Die Freiwilligen von InformNapalm haben die Teilnahme eines Militärangehörigen aus dem Bestand der 22. Speznas-Brigade (Einheit Nr. 11659, Stationierungsort: Dorf Stepnoj, Rostower Gebiet) GRU Russlands an den Kampfhandlungen im Donbass registriert.
Andrei Tschernow, geb. in Omsk, studierte an der staatlichen sibirischen Sport-Universität, beschloss aber später seinen schwarz-weißen Alltag und das friedliche Leben gegen die schrillen, einprägbaren Farben des Krieges und Blutes zu tauschen und hat sein Leben mit dem Dienst in der Speznas-Brigade GRU Russlands verbunden.
Schwarz-weiße Tage von Andrei Tschernow
Der Dienst in der russischen Armee und das schwarz-weisse Leben gewinnen langsam an Farben.
Ferner Osten, Mai 2013. Dorf Sergejewka, unweit von Wladiwostok
Die ukrainische Krim hat den russischen Soldaten mit den saftigen und unvergesslichen Farben eines anderen Lebens bekanntgemacht, ausserhalb Russlands. Und wie ein Drogensüchtiger besuchte er die okkupierte ukrainische Krim wieder und wieder, wohl auf der Suche nach einer neuen Dosis dieser intensiven Eindrücke.
Ohne die Ukraine begann die Krim aber zu verwelken, und jeder weiterer Besuch der okkupierten Halbinsel bescherte dem russischen Speznas-Soldaten immer weniger Farben. Sie wurden blasser und er brauchte wohl eine neue Dosis. Diese Suche nach einer neuen Dosis ukrainischen Lebens führte den Soldaten Andrei ins Rostower Gebiet, zur ukrainisch-russischen Grenze. Andrei kam mit Waffen in den Händen – er verstand, dass die Ukrainer einen Teil ihrer Heimat nicht mehr einfach so hergeben werden.
Und dann die Fortsetzung der Invasion – die Okkupation von Donbass-Städten. Und das war eben die Grenze, hinter der sich das Leben der gewissenlosen russischen Soldaten blutrot färbte.
Stadt Horliwka, Ukraine, Januar 2015. Militärangehöriger der 22. Speznas-Brigade GRU Russlands mit dem MANPADS „Igla“ in den Händen auf dem Dach vom besetzten Gebäude der Kriminalitätsbekämpfung-Abteilung des Innenministeriums der Ukraine. Einer von unseren Freiwilligen hat bei der Identifizierung der Gegend ohne auf den Geotag zu schauen gesagt: „So ein Photo mit dem MANPADS in den Händen ist nur in der Ukraine möglich, irdgenwo im okkupierten Donbass, ganz bestimmt nicht in Russland“. Und dann haben die Einwohner von Horliwka, ergänzend zum Geotag, uns geholfen, das Dach vom Gebäude der Kriminalitätsbekämpfung-Abteilung zu identifizieren.
Ein Photo in der Garnison und mit dem Chevron der 22. Speznas-Brigade GRU.
Wie die Mehrheit der russischen Soldaten, prahlte auch Andrei Tschernow mit seiner „Für Tapferkeit“-Medaille, aber sein Mut und Tapferkeit reichte nicht, um ein Photo von der Ehrenurkunde zu dieser staatlichen Auszeichnung zu machen, wo sein Name angegeben wird, um offen und stolz seine blutigen Verdienste bekanntzugeben.
Entsprechend der russischen Wikipedia, ist die „Für Tapferkeit“-Medaille eine Kriegsauszeichnung, die Militärangehörigen, Mitarbeitern des Innenministeriums Russlands, des staatlichen Feuerwehrdienstes des Ministeriums für Zivilschutz, Notfallschutz und Liquidierung von Folgen der Naturkatastrophen, wie auch anderen Bürgern für persönlichen Mut und Tapferkeit verliehen wird, die bei Folgendem bekundet wurden:
- in den Kämpfen bei der Verteidigung Russlands und seiner staatlichen Interessen;
- bei der Ausführung von Sonderaufgaben zur Gewährleistung von Staatssicherheit Russlands;
- bei der Verteidigung der Staatsgrenze Russlands;
- bei der Ausführung der militärischen, dienstlichen oder bürgerlichen Pflicht, der Verteidigung von Verfassungsrechten der Bürger unter Bedingungen, die mit einem Lebensrisiko verbunden sind.
Man möchte doch Russlands Verteidigungsministerium fragen, nach welchem von obergenannten Punkten Andrei Tschernow dieser Medaille gewürdigt wurde?
Wo sich der Speznas-Aufklärer Andrei Tschernow jetzt befindet, ist uns unbekannt, aber die Anwesenheit verschiedener Abteilungen des GRU Russlands und ihre Teilnahme an den Kampfhandlungen im okkupierten Donbass beleuchten wir permanent. Die Militärangehörigen dieser Abteilungen werden wohl bis an ihr Lebensende nicht von der Droge namens „Krieg“ ‚runterkommen, und ihr Blutdurst wird jeden Tag nur stärker.
Dieses Material wurde von VidaL Sorokin exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unsere Ressource erforderlich.
CC BY 4.0
One Response to “Vom schwarz-weißen Zivilleben zum blutroten Dienst beim GRU Russlands”
18/02/2016
"Freie Mitarbeiter" der russischen Kontaktgruppe im Donbass aus der 33. Brigade - InformNapalm.org (Deutsch)[…] im Dezember 2015 haben die Freiwilligen von InformNapalm einen russischen Soldaten der 22. Speznas-Brigade GRU Russlands registriert, der ebenfalls mit einem MANPADS “IGLA” auf dem Dach desselben Gebäudes […]