Die Chronik wurde vom InformNapalmTeam auf der Basis der Informationen unserer Insider aus den okkupierten Territorien in der Ostukraine wie auch Berichte in den offenen Quellen vorbereitet.
Sektor C
Donezk
Gegen Abend ging in verschiedenen Stadtteilen von Donezk ein massiver Artilleriebeschuss los. Die Separatisten haben die Artillerie mit Kaliber von über 100 mm eingesetzt, unter anderem Mehrfachraketenwerfer.
Gegen 23.22 Uhr berichtete der Fernsehsender „Rossija 24“, die ukrainische Armee würde Donezk beschießen. Dabei erzählen die Einwohner, dass die Schüsse aus der Innenstadt kommen und es Separatisten sind, die schießen. Das ist ein Zeichen für den Beginn der Mai-Provokationen, die von den russischen Medien breit beleuchtet werden…
Um 23:30 wurden starke Beschüsse von Marjinka festgehalten, unter anderem auch aus Raketenwerfersystemen.
Um 23:40 wurden von der Seite des Makijiwka-Hüttenwerks (sogenannte Grigorjewski-Schüttenhalden, 48°4’31″N 37°51’16″E) GRAD-Salven registriert.
Von der Seite der Objesdnaja wurden aus Raketenwerfersystemen auch andere Bezirke durch die Söldner beschossen.
Um 23:54 begannen starke Selbstfahrlafetten-Salven der Söldner aus dem Bezirk Putilowskaja-Hain und dem Scheglowski-Friedhof.
Chaotischer Beschuss der verschiedenen Stadtteilen weist darauf hin, dass ein bestimmtes Bild für die russischen Medien geschaffen werden soll. Diese haben sich bereits beeilt zu berichten, dass auch die Vertreter der OSZE-Mission unter den nächtlichen Beschuss geraten sind.
Unter den Terror-Beschüssen leiden nicht nur ukrainische Soldaten, sondern auch die Zivilisten. In der Nähe des Bergwerks „Proletarskaja“ ist infolge des Einschlags einer Panzerabwehrlenkrakete der Separatisten eine ältere Frau ums Leben gekommen. Zu der Zeit der Explosion arbeitete sie in ihrem Garten. Für viele Rentner, die in Folge der Okkupation der Region durch Söldner ohne jegliche finanzielle Unterstützung geblieben sind, ist der eigene Nutzgarten praktisch die einzige Möglichkeit zu überleben.
In der Nacht sind in der Gegend von Marjinka, Spartak und Kurachowe Sabotage- und Aufklärungsgruppen der vereinten russisch-separatistischen Kräfte (VRSK) aktiv geworden.
Insider aus dem Umfeld der Söldner warnen vor möglichen Provokationen der VRSK. Nach ihren Angaben ist für den 7. – 9. Mai eine Vorfür-Aktion geplant worden, der Kinder zum Opfer fallen könnten. Nach dem angekündigten Plan werden die Kindermörder unter den gefangenen ukrainischen Soldaten sein und „an Ort und Stelle beseitigt“ werden; in ihren Taschen werden vor den Kameras der „zufällig anwesenden“ russischen Medien Beweisstücke gefunden und vorgeführt werden, die auf die „Kiewer Junta“ hinweisen. Diese Provokation, ähnlich der mit der feuerfesten „Jaroschs Visitenkarte“, soll die lokale Bevölkerung zu erneuten Forderungen nach Vergeltungsmaßnahmen antreiben.
Mithilfe einer Drohne wurden in Donezk Dutzende Panzer und andere Technik entdeckt, die von den Söldnern in den Höfen der Wohnhäuser und bei den Schulen aufgestellt werden. Laut dem Video, das von der Bataillon „Dnjepr-1“ veröffentlicht wurde, befindet sich ein Lager mit Panzern im Budennowski Bezirk von Donezk, Prokofjewa-Straße.
Makijiwka
Traditionell wurde durch Makijiwka aktiver Transport der Fahrzeugtechnik der Söldner durchgeführt. Um 22:30 begann aktive Feuerabgabe aus schweren Geschützen des 152- und 203-mm Kalibers. Ab 23:18 von der Seite Jassynuwata und Gwardejka führen die Söldner aus Makijiwka einen Beschuss des Putilowski-Bezirks von Donezk und des Donezker Flughafens.
Sektor A
Zwischen Stachanowe und Luhansk liessen die Söldner nur einen Blockposten stehen. Andere Blockposten wurden abgezogen, höchstwahrscheinlich für die Reservenverlegung am Vorabend der Offensive.
In der Nacht haben die Truppen der VRSK versucht, die Stellungen der ukrainischen Armee in Stanyzja Luhanska einzunehmen. Es folgte ein Kampf, im Laufe dessen die Söldner abziehen mussten.
Auch wurde der Beschuss aus Mörsern (6 Schüsse) und Schützenwaffen in Richtung des Blockposten der ukrainischen Streitkräfte neben der Autostation in Stanyzja Luhanska durch die Terroristen durchgeführt.
Um 15:00 führten die Söldner vom der „LVR“ unterstellten Territorium einen Mörserbeschuss in Richtung Krymske. Infolge dieses Beschusses erlitt eine Rentnerin, geb. 1941, Splitterverletzungen.
Um 15:10 begann in Krymske ein Kampf. Die Stützpunkte der ukrainischen Militärs wurden aus Granatwerfern, Mörsern und Schützenwaffen, inklusive der grosskalibrigen Maschinengewehre, beschossen. Das Feuer wurde von der Seite Sokolniki geführt, das durch die Terroristen okkupiert ist.
Gegen 16.00 Uhr wurde das Dorf Nowotoschkowka/Popasnjanski Bezirk aus dem Dorf Scholobok aus Panzern und Mörsern der VRSK-Söldner beschossen. Einige Geschosse landeten mitten im Dorf. Laut den Angaben der Aufklärung stehen in Scholobok, das von den Terroristen kontrolliert wird, russische Panzer mit der Besatzung aus Burjatien.
Um 16:45 wurde von der Seite Slawjanoserbsk (der „LVR“ unterstellt) ein Beschuss aus automatischen Granatwerfern (5 Schüsse) des Stützpunktes der ukrainischen Streitkräfte in Trechisbenka durchgeführt. Infolge des Beschusses erlitten vier ukrainische Militärs Splitterverletzungen.
In der Zeit von 18:30 bis 18:45 wurde der Blockposten der ukrainischen Streitkräfte neben der Autostation in Stschastje aus automatischen Granatwerfern von der Seite des Dorfes Weselaja Gora (der „LVR“ unterstellt) beschossen.
Sektor B und M
Im Laufe des Tages fanden in Schyrokyne Kämpfe statt. Es wird berichtet, dass um ca. 5:00 Uhr die Kämpfer des 37. Bataillons der Territorialverteidigung einen VRSK-Panzer vernichteten, der unweit ihrer Stellungen durch eine Drohne entdeckt wurde.
Im Raum der Ortschaft Komsomolske stationierten die VRSK 3 Luftabwehr-Komplexe (Fla-Raketenkomplexe „Strela-10“ und „Tor“).
Über die Zello-Kanäle (Zello ist eine App) tauschen sich die Terroristen über ihre Pläne aus, was die Einkesselung von Wolnowacha und später von Mariupol betrifft.
Wie die Einheimischen berichten, sind die Ehefrauen der lokalen Söldner auf die Krim abgereist. Dieses Vorzeichen tritt vor jeder neuen Welle der Eskalation der Kampfhandlungen auf.
Das bestätigt erneut das Vorhaben der VRSK, eine Offensive über Wolnowacha zu starten und Mariupol einzukesseln.
Dieses Material wurde von InformNapalmTeam vorbereitet; übersetzt von Olena Köpnick/Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unser Projekt erforderlich.
One Response to “Chronik der Ereignisse in der Ostukraine: Vorbereitung auf den Krieg.”
20/05/2015
Drei in der Ukraine gefallene Speznas-Kämpfer der 16. GRU-Brigade wurden ermittelt. - InformNapalm.org (Deutsch)[…] Chronik der Ereignisse in der Ostukraine: Vorbereitung auf den Krieg. – 5. May 2015 […]