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Fünf Fakten über den Donbas-Krieg

on 27/10/2014 | Ein Kommentar | Aktuell | Gesellschaft | Interviews/Meinungen Print This Post Print This Post

von Olena Balaba, Leiterin des Odessa Crisis Media Zentrum

Fünf Fakten über den Krieg im Donbas, die Soldaten uns im Odessa Crisis Media Zentrum erzählt haben, die aus dem Krieg zurückkamen, und die mich verblüfften und mir bis jetzt viele Sorgen bereiten.

1. Über die Grenze zu schießen hat man von Russlands Seite schon im Juni angefangen. Die GRADe schießen im Radius von 25 Kilometern und erreichen unsere Jungs im Rücken ziemlich leicht. Somit braucht man keine schweren Geschosse über die Grenze zu schleppen (ein solches Geschoss müssen drei Menschen in den Mörser laden), man kann einfach den Mörser auf dem Territorium Russlands aufstellen und schießen, bis einem schlecht wird. So hat man Dolschanskyj beschossen, so wurde Amwrosijiwka aufgegeben. Dann kamen zu den Graden noch Beschüsse mit Mehrfachraketenwerfern, und das bedeutet schreckliche Splitterverletzungen, viele sterben vor Ort an Blutverlust. Unsere Grenzsoldaten aus Dolschanskyj haben erzählt, dass sie im Juli gelernt hatten, sich vor solchen Beschüssen in Schützengräben zu verstecken: Hauptsache, wenn einer zugeschüttet wird, ihn sofort auszugraben. „Ich erinnere mich an einen verrückten Tag, wir wurden beschossen, ununterbrochen, seit der Nacht, und neben mir wurde ein Freund mit Erde zugeschüttet, eine Hand ragt nur ‚raus und bewegt sich – ich verstehe, dass er am Leben ist. Also muss ich ihn schnell ausgraben, solange nicht geschossen wird!“. Da gibt es nämlich eine Pause zwischen den Salven, ungefähr 1,5 Minuten, und unser Grenzsoldat schaffte es, aus seiner Deckung hinauszuspringen, zu graben und vor der nächsten Salve wieder in seinen Schützengraben wieder zurückzuspringen. Seinen Freund hatte er ausgegraben. Sie sind zurückgekommen: lebendig, sonnenverbrannt, abgemagert. Wenn ich jetzt an sie denke, zittert alles in meinem Inneren. Unsere Armee war noch ganz schwach im Juli.

2. Die Separatisten und Russen kämpfen unter Einfluss von psychotropen Mitteln, um sich nicht zu fürchten. Der stellvertretende Kommandeur eines ukrainischen Bataillons hat uns über unseren 32-jährigen Richtschützen erzählt, der den Luhansker Flughafen vor seiner Aufgabe verteidigt hatte. Die Separatisten haben diesen zusammen mit den Russen auch gestürmt, ungefähr so wie sie jetzt den Donezker Flughafen stürmen. „Es läuft ein Angriff: Panzer, Schützenpanzer, zwischen ihnen die Infanterie, sie bekriegen unsere Jungs mit Gewehren, mit Mörsern. Der Richtschütze schießt auf sie und sie laufen trotzdem nach vorn. Die Panzer brennen schon abgeschossen, die SPWs stehen in Flammen, und die Dämonen rennen aber nach vorn. Fallen erst direkt vor dem Maschinengewehr um. Dann hat man die Taschen von den Toten durchsucht: Ein Haufen Blister mit Tabletten ohne Markierungen“. Er sagt, der Richtschütze wurde dann verwundet, man hat ihn herausgebracht. „Die Wunden werden ja verheilen, aber wie kann man seine Seele heilen?“

3. Im Kessel bei Ilowajsk sind nicht 100, und nicht 200 gefallen, wie unsere Generalstabskämpfer uns zu berichten versucht haben. Da sind Tausende unserer Jungs gefallen, wie auch Tausende „Russen“. „Wenn die Russen „Waffenruhe“ und „Durchgangskorridor“ ankündigen – glaubt ihnen nicht. Im Korridor werden sie unbedingt alle niederzuschießen anfangen, und die „Waffenruhe“ ist nur dazu da, damit ihr die Wachsamkeit verliert und geschwächt werdet. In jenen Abteilungen, die aus Ilowajsk herausgekommen sind, gab es Tschetschenen (die für die Ukraine kämpfen) – und die Menschen sind fast alle aus dem Kessel herausgekommen,“ sagte unser Gast letzten Donnerstag. Tschetschenen, die gegen Russland für ihre Unabhängigkeit gekämpft haben, sind alle auf unserer Seite. Sie sind geschulte und erfahrene Kämpfer und helfen den ukrainischen Soldaten sehr. Und sie tun es nicht für Geld oder Geschenke, sondern für eine Idee – sie sind überzeugt davon, dass wenn die Ukraine es schafft, die putinschen Söldner hinauszuhauen und ihre Unabhängigkeit durchzusetzen, dann kann die tschetschenische Republik Itschkerien auch zu einem freien und unabhängigen Land werden.
Ja! Während der sogenannten „Waffenruhe“ hat die Ukraine 89 Getötete und über 500 Verwundete bekommen. Ich erwähne gar nicht, dass sich die „Himmlische Hundertschaft“ längst in „Himmlische Tausende“ verwandelt hat.

4. Die Grenze muss dicht gemacht werden – mit allen Kräften, mit allen Mitteln. Denn wenn tagsüber die Russen in Vorzeigemanier die Waffen zurück nach Russland „abziehen“, wird es von den OSZE-Mitarbeitern aufgenommen, festgehalten als Beweis für „Oh ja, schaut her! Die Russen wollen keinen Krieg, sie ziehen ja schon die Waffen ab!“ Und nachts wird das alles hastig wieder zurückgebracht, nur um das Doppelte, das Dreifache verstärkt… Im Donbas haben wir viel zu viel russische Technik und Waffen – neu, mächtig, erfunden und erschaffen zum Töten. Manchmal wissen unsere Soldaten nicht, wie man mit den erbeuteten Mörsern umgeht – so neu ist das alles. Aber sie lernen schon. Bei Ilowajsk haben die Russen viele Waffen zurückgelassen. Überhaupt gibt es zurzeit viel zu viele Waffen im Donbas – wird für viele Kriege reichen. „Irak ist im Vergleich zu einem Vorort von Luhansk, wo wir waren, ein Jux,“ so hat mir ein Mensch gesagt, der Karabach, Abchasien, Transnistrien durchgegangen ist, an der iranisch-aserbaidschanischen Grenze und bei den Friedenstruppen in Irak diente. Ohne eine dichte Grenze werden wir IMMER einen Krieg gegen Russland führen, weil sie immer versuchen werden, zu uns durchzukommen. Mit ihren Waffen, mit ihrer „Freundschaft“, „der russischen Sprache“ und ihren sabbernden Küssen. Wie der abgewiesene besoffene Ex. Pfui.

5. Gefangene. Ein Thema für sich. Erinnert Ihr euch, wie die russischen Fallschirmspringer im August in Gefangenschaft geraten sind, jene, die sich nach Putins Worten „verlaufen hatten“? Sie wurden nach Kyjiw gebracht, vom SBU verhört, zur Pressekonferenz gefahren und dann… wurden sie freigelassen. Zu ihren Mamas. Ach, was sind wir gutmütig! Man hätte sie doch vor Gericht bringen müssen! Ein Nürnberger Prozess wartet auf sie, und unsere Unfähigen haben sie FREIGELASSEN! Liebe Freunde, wie wollt Ihr denn Putin verklagen? Ah? Wie wollt Ihr denn eine Beweisbasis für seine Verbrechen erfassen? Emotionen interessieren ja niemanden – man braucht Fakten. Trockene, robuste Fakten. Sie denken ja gar nicht daran, Senzow oder Sawtschenko freizulassen. Machen sie auch richtig so – sie sind nicht die „Gutmütigen“.

Und unsere Gefangene gibt es dort noch immer viele, und sie machen nur die Drecksarbeit. Und alle, die aus der Gefangenschaft zurückkommen, sagen, dass all die Filme über deutsche Faschisten sehr human sind, im Vergleich zu Separatisten oder Russen. Kämpfer, die von der Front zurückgekommen sind, sagen, dass die Russen nach Ilowajsk versuchen, keine Gefangenen mehr zu nehmen – Verwundete werden auf der Stelle erschossen. „Ich hab’s durchs Fernglas gesehen. Sie stellen sie auf die Knie und schießen noch nicht mal in den Hinterkopf – sie schießen frontal, die Drecksäcke“. Das wird von der OSZE ja nicht aufgenommen, nicht wahr? Richtig, weil ihre Vertreter in der Ostukraine überwiegend pro-Putin sind, sie möchten so etwas nicht festhalten.

Die Kämpfer der Freiwilligenbataillone, besonders aus „Asow“, „Donbas“, „Rechter Sektor“, „OUN“ bemühen sich darum, gar nicht erst in Gefangenschaft zu geraten, um der Folter nicht ausgesetzt zu werden. Die Jungs sagen es auch so: Besser gleich sterben, als gefangen genommen zu werden.

So sieht’s aus. Wenn ich mich noch an etwas erinnere – schreibe ich es. Es quält mich sehr und lässt mir keine Ruhe. Verzeihen Sie die „vielen Buchstaben“.


Quelle: Olena Balaba; übersetzt von Irina Schlegel

Tags: DonbassGefangeneKriegRusslandUkraine

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