InformNapalm beobachtet gerade eine interessante Tendenz, wo bei der Vertragsunterzeichnung mit den Kandidaten auf einen Zeitdienst in den Streitkräften Russlands Personen bevorzugt werden, die im Bestand der „neurussischen“ IBFs (illegale bewaffnete Formationen) gekämpft haben. Ein anschauliches Beispiel dafür ist ein gewisser Wladislaw Pjatych, per 26. Januar 2016 – ein Kämpfer der Bandenformation „Sparta“ und bereits per 29. Januar 2016 – ein Soldat, der zum Zeitdienst in einer Militäreinheit der Nordflotte Russlands in der Stadt Murmansk eingeteilt wird.
Persönliche Angaben: Wladislaw Pjatych, geb. 30.08.1994, gemeldet im Dorf Solotucha des Lipezker Gebiets Russlands. Leistete seinen Wehrdienst vom Juni 2013 bis Juni 2014 in den Strategischen Raketentruppen der Streitkräfte Russlands. Nach dem Wehrdienst arbeitete er als Fahrer im Restaurant „De Bassus“ in Lipezk. Im September 2015 tauchte er als Söldner der IBF „Sparta“ im Donbass auf. Soziale Netzwerk-Profile: VK (Profil, Fotoalbum, Kontakte im Archiv); OK (Profil, inaktiv seit 2013).
Am 22. Dezember 2015 wurde er in die Terroristen-Datenbasis des „Myrotworez“-Zentrums eingetragen. Interessant ist dabei die Tatsache, dass W.Pjatych am 4. Januar 2016 einen Screenshot aus dieser Datenbasis in sein eigenes Fotoalbum hochgeladen hat.
Im Lauf eines Monitorings der Profile von russischen Söldnern, deren Tätigkeit wir kontrollieren, haben wir im Fotoalbum von Wladislaw Pjatych frische Fotos entdeckt, die am 29. Januar 2016 hochgeladen wurden. Darunter Fotokopien seiner Fahrkarten, und zwar für die Zugfahrt Ranenburg (Eisenbahnstation in der Stadt Tschaplygin des Lipezker Gebiets)-Moskau-Murmansk, wie auch eine Anordnung des Lipezker Kreiswehrersatzamts Nr. 43 vom 29.01.2016 zur Einteilung von gemeinem Soldaten W.Pjatych zur Militäreinheit in der Stadt Murmansk.
Unter den anderen Fotos von W. Pjatych sollte man ein paar „Werbungsphotos“ hervorheben, darunter eins mit dem Anführer der „DVR“-Terroristen Sachartschenko, wie auch Photos mit anderen Kämpfern „Neurusslands“.
Unter Berücksichtigung dieser Fakten wird klar, dass das russische Kreiswehrersatzamt wissen musste, dass sie einen Terroristen zum Zeitdienst aufnehmen, der in den „neurussischen“ IBFs gekämpft hatte. Um so mehr, da jeder von den potentiellen Kandidaten durch den FSB einer Prüfung auf Loyalität unterzogen wird. Man sollte auch nicht ausschliessen, dass die „Kampferfahrung“ im Donbass nun eine stillschweigende Bedingung für die Unterzeichnung eines Zeitdienst-Vertrages in den Streitkräften Russlands ist, da diese später in anderen Konflikten, die von Russland provoziert werden, nützlich sein könnte.
Dieses Material wurde von Irakli Komakhidze exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unsere Ressource erforderlich.
CC BY 4.0
One Response to “Heute ein „Sparta“-Terrorist im Donbass, morgen ein Zeitsoldat der russischen Streitkräfte”
14/02/2016
Aus 2 mach 1: Zeitsoldat der russischen Streitkräfte und Kämpfer bei IBFs „Neurusslands“ - InformNapalm.org (Deutsch)[…] Unsere Annahmen sind durch konkrete Fakten begründet. Dazu kommt außer dem Trend, russische Zeitsoldaten zwecks „Weiterbildung“ zu den illegalen bewaffneten Formationen der „Donezker und Luhankser Volksrepublik“ („DVR“/„LVR“) in den Donbass zu schicken (siehe Artikel „Im Wolgograder Kreiswehrersatzamt werden Zeitverträge für den Kriegseinsatz im Donbass unterzeichnet“) etwas anderes hinzu: Es werden bevorzugt jene russischen Staatsbürger als Zeitsoldaten eingestellt, die bereits Kriegserfahrung bei individuellen Einsätzen im Donbass gesammelt haben. Beispielsweise hat InformNapalm Ende Januar 2016 einen „ehemaligen“ Kämpfer der Bande „Sparta“ entlarvt, der von der Wehrverwaltung in Lipezk als Zeitsoldat nach Murmansk beordert worden ist („Heute ein “Sparta”-Terrorist im Donbass, morgen ein Zeitsoldat der russischen Streitkräfte“). […]