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Pjotr&Masepa: Zur derzeitigen Lage in der ATO-Zone

on 29/09/2017 | 0 Comment | Aktuell | Lageberichte Print This Post Print This Post

von Kirill Daniltschenko

Traditionell haben lokale Verschärfungen an der Front bei uns wenig mit außenpolitischen Prozessen zu tun, wobei von Zeit zu Zeit – vor wichtigen Treffen der Anführer der USA und Russlands, Schlüsselverhandlungen beim Minsker Prozess, UN-Sicherheitsratssitzungen – die Kämpfe an der Front wieder aufflammen. Diesmal ist die Verschärfung eher saisonbedingt, letzten Herbst gab es ebenfalls starke Beschüsse. Heute leben Artillerie und Mörser wieder flau auf, aber die Spannungen und die Anzahl der Zusammenstöße nehmen im Vergleich zum letzten Herbst ab. Wobei noch vor zwei Wochen, während der Waffenruhe, die mit dem Schulanfang verbunden war, überall so eine Stille herrschte, dass man sich daran hätte schneiden können. Die Situation ist also zwiespältig: Die Beschüsse haben im Vergleich zu Anfang September zugenommen, aber gleichzeitig ist im Vergleich zum letzten Jahr eine abnehmende Tendenz zu verzeichnen.

In der Ukraine begann de facto der Wahlkampf und sogleich hat sich die Anzahl seltsamer Erklärungen von Politikern verdoppelt. Besonders oft erläutern die Populisten (selbst Beresjuk in der Rada) die Idee, dass ein eventueller Einsatz von Friedensstiftern eine Schwäche der Ukraine und ihrer Streitkräfte darstelle. Nach dem Motto: Man sollte die Frage mit der hybriden Armee selbst lösen, Krieg bis zum siegreichen Ende und unsere Flagge an der Grenze. Das sieht im Fernsehen natürlich alles toll aus. Man muss aber kein Militäranalytiker sein oder eine militärische Ausbildung haben, um die Tendenz mit eigenen Augen zu beobachten.

  • Moldau forcierte Einsätze am Dnister, griff die Aufständischen aus der Luft an, eine MiG-29 der Luftwaffe der Republik Moldau wurde von der Luftabwehr der 14. russischen Armee abgeschossen, am Boden erhielten die Rebellen Feuerunterstützung, dort kämpften russische Kosaken und Söldner. Am Ende gab es eine direkte Einmischung Russlands, einen Stellungskrieg, Verhandlungen und einen eingefrorenen Konflikt.
  • Georgien: Zahlreiche Versuche, die territoriale Integrität wiederherzustellen, Diversionskrieg an der Grenze, Militäroperation zur Erstürmung von Zchinwali. Direkte Einmischung Russlands, Anerkennung von separatistischen Enklaven, schwere Niederlage im Krieg mit eingenommenen Waffendepots, eingefrorener Konflikt.
  • Karabach – Stellungskrieg seit über 20 Jahren, Verschärfungen fast jedes Jahr, endloses „Minsk“, Waffenverkäufe an beide Seiten. Einmischung Russlands in die Verhandlungen und in den Lauf der Kampfhandlungen, zäher Konflikt.
  • Tschetschenien hatte de facto seine Unabhängigkeit schon erreicht, Russlands Truppen wurden abgezogen, dann folgte nach einer Reihe Provokationen an der Grenze ein Feldzug in Dagestan, eine schwere Niederlage, im Grunde – eine nationale Katastrophe.
  • Ukraine, ab Sommer und Herbst 2014: Aggression, Eindringen regulärer Truppen, die Tragödie von Ilowajsk, schwere Winterkämpfe. Stellungskrieg zum Ende September 2017.

Wieviele Male soll die Kette aus Provokationen, Beschüssen und erfolglosen Versuchen, einen Punkt zu setzen, wiederholt werden, um deutlich zu verstehen, dass Russlands Truppen faktisch jeden heißen Konflikt mit den Nachbarn in ein zähes blutiges Tauziehen verwandeln? Einfach nur wegen der Bevölkerungsanzahl, des BIP, der schweren Bewaffnung, Raketenkomplexen und Luftwaffe. Ja, die Ukraine ist kein Georgien, kein Tschetschenien und auch keine Moldau, aber um die Front in einer dichtbewohnten Gegend zu halten, braucht man keine sonderlichen Mühen. Jedenfalls ist es für die Russen wesentlich einfacher eine Parität zu erreichen als für uns eine Angriffsgruppierung aufzustellen – aus ganz banalen Gründen wie Budget und Anzahl der Brigaden. Sollen wir nochmal Anlauf nehmen und unsere Schädelfestigkeit am eigenen Beispiel prüfen?

Diejenigen, die darüber sinnieren, wie toll die Syrer wieder mal einen Hubschrauber abgeschossen haben und sich nicht davor fürchten, russische Oberste und Bataillonkommandeure in Stapeln zu liquidieren, vergessen aus irgendeinem Grund die zwölf Millionen Menschen, die ihre Häuser verlassen mussten, das in Grund in Boden zerstörte Aleppo und die Tatsache, dass in Hama monatelang dieselben Ruinen von Dörfern und Städtchen Dutzende Male von einen in andere Hände hin- und herwandern.

Präzisieren wir also das Bild: Einige Stimmen in der Rada und in den Medien möchten am Vorabend der Wahl wieder mal die Maschine der Mobilisierung ins Laufen bringen, aus dem Verhandlungsprozess aussteigen, an einer Front von 400 Km Länge auf ein bedingtes Sajzewo oder Schyrokyne stoßen und diese dann wochenlang mit 2-3 Kompanien unter Unmengen von Geschossen säubern. Und dann, wenn die hybriden Soldaten auf einem Abschnitt eine Angriffsgruppierung aufstellen, werden dieselben Leute auf allen TV-Kanälen über Verrat, die verbrecherische Obrigkeit und nach einem alternativen Generalstab schreien. Und das alles, um ein Dorf mit drei Straßen oder einen Wald einzunehmen oder monatelang Kämpfe um einen Bezirkszentrum zu führen, dessen Name der Mehrheit der Ukrainer vor dem Krieg gänzlich unbekannt war. Wir stehen sowieso bei diesen Dörfern, sitzen monatelang in Bunkern, beobachten die andere Seite mit Periskopen, greifen mit Granatwerfern und Panzerbüchsen an. Und Ihr wollt das Gleiche tun, aber Milliarden ausgeben, Hunderte Leben in Kauf nehmen, um zwei Kilometer in den Osten vorzustoßen und ein paar Landkreise für Eure Partei einzunehmen? Nein, Danke, uninteressant. Selbst als Delirium im Fernsehen.

Die Stellungskriegsphase des russisch-ukrainischen Konflikts setzt sich fort, beide Seiten tragen Verluste. Nahe Nowoalexandriwka wurde im Kampf mit einer kleiner Gruppe ein Soldat der 10. Sturmbrigade getötet, die ukrainischen Streitkräfte haben einen weiteren durch Scharfschützenfeuer verloren, einer lief auf eine Mine, im Ergebnis der Kämpfe bei Awdijiwka gab es Verwundete, mindestens fünf Tote aus verschiedenen Gründen außerhalb der ATO-Zone wurden registriert (Selbstmord, Unfall, Herzanfall, Tod auf dem Truppenübungsplatz), bis zu 16-18 Verwundete und Traumatisierte sind ebenfalls zu erwähnen. In den Gedenkgruppen der hybriden Armee in sozialen Netzwerken tauchten ein paar Kampfnamen auf: Bronja, Mongol, Joschik, Schachter, ein gewisser Ewgenij Aksenow, der am Switlodarsk-Bogen gefallen ist.

Die Verluste der Enklaven haben sich im Grunde bedeutend vergrößert. Allein die Pressedienste der „DVR“ haben eine Zahl von 198 Gefallenen im Zeitraum zwischen Januar und September 2017 genannt. Wenn man hierzu noch die „LVR“-Gefallene, die „WirSindDaNichtler“, die russischen Freiwilligen und andere Verluste zählt (Wer zählt bei denen schon Selbstmorde, Krankheiten und Alkoholtote?), so wird klar, dass die „jungen Republiken“ auf diesen grauenhaften Listen viel mehr Leute stehen haben. Die ukrainische Armee hat im selben Zeitraum 148 bestätigte Gefallene zu verzeichnen. Selbst wenn man die Verluste der Freiwilligenbataillone hinzuzählt, ist die Tendenz mit bloßem Auge zu sehen. Die Gründe sind einfach. Der Scharfschützenkrieg läuft auf beiden Seiten, ukrainische Truppen werden allmählich mit modernen Gewehren, Drohnen, Visiergeräten ausgerüstet; unendliche Kampfabstimmungen und Übungen auf den Truppenübungsplätzen tun das ihre, die Zeit der Reaktion von Mörsern und Geschützen verringert sich (das ist der Bonus der langsamen Einführung von Datenverbindungen auf allen Ebenen, vom Erlernen von Artilleriebekämpfungsradaren bis hin zum Anwachsen der Kampferfahrung). Hinzu kommen Ermündungserscheinungen – die Reservebank und die Rotation auf der anderen Seite sind kürzer, die Leute werden schneller müde, schneller verletzt, sie werden krank, sterben auf den Truppenübungsplätzen und laufen auf Minen in den Wäldern.

Die Konfiguration der Konfrontation verändert sich nicht: In der operativ-taktischen Gruppierung „Donezk“ ist es Butiwka, das Dreieck bei Pesky, Awdijiwka, Schowanka, Majorsk. In anderthalb Wochen wurden sowohl sporadisches Störfeuer als auch stundenlange Kämpfe registriert, mit MG-Duellen, dem Anflug von 82 und 122 mm Geschossen, dem Ausrücken von BMPs auf die vorderste Linie und der Arbeit von Panzerabwehrlenkwaffen. Im Heute finden die Zusammenstöße meist nicht aufgrund von Vorstoßhandlungen, Erkundung oder Versuchen, eine günstige Stellung einzunehmen, statt. Die Demarkationslinie ist instabil – bei Krutaja Balka, im Industriegebiet, beim Markt „Gospodar“, bei Butiwka. Es werden wieder Anflüge von 152 und 122 mm (sowohl Panzerhaubitzen, als auch Schlepphaubitzen) registriert, am häufigsten finden hier kurze Feuerangriffe auf im taktischen Rücken entdeckte Objekte statt. Aber die Hauptmenge der Feuerkontakte besteht aus Feuer aus großkalibrigen MGs, Granatwerfern und Mörsern. Viel, unsystematisch, nicht zur Angriffssicherstellung und nicht mal zur Erkundung mittels eines Kampfes – ein monotoner Aufzehrungskrieg. Getroffen? Gut. Evakuierung gewünscht? Super. Daneben? Na, sind zumindest warm geworden.

Außer den Kämpfen bei Donezk ist es ziemlich laut am Switlodarsk-Bogen, nahe Horliwka und traditionell in Richtung des Asowschen Meeres. Aber auch nichts außergewöhnliches: Mörser, MGs auf Pickups, Flugabwehrkanonen, BMPs, Granatwerfer auf den vordersten Stellungen. Das leidgeprüfte Schyrokyne bekommt was ab, angegriffen werden Stützpunkte auf der Linie Pawlopil-Pyschtschewyk, beide Seiten und die Ränder von Hnutowo bleiben auch nicht ohne Aufmerksamkeit. Da Marjinka bei uns zur operativ-taktischen Gruppierung „Mariupol“ gehört, sollte man sich daran erinnern, dass von der Seite des Bergwerks „Trudowski“ dorthin Granaten geworfen und Angriffe mit Scharfschützenfeuer ausgeführt werden. Im Großen und Ganzen hat das Bild aber eine durchaus deutliche Tendenz: Mit jedem Jahr und mit jedem Monat verringert sich allmählich die Opferzahl sowie die Zahl der aktiven Handlungen in der Roten Zone. Trotz dieser Tatsache werden wir unsere Truppen im Feld halten, einige Verluste tragen müssen, und die innenpolitische Spannung, die allgemeine Ermüdung durch den Krieg in der Gesellschaft und die finanziellen Verluste könnten sich in der Perspektive vergrößern.

Wie die vierte in Folge einer Brandgeschichte in Depots des Verteidigungsministeriums zeigte, werden titanische Vorräte von 2,2 Millionen Tonnen an Munition (zu Beginn der ATO), von denen 450.000 Tonnen bis 2017 verwertet werden sollten, weiterhin brennen, explodieren, bedeutende Kosten für ihre Verwertung, Entminung, für den Bau von unterirdischen Bunkern, Erdwälle, für Alarmanlagen, Drohnen- Dämmungssysteme und Infrastruktur fürs Personal brauchen. Das sind Jahre – selbst bei einem idealen Budget. Ihr könnt Euch diese Mengen an Munition gar nicht vorstellen: Durch und durch verrostete Minen über Hektar verteilt, auseinanderfallende Kisten mit „Grad“-Raketen, Tonnen an ungelenkten Luft-Boden-Raketen, Granaten, Konmponenten des Raketentreibstoffs… Das, was fast außer Betrieb ist, aber noch immer herumliegt, weil es weder Platz, noch Personal noch Geld gibt, um es heranzuholen und abzutransportieren. In den Depots haben wir Munition, die dringend eine entfernte Verwertung benötigen, vom Gewicht her genauso viel, wie die Briten im Lauf der strategischen Luftangriffe auf Deutschland abwarfen. Darum wird es in absehbarer Zukunft keine absolute Sicherheit für die Waffendepots geben – darauf müssen wir uns sowohl geistig als auch finanziell vorbereiten.

Und ja, sowohl die Drohnen als auch Brände und eventuelle Diversionen, und selbst Fahrlässigkeit sind kein Anlass für Witze über „Gratulationen zum Geburtstag des Präsidenten“. Falls Ihr natürlich nicht im „DVR“-Keller leben wollt oder auf die Ankunft von Sachartschenko wartet. Denn die Witzbolde können sich gar nicht vorstellen, was zum Beispiel die Befestigung von einem Kilometer Grenze aus den insgesamt 2000 Kilometern Grenze zwischen der Ukraine und Russland kostet. Und was 1.000 Tonnen Munition für Schützenwaffen, Mörser oder BM-21 kostet. Das sind Milliarden Dollar und das auf einmal. Ihr könnt noch so viele Witze über die „Wand von Jazenjuk“, hässliche Kasernen und ihre Architekten, Waffendepots machen, aber unsere Kinder werden noch Geld für die Grenzbefestigung, Munitionsverwertung und die Ausrüstung der operativen Verwaltung „Wostok“ und Millionen Tonnen an Munition in den Depots der strategischen Ebene ausgeben müssen. Wenn jemand noch darüber lachen kann, habe ich eine schlechte Prognose für ihn: Sie sind von Natur aus wohl ein Idiot.

Wir laufen weiter unser Marathon. Bleiben besonnen. Wir werden siegen.


Kirill Daniltschenko für Pjotr&Mazepa; übersetzt von Irina Schlegel, editiert von Klaus H.Walter.

Tags: ATODonbasFrontKriegLageberichte

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