Der 20. Juli 2017 als ein weiterer tragischer Tag im Krieg Russlands gegen die Ukraine.
Wie das ATO-Pressezentrum berichtet, begann der Tag faktisch entlang der ganzen Frontlinie mit neuen Provokationen seitens der illegalen bewaffneten Formationen (IBF). Entgegen allen Abmachungen haben die Söldner nicht nur verbotene Waffen eingesetzt, sondern versuchten auch, die Verteidigung der ukrainischen Streitkräfte zu durchbrechen.
In der Gegend von Luhansk gerieten ukrainische Stellungen bei Trochisbenka, Nowolexandriwka, Nowoswaniwzi und Donez unter gegnerisches Feuer. Um 15 Uhr griff der Gegner die Ortschaft Krymske aus 82 mm Mörsern an.
In der Gegend von Donezk ist unweit von Nowhorodske ein ukrainischer Militärangehöriger infolge eines Scharfschützenangriffs auf seinen Stützpunkt gestorben. Darüber hinaus beschossen die Banditen die Ränder von Awdijiwka und Butiwka-Bergwerk aus Granatwerfern und Schützenwaffen, sowie Newelske und Nowhorodske – aus Mörsern verschiedenen Kalibers.
In der Gegend von Mariupol wurde es sehr heiß. Zwischen 1 Uhr nachts und 8 Uhr morgens beschossen die Söldner von Staromichailiwka aus die ukrainischen Stützpunkte nahe Krasnohoriwka aus 122 mm Artilleriegeschützen, 120 und 82 mm Mörsern, Granatwerfern und großkalibrigen MGs.
Etwa um 4 Uhr morgens hat der Gegner seinen Feuerangriff verstärkt und zehn Geschosse aus einer „Grad-P“-Raketenanlage abgeschossen. Unter dieser Feuerdeckung näherte sich eine Diversionsgruppe des Gegners aus etwa 15 Söldnern den ukrainischen Stellungen. Im Laufe des anschließenden Kampfes setzten die ATO-Kräfte Granatwerfer und Schützenwaffen ein und konnten den Gegner zurückschlagen. Leider sind infolge dieses Zusammenstoßes drei ukrainische Militärangehörige gefallen, weitere sieben wurden verwundet, einer ist in Gefangenschaft der Söldner geraten.
Außerdem griffen die Söldner Häuser von Zivilisten in Krasnohoriwka aus einem Panzer an. Wie die Hauptverwaltung der Nationalen Polizei im Gebiet Donezk (der freie Teil des Gebiets) auf ihrer FB-Seite am 20. Juli mitteilte, beschossen die Söldner aus Artillerie acht Stunden lang Marijinka und Krasnohoriwka im Gebiet Donezk.
Die Beschüsse starteten um Mitternacht und dauerten bis 8:00 Uhr morgens an. Bislang gab es keine Informationen über verwundete Zivilisten. Vor Ort arbeitete eine Ermittlungsgruppe der Polizei. Die Polizisten und die Mitarbeiter des Staatsdienstes für Notfälle (DSNS) versuchten das Feuer in einem Mehrstockhaus in Krasnohoriwka zu löschen, in welches das Geschoss eingeschlagen war. Die Einwohner des Hauses wurden evakuiert. Vorläufig wurde festgestellt, dass die Wohnung, in der das Geschoss explodierte und in der sich das Epizentrum des Feuers befand, unbewohnt war, berichtete die Polizei.
Zu den Einzelheiten des Kampfes bei Krasnohoriwka vom ATO-Pressezentrum:
„Ukrainische Soldaten haben die Offensive der Diversanten auf Kosten des Lebens von drei Helden zurückschlagen können. Weitere sieben Militärangehörige der ukrainischen Streitkräfte wurden verwundet, einer ist in Gefangenschaft geraten.
Die Ereignisse am Morgen des 20. Juli 2017 im Raum von Krasnohoriwka wurden zu einer weiteren traurigen Seite der Geschichte des ukrainischen Volkes. Eine feindliche Diversionsgruppe ist gegen die Stellungen der ukrainischen Streitkräfte vorgedrungen und hat unsere Stellungen eines mechanisierten Bataillons hinterhältig angegriffen.
Illegale Bewaffnete Formationen haben die ukrainischen Stellungen unter einen massiven Beschuss aus durch den Minsk II-Vertrag verbotenen 120 mm Mörsern und Panzern genommen. Nach vorläufigen Angaben führten mindestens vier Panzer Feuer aus verschiedenen Stellungen. Der ukrainische Kommandeur der Einheit hat die Feuer- und Reservesteuerung entlang der ganzen Verteidigungslinie zur Organisation des Kampfes übernommen.
Als ukrainische Soldaten die gegnerische Gruppe entdeckt hatten, eröffneten sie das Feuer in Richtung des Gegners. In den ersten Minuten des Gefechts erlitten zwei unserer Soldaten tödliche Verwundungen. Einer der Militärangehörigen konnte daraufhin gleich zwei Söldner in die Hölle schicken, die nach vorläufigen Angaben zum Bataillon „Oplot“ gehörten.
Der Kommandeur der Einheit berücksichtigte die Plötzlichkeit des Gegnerangriffs und die Kampfverluste der ukrainischen Verteidiger und beschloss, sich auf eine Zwischenposition zurückzuziehen. Bei der Bewegung wurden zwei weitere gegnerische Söldner getötet.
Später erhielten die ukrainischen Soldaten Unterstützung, die sich auf den Stellungen sicher festgesetzt hat. Leider ist ein ukrainischer Soldat verschwunden. Wie sich später herausstellte, wurde der zuvor gequetschte Verteidiger von einer Diversionsgruppe des Gegners gefangengenommen. Das Leben eines weiteren ukrainischen Soldaten konnte man leider nicht retten – seine Verwundung war zu schwer.
Unter dem Druck des massiven Schützenfeuers aus der Stellung der ukrainischen Soldaten, war der Gegner gezwungen, sich unter Deckung seiner Panzer, Mörser und „Grad“-Raketen zurückzuziehen. Während dieses Kampfs erlitten drei ukrainische Soldaten Verwundungen verschiedenen Schweregrades.
Gegen sechs Uhr verringerte sich die Dichte der gegnerischen Angriffe aus Panzern und Mörsern. Um die Verwundeten zu evakuieren, fuhr ein Sanitätswagen aus. Der Gegner setzte den Beschuss aber fort. Eine 120 mm Mine explodierte neben der Evakuierungsgruppe, wobei vier weitere Militärangehörige verwundet wurden. Aus einer Funkspruchabhörung wurden die Verluste des Gegners bekannt: vier Söldner. Als der Gegner sich zurückzog, registrierten unsere Soldaten die Evakuierung von zwei weiteren getöteten Besatzern. Die anderen ließen ein ganzes Arsenal an Beweisen für russische Beteiligung am Krieg im Donbass zurück“.
Es wird vermerkt, dass die drei getöteten ukrainischen Soldaten vom Kommando ihrer Einheit zur staatlichen Auszeichnung „Bohdan-Chmelnizkij-Orden“ III. Grades vorgeschlagen werden, leider postum. Die verwundeten Soldaten werden für Orden „Für Tapferkeit“ vorgeschlagen.
Wir möchten daran erinnern, dass bereits am 18. Juli zwei ukrainische Soldaten im Raum von Sajzewo gefallen waren. Einer davon war ein 22-jähriger Soldat aus Transkarpatien, Soltan Balasch. Am 19. Juli liefen drei ukrainische Soldaten auf eine Mine im Raum von Nowotoschkiwske (Gebiet Luhansk) und sind infolge dessen gestorben. Weitere drei Soldaten erlitten Verwundungen. Ein weiterer ukrainischer Soldat ist im Lauf eines Kampfes gefallen. Insgesamt haben die Terroristen im Lauf des 19. Juli 21 Mal die Waffenruhe verletzt. Dabei griffen sie auch zivile Wohngegenden an: Am 19. Juli beschossen die Banditen aus großkalibrigen MGs die Häuser von Zivilisten in Marjinka, um 22 Uhr griffen sie das Dorf Sajzewo an.
Insgesamt belaufen sich die Verluste der ukrainischen Streitkräfte nach diesen drei Tagen (18-20. Juli) auf neun gefallene ukrainische Soldaten und 14 Verwundete.
Dieses Material wurde von Irina Schlegel exklusiv für InformNapalmDeutsch vorbereitet; editiert von Klaus H. Walter. Titelbild: Dmitry Murawski .
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