Gestern sind bei uns mehrere verschiedene Nachrichten von unseren ausländischen Kollegen zu den Ergebnissen des Treffens von Merkel, Hollandes und Putin eingegangen.
Wir können keine Einzelheiten weitergeben, aber kurz zusammengefasst erpresst Putin Europa damit, dass er bereit ist, die Ukraine mit taktischen ballistischen Raketen anzugreifen.
Das Ultimatum wurde vor drei Tagen gestellt, eben darum sind die europäischen Anführer so hastig nach Moskau gereist… Zu welchen Ergebnissen sie gekommen sind, ist unbekannt. Die Medien machen schleierhafte Erklärungen, sie hätten „ausgehandelt, an den Minsker Abmachungen weiterzuarbeiten“, aber gleichzeitig sind Merkel und Hollande äusserst schockiert zurückgekommen.
Die Endphase der Verhandlungen zur Ukraine wird am Sonntag per Telefon geführt. Europa nimmt hier eine ziemlich passive Position ein. Wenn man bedenkt, dass auch Obama für seine Unentschlossenheit als „Papiertiger“ bezeichnet wird, kann man annehmen, dass Putin die Welt endgültig an eine Spaltung herangeführt hat. Wir möchten aber anmerken, dass in den USA die Lobby der „Falken“ ziemlich stark ist, darum ist es noch zu früh, über eine vollständige Kapitulation des Westens angesichts des Ultimatums Putins zu sprechen. Nichtsdestotrotz kann Europas Passivität für es selbst nach hinten losgehen.
Wir erinnern daran, dass in der zweiten Dezemberhälfte 2014 die deutschen Medien um die Wette darüber berichtet haben, dass die russischen taktischen ballistischen Boden-Boden-Raketen „Iskander“ im Kaliningrader Gebiet stationiert werden. Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu erklärte daraufhin, dass die Raketenkomplexe Iskander dort stationiert werden, wo die Regierung Russlands es für nötig hält. Ferner hat Schoigu deutlich zu verstehen gegeben, dass Russland nicht nach Frieden strebt, sondern sich auf einen Krieg vorbereitet. „In 2015 werden wir das Programm der Entfaltung der Streitkräfte auf dem Franz-Josef-Land, Nowaja Semlja, mehrheitlich beenden, ferner beschäftigen wir uns mit der Erforschung der Wrangelinsel. Somit wird die ganze Zone abgedeckt (mit „Iskanderen“ Anm.d.Red.).
Was die Ukraine angeht, so hat Putin die Krim nicht umsonst ein „sakraler Ort“ genannt. Genau dorthin wurden nach der Okkupation die Raketenkomplexe „Iskander“ verlegt und genau von diesem Ort aus werden im Falle der Realisation des Ultimatums die Raketenangriffe erfolgen. Zu möglichen Zielen der Angriffe können die Checkpoints und Führungsstäbe der ukrainischen Streitkräfte werden. Womöglich wird Dnipropetrowsk zum Ziel, oder auch Kiew. Die Krim ist auch kein schlechtes Aufmarschgebiet für die Kontrolle über die Schwarzmeerregion – wir denken, dass für die Türkei so eine Nachbarschaft nicht gerade ungefährlich erscheinen wird.
In der nächsten Zeit wird deutlich, zu welchen Ergebnissen die Weltanführer gekommen sind, diese Entscheidung ist aber für sie ganz und gar nicht einfach: man darf nicht permanent Zugeständnisse machen – das bestärkt den Gegner nur und macht ihn noch dreister, es gibt keinen Kehrt. Putin erlaubt sich, die ganze Welt mit der Bedrohung eines neuen Weltkrieges zu terrorisieren, und man muss ihn aufhalten, solange es noch nicht zu spät ist. Die Sanktionen sind zwar wirkungsvoll, aber sie sind eine sehr langsame Methode, den Diktator zu zerquetschen – er wird immer aggressiver und unberechenbarer…
Roman Burko für InformNapalm; übersetzt von Irina Schlegel