Zur Fortsetzung des Themas der Insider aus dem nächsten Umfeld der „DVR“-Leitung ( in diesem Artikel hier: “DVR“-Beamter ist über die Korruption empört“) ist in die InformNapalmRedaktion eine neue Information über die Fälle der Gesetzlosigkeit und Anarchie der Personen, die sich zur sogenannten „Obrigkeit der Donezker Volksrepublik“ hinzuzählen, eingegangen.
Nachstehend im Text bieten wir Ihnen eine aufschlussreiche Erzählung des Insiders über die Lage in der „DVR“ an.
„Am 9. Dezember 2014 sind Gerüchte über die Festnahme und Inhaftierung von Sachartschenko durch die Bataillonskommandeure aufgekommen, die mit seiner passiven Tätigkeit unzufrieden waren. Diese Gerüchte waren nicht unbegründet, denn zur Grundlage seiner Politik wurde das Streben gelegt, sich alle Finanzflüsse (unter anderem auch die von den humanitären Konvois) untertan zu machen, was schliesslich zur „Niederlage einer Offensive auf Kiew“ geführt hat („das Kommando zur Offensive wurde nicht rechtzeitig abgegeben, während die ukrainische Armee ihre Militärtechnik an den Grenzen aber weiterhin anhäufte“- erklärt der Beamte). All das wie auch eine Reihe anderer Faktoren hat äusserste Unzufriedenheit der russischen Führung mit dem Vorgehen von Sachartschenko hervorgerufen und tut es noch immer. Wobei er zum jetzigen Zeitpunkt lebt und sich wohl fühlt, also waren die Gerüchte über seine Inhaftierung womöglich übertrieben oder man hat vom Thema temporär abgelenkt.
Eine besondere Aufmerksamkeit verdient Sachartschenkos Position in Bezug auf das Format der Existenz des neuen Staates. Er ist offen bereit, die Bildung vom Neurussland zu Nutzen eines „Marionettenstaates DVR“ zu opfern. Darin wird er von Puschilin D.W bestärkt, der in den Medien aktiv gegen Neurussland und für die Verleihung eines „besonderen Status in der Zusammensetzung der Ukraine“ für Donezk auftritt. In den Medien wird den DVR-Einwohnern seit geraumer Zeit eindringlich empfohlen, ihre Kommunalrechnungen zu bezahlen. Später wurde bekannt, dass die Obrigkeit Provisionen von dem in die Ukraine überwiesenen Kommunalrechnungen-Geld bekommt. Und als das DVR-Oberhaupt über die Kreditrückzahlung an die „Privatbank“ von Kolomoiskij erklärt, applaudiert ihm die Kiewer Obrigkeit stehend.
Aber das Unverzeihlichste im Vorgehen von Sachartschenko ist seine Spekulation mit der im brüderlichen Russland gesammelten humanitären Hilfe. Seine Handlungen sind verbrecherisch in Bezug auf die Vertreter jener Regionen vom Russland, die selber an der Preiserhöhung leiden, am Geldmangel, am Finanzierungsmangel, die aber ungeachtet ihrer eigenen Schwierigkeiten, solch‘ für die Bevölkerung der Donezker und Luhansker Gebiete nötige Waren gesammelt haben, die wenigstens ein bisschen die bevorstehende humanitäre Katastrophe hinausschieben. Und unter diesen Bedingungen verschwindet die kostbare humanitäre Fracht gleich am Grenzübergang!
Wobei die erstaunlichsten Sachen offensichtlich werden, wenn man das weitere Schicksal dieser humanitären Hilfe verfolgt. Erstens geht der Grossteil dieser Fracht in die Stadt Schachtarsk, wo es in Verpackung mit der Überschrift „Achmetows Stiftung“ abgepackt wird und dann im Namen des lokalen Oligarchen in den Städten und Dörfern der befreiten Regionen des Donezker Gebietes verteilt wird. Zweitens kommt ein Teil in die Lebensmittelläden und auf die Kleidungsmärkte. Der Verkaufserlös geht unmittelbar bei Sachartschenko und Plotnizky ein. Billige Medikamente werden über die Apotheken und Krankenhäuser verbreitet, die teueren werden zu deutlich überhöhten Preisen in den Krankenhäusern abgesetzt, wie auch in „Untergrunds“-Apotheken, wo es keinen Mangel an irgendwelchen Mitteln gibt, wobei man eine Bestellung ausschliesslich am Telefon machen kann.
Nicht uninteressant sind auch die Positionen und das Schicksal anderer Vertreter der „DVR-Regierungselite“. Am 13. Dezember 2014 wurde Sergei Danilow verhaftet, der sich auf dem Weg zum Abgeordneten Litwinow befand, mit dem Ziel, ein einheitliches Geldsystem im Neurussland zu besprechen, wie auch die Möglichkeit der Einführung einer eigenen „staatlichen“ Währung. Gleichzeitig, nicht ohne die Mitwirkung von Wladislaw Surkow, spricht sich Sachartschenko heftig gegen dieses Projekt aus. Mit der Zeit wurde auch Litwinow verhaftet und später wieder entlassen, Danilow wurde bedeutend später freigelassen.
Ein anderer namhafter DVR-Politiker – der Steuerminister, mit dem Rufzeichen „Taschkent“- steht in einer engen und freundschaftlichen Beziehung zum Oberhaupt der DVR. Dieser Status verleiht ihm sichtliche Immunität. Die er auch offen nutzt, indem er mit einem „abgedrückten“ teueren Auto durch die Stadt rast, in Begleitung der Autos seiner Bewachung.
Was Zarjew angeht, so wird er mit allen Mitteln daran gehindert, nach Donezk zu kommen, obwohl er sich in den Augen und Geistern vieler Kleinbürger als der Einheitsleader der neugebackenen staatlichen Formation etabliert hat. Als Gegengewicht zu ihm wird Alexander Kofman gestellt, der auf den Posten von Zarjew Anspruch erhebt.
Kurz zusammengefasst, möchte ich anmerken, dass die Bildung der Obrigkeit in der DVR ausschliesslich nach dem Schema abläuft, gegen welches sich das Volk der Ostukraine erhoben hat- zur Staatsleitung werden Menschen befördert, die zu nichts anderem als rauben und stehlen fähig sind. Das Hauptkriterium ist die Treue zum Leader, die Loyalität zu Sachartschenko“.
Fortsetzung folgt…