. Ändert sich denn nichts im Land oder wäre es besser, sich gut umzusehen? Und möglicherweise ist es sogar an der Zeit, zu einem Tropfen in dem reißenden Fluss der Veränderungen zu werden?
Quelle: Kirill Daniltschenko in politolog.net; übersetzt von Kateryna Matey
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