
Die Anzahl der Videos, die Waffensysteme und Militärtechnik der russischen Streitkräfte im Donbass zeigen, ist in der letzten Zeit stark zurückgegangen. Diese Tatsache bedeutet aber nicht, dass die Anzahl der Militärtechnik auch zurückgeht- die Okkupanten fühlen sich einfach nicht mehr wie zuhause und verstehen auch, dass jedes Bild, jedes Foto von Fachleuten und Freiwilligen verarbeitet wird und ihnen große Schwierigkeiten mit sich bringt. Derzeit beobachten wir immer weniger Erkennungszeichen, Beschriftungen und Ziffernmarkierungen an der russischen Militärtechnik. Die Idee eines “großen Spaziergangs” durch die Ukraine mussten die russischen Soldaten aufgeben. Aber für das InformNapalmTeam bedeuten diese Veränderungen, dass wir uns auf das bereits veröffentlichte Material konzentrieren können. Das, was bereits von den Milizen im Donbass veröffentlicht wurde, reicht für viele Berichte über die Identifizierung der Invasoren.
Im November 2014 haben BBC-Journalisten eine Kolonne russischer-Panzer des Typs T-72B in der Ukraine registriert. Die Aufschriften “Babjor”(„БАБЕР“) und “Rita”(„РИТА“) an Kotflügeln eines von den Panzern fielen besonders auf:
Ich war sehr beeindruckt von der Leidenschaft der russischen Pseudoseparatisten, ihren Panzern alle möglichen Namen zu geben. Künstlerisches Talent ist für diese Aktivität nicht erforderlich, es ähnelt den Schmierereien an den Wänden öffentlicher Toiletten: Talent ist nicht erforderlich, dennoch hat man seine Spur zurückgelassen. Und so wandern durch die Internetseiten “Schalun”, “Tanjuscha” und “Babjer”. Etwa zur gleichen Zeit wie “Babjer” wurde ein anderer Panzer mit einem Namen registriert:
In der Kolonne, die in Starobeschewe stationiert ist und als Panzerbataillon “Donezk” bezeichnet wird, das aus 7 russischen Panzern des Typs T-72B mit charakteristischen Markierungen N2200 am Bord besteht, wurde, wenn man nach dem Pfeil auf der oberen Frontplatte beurteilt, einer der Brüder von “Metsch”(„Меч“) entdeckt:
An all das hätte man sich bereits gewöhnen können. Seit fast einem Jahr gib es den Krieg im Osten der Ukraine, seit fast einem Jahr versucht die russische Armee mit Panzern und Artillerie die Kontrolle über das Gebiet zu gewinnen und die Offensive weiter nach Westen zu erweitern, in Richtung Mariupol, Charkiw und Kiew. Seit fast einem Jahr versuchen marginale Gruppen !überwiegend! (ich würde unbedingt überwiegend dazu schreiben) russischer Staatsbürger unter dem Deckmantel der Separatisten-“Volkswehr” über allen ihren Aktionen eine Nebelwand namens “Neurussland” zu errichten. Es ist nicht verwunderlich, dass die gleichen Panzer hier und dort erscheinen, und dabei eine stürmische Aktivität simulieren.
Aber dieses Mal hat “Babjor” alle übertroffen. Die Camouflage dieses Panzers hat Russland von Kopf bis Fuß verraten.
Bisher wurde die zweifarbige Tarnung an “separatistischen” Panzern fast nie gesichtet. Fast könnte man es fälschlicherweise für die Tarnung der ukrainischen Panzer halten (das obere und das untere linke Bild), aber bei näherer Betrachtung sieht man einen signifikanten Unterschied in der Verteilung von dunklen und hellen grünen Flecken:
Dennoch war ich fest davon überzeugt, dass ich genau die gleiche Tarnung, wie bei T-72B aus Starobeschewe, in diesem Jahr bereits gesehen habe. Es blieb nur noch sich zu erinnern, wo?
Na, sehen die etwa nicht ähnlich aus? Zweifeln Sie noch?
Bei den drei Panzern stimmen nicht nur Farbmuster, Geometrie der Flecken und ihrer Position, sondern auch die Positionen der Blöcke des dynamischen Schutzes überein (!) Die Schutzblöcke im Bereich zwischen dem Turm und der Panzerwanne wurden weggelassen, das wurde bei den russischen T-72 in der ATO-Zone bislang sehr selten beobachtet.
Also, das Farbschema der Panzer “Babjor” und “Starobeschewe” sowie das Layout von Blöcken des Dynamischen Schutzes stimmen vollkommen mit den von den Panzern überein, die im August in Aljabino (in der Nähe von Moskau) am “Panzer Biathlon – 2014″ teilgenommen haben. Mit Panzern mit einer ähnlichen Tarnung traten Teams aus Armenien, Indien, Angola auf. Einen Teil von diesen Panzern oder alle zusammen (ist noch nicht bekannt) beschloss das russische Verteidigungsministerium (Angriffsministerium) in die Ukraine zu schicken. Aber dass der “Babjor” und der zweifarbige “Starobeschewe” aus Russland kamen, ist sicher.
Dieses Material wurde vom Videomonitoring-Spezialisten Al Gri speziell für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Andrij Topchan; editiert von Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf den Autor und unsere Ressource erforderlich.