„Herzinfarkt-Krebs“ – das ist nicht die Bezeichnung einer neuen tödlichen Erkrankung, sondern ein Internetphänomen, das den plötzlichen Tod von hochrangigen russischen Offizieren, Kämpfern und Kriegsverbrechern charakterisiert, die nach durchlaufener Dienstreise in den ukrainischen Donbass unter recht mysteriösen Umständen auf dem Gebiet der Russischen Föderation starben. Diese Publikation handelt von dem russischen Oberstleutnant der Justiz der Zentralen Ermittlungsbehörde des Ermittlungskomitees der Russischen Föderation des Moskauer Gebietes Wladimir Jakunin, der gekämpft hat und der mehrfach für die Teilnahme am Krieg gegen die Ukraine ausgezeichnet wurde und dann nicht an seinen Wunden verstarb, sondern plötzlich an einem „Herzinfarkt“ in einem Krankenwagen in Russland. Einer der Kommentatoren berichtete später auch, dass Jakunin angeblich an Krebs gelitten hat. Somit werden weiterhin russische Offiziere durch den „Herzinfarkt-Krebs“ „abgemäht“.
Anstelle des Vorwortes
Im Februar 2016 fand in Moskau im Museum des „Großen Vaterländischen Krieges“ auf dem Poklonnaya-Hügel, eine, den Teilnehmern des Krieges im Donbass gewidmete Benefizveranstaltung unter dem Namen „Freiwillige – Verteidiger des Vaterlandes“ statt.
An dieser Veranstaltung nahmen eine Vielzahl von Bürgern der Russischen Föderation und einige Kollaborateure aus der Ukraine teil. Es wurden viele Kämpfernamen genannt und sogar ein sogenanntes Mitglied des „Rettungsausschusses der Ukraine“ – Wladimir Olejnik, ein in Russland abgetauchter ehemaliger ukrainischer Politiker von der „Partei der Regionen“, nahm an der Veranstaltung teil und sprach von der Tribüne.
In dem Artikel, in dem diese Veranstaltung im Detail beleuchtet wurde, erregte folgende Zeile die Aufmerksamkeit der OSINT-Experten von InformNapalm: „Die Auszeichnungen wurden vom russischen Offizier, dem Donbass-Freiwilligen Oberstleutnant der Justiz Wladimir Jakunin überreicht.“
Andere Fotos von ihm:
Auf dem Foto ist zu sehen, dass er sie nicht nur überreichte, sondern auch selbst mit verschiedenen Medaillen für die Teilnahme im Krieg im Donbass ausgezeichnet wurde.
Auch ist es gelungen anhand von Datenfragmenten in den öffentlich zugänglichen Quellen detaillierte Informationen über den Figuranten der Untersuchung herauszufinden:
Jakunin Wladimir Wladimirowitsch, Oberstleutnant der Justiz der Zentralen Ermittlungsbehörde des Ermittlungskomitees der Russischen Föderation des Moskauer Gebietes.
Anmerkung. Sonderränge im System des russischen Innenministeriums (nicht zu verwechseln mit den militärischen Dienstgraden der inneren Truppen des russischen Innenministeriums) werden abhängig von der Abteilung verliehen, in der der Mitarbeiter seinen Dienst leistet und es können Ränge der Polizei, des Innendienstes oder der Justiz sein. Bei einem Wechsel des Mitarbeiters von einer Abteilung in die andere, kann ihm ein analoger Sonderrang im Verlauf der Überprüfung des Qualifikationsstandes vergeben werden.
Eine Erwähnung von W. W. Jakunin in einem kurzen Vermerk unter dem Titel „Freispruch des Bürgermeisters von Krasnoarmijsk“ (das heutige Pokrowsk).
Oberstleutnant der Justiz der Russischen Föderation, Ausbildung: Militärhochschule der Grenzsoldaten der Russischen Föderation (Grenzinstitut des FSB RF in Golizyno), kämpfte im Donbass, nach seiner Rückkehr nach Russland erhielt er eine neue Stelle in den „Exekutivbehörden“. In den Donbass wurde er zugeteilt und kämpfte in den Reihen des sogenannten Bataillons „Wostok“. Hatte den Kampfnamen „Raider“.
Die Screenshots aus dem Sozialnetzwerk Instagram von W. W. Jakunin wurden von einem anonymen Freiwilligen gemacht und vorab in die Datenbank von „Myrotworez“ übergeben.
Nach der Rückkehr von den Feldern des Donbass und dem Erhalt der Stelle in einem warmen Moskauer Büro, verstarb der Oberstleutnant plötzlich in einem Krankenwagen.
Heute, in dem bereits geschlossenem Profil des Sozialnetzwerks Instagram, kann man sehen, dass die Menschen Kommentare mit Beileidsbekundungen verfassten, mit dem genauen Sterbedatum – 19. November 2016. Interessanterweise widersprechen sich seine Bekannten bei der Todesursache: Krebs oder Herzinfarkt.
Hier einige Abbildungen von den Kommentaren unter einem Foto:
-Was ist mit ihm passiert?
-Krebs
-Wladimir ist am 19.11.2016 in einem Krankenwagen gestorben. Herzinfarkt.
-Krebs
Somit sind die plötzlichen Todesfälle russischer Offiziere und Söldner in Moskau, die am Aufziehen des „Projektes Neurussland“ beteiligt sind, nicht zufällig.
Wir erinnern daran, dass am 27. Januar 2017 der Anführer der Luhansker Kämpfer Walery Bolotow verstarb, vorläufig an einem Herzinfarkt in seiner Wohnung in Moskau. Mit ihm am selben Tag, verstarb auch der 40-Jährige „stellvertretende Minister für Industrie und Handel“ von der Gruppierung „DVR“ Sergei Tretjakow. Als Todesursache wird eine „Gefäßthrombose“ genannt.
Thrombosen, Vergiftungen, Herzinfarkte und sogar schnelle „Abfahrten von Aufzügen“ sind schon zu alltäglichen Todesursachen von einigen hochrangigen Kämpfern und Beamten geworden, sowohl auf dem Territorium der „LVR/DVR“ als auch in Russland selbst.
Und unterdessen entfaltet sich in Russland der Prozess von Repressionen gegen FSB-Offiziere und IT-Spezialisten, die für „Vaterlandsverrat“ verhaftet werden. Die Gründe für die Verhaftungen werden häufig mit dem Datenleck aus den E-Mail-Korrespondenzen des Büros des Hauptarchitekts des „Projektes Neurussland“ Wladimir Surkov in Verbindung gebracht, dem Helfer des russischen Präsidenten.
Links zum Thema:
- Hacker behind the looking glass: the reasons behind the arrests in FSB and the hunt for Humpty Dumpty
- CyberKrieg, ukrainische Hacktivisten und Gerichtsprozesse gegen hochrangige FSB-Beamte in Russland
- Trauermarsch der russischen Generäle: Statistik und Infografik
- Über die seltsamen Todesfälle unter den russischen Feldkommandeuren im besetzten Donbass
Das Material wurde von Vidal Sorokin & Iwan Arnoldowitsch exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Kateryna Matey. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unsere Ressource erforderlich.
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