Der Krieg ist eine Barbarei, wenn friedliche Nachbarn angegriffen werden,
aber das ist auch eine heilige Pflicht, wenn die eigene Heimat verteidigt wird.
— Guy de Maupassant
Letzte Nacht haben die Terroristen ihre Bemühungen fortgesetzt, die Anhöhe Sawur-Mohyla von den Kräften der Anti-Terror-Operation (ATO) zurück zu erkämpfen. Diese Höhe, wie bereits erwähnt wurde, ist von großer strategischer Bedeutung, da sie es ermöglicht, einen bedeutenden Teil der Grenze zu kontrollieren sowie ein mögliches Rückzugsgebiet für ein Gruppe der ATO-Kräfte darstellt, die in Richtung Dolschansk angreifen wird. Darüber hinaus, falls die Russische Föderation den Einzug ihrer Truppen aus Kujbyschewo starten wird, werden die Streitkräfte der Ukraine, die diese Höhe halten, dem Gegner eine Reihe ernsthafter Probleme bereiten können. Deswegen wurden die Kämpfe um diese Höhe den ganzen Tag des 29. Juli geführt, laufen jetzt immer noch und werden weiterhin andauern, bis ukrainische Truppen die Stadt Snischne befreien, wo die Terroristen eine günstige Position für eine Offensive im Bereich des Bergwerkes Nummer 10 haben: Die Halde dort bietet gute Beobachtungs- und Beschussmöglichkeiten der Anhöhe Sawur-Mohyla.
In der Nacht gab es auch einen Versuch, die Stärke der ATO-Kräfte in Richtung Donezk – Wolnowaha zu testen, weswegen ein Kontrollpunkt der ukrainischen Streitkräfte und der Nationalgarde beschossen wurde. Höchstwahrscheinlich werden sich die Angriffe in dieser Richtung in regelmäßigen Abständen wiederholen, da sie einen Durchgang zu Mariupol und weiterhin über das Meer zur Krim bietet. Bedenkt man, dass die Richtung von Starobeschewskaya mehr oder weniger blockiert ist, bleibt sie für die Donezker Terroristengruppen eine der wenigen Rückzugsmöglichkeiten. Eine starke terroristische Aktivität wurde im Bereich von Charzyssk-Schachtarsk beobachtet. Die Straße, die durch diese Siedlungen verläuft, verbindet Donezk mit Krasnodon und Russland. Deswegen werden die Schläge in die Richtungen Charzyssk-Sugres-Schachtarsk und Tores-Schachtarsk jetzt sehr häufig erfolgen, bis sich die ATO-Kräfte schließlich in Schachtarsk fest positionieren.
Der gestrige Kampf im Bereich Krasny Partisan bei Horliwka ging in eine Offensive der ATO-Kräfte nach Horliwka von der Südseite über, was die Terroristen höchstwahrscheinlich nicht erwarteten. Dieses Manöver ermöglichte, das Problem der befestigten Stellungen in der Nähe der Ortschaft Schumy zu lösen und in den Rücken der feindlichen Befestigungslinie entlang der Eisenbahnstrecke in Horliwka einzudringen. Gleichzeitig drohten die Terroristen mit der Sprengung der Fabrik „Styrol“ und der Filtrierungstationen, die mit Chlortanks ausgestattet sind.
Um der nach Horliwka marschierenden Gruppe ukrainischer Streitkräfte Rückendeckung zu geben, wurden mehrere Schläge in Richtung Awdijiwka verübt, obwohl diese Ortschaft von Terroristen noch nicht endgültig geräumt worden ist.
Es wurden Aktivitäten der Terroristen in Altschewsk festgestellt. Gestern wurde eine Ausgangssperre verhängt, die wahrscheinlich mit einer verdeckten Umgruppierung offensiver Einheiten verbunden ist wie es bereits in Slowjansk und Kramatorsk geschehen ist, wo die Hauptbewegungen der Terroristen ebenfalls nachts stattfanden. Darüber hinaus haben Banditenkräfte begonnen in Rowenky Stellungen zu bauen, was wiederum mit der Eroberung von Sawur-Mohyla durch ukrainische Streitkräfte verbunden ist. Deswegen stellt die Ortschaft Rowenky die letzte Schranke vor dem kompletten Umzingeln von Luhansk sowie vor seinem Abscheiden vom Korridor aus der Russischen Föderation dar. In naher Zukunft sind die Angriffe in Richtung Krasnopartisansk und der Grenzposten Dolschansky zu erwarten wie es letzte Nacht war.
In Krasnyj Lutsch haben die Terroristen begonnen ihre Positionen in den Siedlungen entlang der Route Krasnyj Lutsch – Debalzewe zu verstärken. Dort findet ebenfalls eine Offensive der ATO-Kräfte statt.
Außer den oben genannten möglichen Optionen für Gegenangriffe von Terroristen kann man auch Provokationen seitens der Russischen Föderation im Bereich Kujbyschewo, Gukowo und Nowoschachtinsk erwarten.
Festzustellen ist ebenfalls, dass der Grenzbereich des Gebiets um Krasnodon in der Luhansker Region fast völlig offen steht – Iswarino, das Dorf Severny, Popowka, Bolschoy-Suchodol, Parchomenko, Kruschilowka – ein reichlich großes Grenzgebiet ist de facto ein schwarzes Loch in der Staatsgrenze. Dadurch sickern in die Ukraine ständig große Mengen terroristischer Kräfte aus der Russischen Föderation ein. In Suchodolsk (Region Krasnodon, Gebiet Luhansk) beobachten die Einwohner ständig Bewegungen russischer gepanzerter Einheiten, welche an die Terroristen geliefert werden. Im Dorf Krasnodon (bitte nicht verwechseln mit der gleichnamigen benachbarten Stadt) befindet sich auf dem Werksgelände von „Awtoagregat“ eine Ansammlung gepanzerter Fahrzeuge. Möglicherweise werden die in diesem Bereich konzentrierten Kräfte als eine Art Reservegruppe zur Unterstützung der Terroristen genutzt. Ein weiterer Stützpunkt der Terroristen befindet sich im Bereich des Bergwerkes Orechowskaja (Stadt Molodogwardejsk).
Die Richtungen nach Charkow und Sumy sollen ebenfalls nicht vergessen werden. In ihren Grenzgebieten ist eine erhebliche Konzentration russischer Truppen zu beobachten. Außerdem betreibt die russische Seite permanent Erkundungsflüge mittels Drohnen über den an die Küste des Schwarzen Meeres grenzenden Gebieten, insbesondere in Odessa und Cherson. Informationen über unbemannte Luftfahrzeuge erhalten wir ständig von den Anwohnern und Streitkräften vor Ort.
Auf der internationalen Ebene werden gegen Russland weiterhin branchengerichtete Sanktionen verstärkt. So haben am vergangenen Tag die USA, Kanada und die EU den Druck weiter erhöhtt, indem sie Russland aufforderten, die Eskalation des Konflikts in der Ukraine zu stoppen und den Abzug der vom Russland kontrollierten terroristischen Truppen vom ukrainischen Territorium zu erwirken. Die Verstärkung der Sanktionen erfolgte auch, da die Russische Föderation und die von ihr kontrollierten Terroristen die internationale Untersuchung der Umstände des abgeschossenen Fluges MH17 behindern. In einer scharfen Rede hat der US-Präsident daran erinnert, dass die US-Satellitenbilder die Tatsache der Aggression Russlands gegen die Ukraine und die Beschüsse der ukrainischen Streitkräfte vom russischen Territorium aus bestätigen können.
Die neuen Sanktionen sollen die russischen Banken von den internationalen Kapitalmärkten fernhalten sowie Unternehmen der Rüstungsindustrie und des Energiesektors von ausländischen Hochtechnologien isolieren.
Übersetzt von Irene Roor und Irina Diana Bulanowa / Viktor D. Duke
2 Responses to “Anti-Terror-Operation in der Ukraine. Zusammenfassung für den 29. Juli 2014”
07/12/2015
Ukrajina. Protiteroristická operácia ukrajinských ozbrojených síl a zložiek. Situačný súhrn za deň 29.07.2014 | InformNapalm.org (Slovenský)[…] Deutsch: Anti-Terror-Operation in der Ukraine. Zusammenfassung für 29. Juli 2014 […]
12/12/2015
Антитерористична операція в Україні. Зведення за 29.07.14 - InformNapalm.org (Українська)[…] Deutsch: Anti-Terror-Operation in der Ukraine. Zusammenfassung für 29. Juli 2014 […]