Russische Militärangehörige aus der 810. Marineinfanterie-Brigade der Schwarzmeerflotte Russlands sind mehrmals zum Gegenstand der Untersuchungen von InformNapalm geworden. Im Mai 2015 wurde ein Marineinfanterist im Luhansker Gebiet im Bestand einer IBF (illegale bewaffnete Formation) registriert, ein anderer Marineinfanterist enthüllte die genaue Lage eines russischen Stützpunkts in nur 7 Km Entfernung von der russischen Militärbasis in Syrien. Es gab sogar welche, die an beiden Brennpunkten gewesen sind.

Zum Gegenstand der neuen OSINT-Untersuchung wurde ein regulärer Militärangehöriger der 810. Marineinfanterie-Brigade (ME 13140, Sevastopol). Im sozialen Netzwerk agiert er unter dem Namen Alexander Wladimirowitsch (er besitzt mehrere Profile, sein echter Name ist zurzeit noch unbekannt).

Krim 2014:

Auf dem Foto, das mit April 2014 datiert ist, zeichnet der „stellvertretende Gouverneur von Sevastopol“ Alexey Tschalyj die sogenannte „Selbstwehr von Sevastopol“ mit „Für Soldatentugend“-Medaillen. Die Auszeichnung fand auf dem Territorium der ME 2382 (ehem. Militäreinheit der Küstenwache des Grenzdienstes der Ukraine) in Balaklava statt, die im März 2014 von den russischen Militärangehörigen eingenommen worden war. Genaue Stelle auf der Karte unter dem folgenden Link.

„Alexander Wladimirowitsch“ wurde ebenfalls mit so einer Medaille ausgezeichnet:

Das Foto unten wurde vor der Wand des „nördlichen Befestigungsraumes“ in Sevastopol aufgenommen, unweit von Sevastopoler Bucht:

Alexander im Donbass 2014:

Auf dem Foto, das er am 19. Oktober 2016 postete, wurde festgehalten, wie die russischen Kriegsverbrecher ein Schild mit der Aufschrift „Mariupol – 12 Km“ nahe des Dorfes Uschowka (ehem. Leninske) aufgestellt haben (Die Stelle auf der Karte unter dem folgenden Link). Das Foto ist mit 22.10.2014 datiert – höchstwahrscheinlich stimmt das Datum und entspricht dem Beginn des Ausbaus eines russischen Befestigungsraumes, was auf dem Satellitenbild vom 11.10.2014 zu sehen ist:

Dank dem Service Google Planet Earth haben wir festgestellt, dass die Besatzungstruppen Russlands von dieser Stelle aus ihren zukünftigen Befestigungsraum abzuzeichnen begannen:

19.09.2014

11.10.2014

23.11.2014

In Ergänzung zum genauen Geotag auf dem Foto wurde ein anderes Foto gefunden, das von The Guardian veröffentlicht wurde und mit folgendem Kommentar versehen ist: „A militiaman of the Donetsk People’s Republic near the town of Novoazovsk. Photograph: Stanislav Grigoryev/ITAR-TASS Photo/Corbis.“

Auf diesem Foto sehen wir zusätzliche Schilder, die die Richtung anzeigen: 1150 Km – Moskau, 660 Km – Odessa, 212 Km – Saporischschja.

Anhand der Satellitenbilder haben wir den Abstand zwischen der Stelle mit dem Schild „Mariupol – 12 Km“ bis zum nächstliegenden ukrainischen Checkpoint am Rand von Mariupol ausgemessen und es hat sich herausgestellt, dass der Abstand tatsächlich 12 Km beträgt.

Im Album von Alexander haben wir ein weiteres Foto entdeckt, auf dem er vor einem SPW mit den Aufschriften „Barsik“, „16RUS“ und der Flagge des sogenannten „Neurusslands“ posiert. Das Wichtigste ist aber, dass Alexander sich in seinen Kommentaren verplapperte und am 30. September 2016 schrieb: „10 Km von Mariupol“.

Somit haben wir im Ergebnis dieser Untersuchung ein weiteres Faktum für die Beteiligung der regulären russischen Militärangehörigen, in dem Fall – der 810. Marineinfanteriebrigade aus Sevastopol, an der Besetzung des ukrainischen Territoriums und Kriegsführung im Donbass festgehalten. Unter folgendem Link sind mehrere Datenbanken zu finden, die Beweise für die Beteiligung von über 75 Truppenverbänden Russlands am Krieg im Donbass enthalten.

Dieses Material wurde von Vidal Sorokin exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unsere Ressource erforderlich.

CC BY 4.0

Wir rufen unsere Leser dazu auf, aktiv unsere Publikationen in den sozialen Netzwerken zu verbreiten. Die Verbreitung der Untersuchungen im öffentlichen Diskurs, kann den Lauf des informativen und des militärischen Widerstands verändern.