Das Wichtigste über die heutigen Kampfhandlungen in der Ostukraine
Am Vormittag ging der Kampf um Horliwka weiter. Die Separatisten haben die Ortschaft Golmovski aufgegeben. Die Terroristen in Horliwka erhielten heute Verstärkung, eine Kolonne mit Militärgerät aus Debalzewe ist dort eingetroffen. Es wurde beobachtet, dass die Anzahl der Terroristen in Petrovski gestiegen ist, die Kräfte aus Snischne und Krasnyi Lutsch werden dorthin umdisponiert. Das würde zwei mögliche Richtungen für einen Angriff bedeuten: entweder nach Lyssytschansk oder nach Horliwka.
In Lyssytschansk leisten die Terroristen immer noch vereinzelt Widerstand. Dies ist nicht zu unterschätzen, auch wenn die offiziellen Medien berichteten, die Stadt sei unter Kontrolle der ukrainischen Streitkräfte. Die Gegend ist noch nicht endgültig frei von Terroristen, es ist zu früh über den Sieg zu sprechen, vor allem da die Gefahr eines erneuten Angriffs auf Lyssytschansk immer noch besteht. Die Befreiung der Stadt wird durch die Existenz der vielen Gewerbegebiete erschwert, und auch dadurch, dass die Wege über die Landstraßen entlang des Flusses Siwerskyj Donez für die Terroristen immer noch nicht blockiert sind. Die Gefahr eines Gegenangriffs der Terroristen aus Petrowski über Stachanowe ist hoch.
Gegen 11 Uhr wurde die Bewegung einer großen Kolonne mit Militärgerät aus Snischne in Richtung Krasnyi Lutsch beobachtet, danach Verlegung der Technik durch Terroristen in Richtung Dolschanske und Swerdlovsk. Das könnte bedeuten, dass die Terroristen entweder einen Weg für den Rückzug nach Nowoschachtinsk vorbereiten, oder versuchen, die ukrainischen Streitkräfte durch ein Täuschungsmanöver in Richtung Grenze zu locken, um sie dem Beschuss der auf der russischen Seite stationierten Truppen der Russischen Föderation auszuliefern.
Ein anderer Beweis für den möglichen taktischen Rückzug der Terroristen in Richtung russische Grenze ist die Tatsache, dass heute eine Gruppe von Zivilisten, vermutlich Familienangehörige der Terroristen, Altschewsk in diese Richtung verlassen hat.
Seit mehreren Tagen schon beschießen die Terroristen die ukrainische Armee im Raum von Dolschanske und Marijinowka. Mit großer Mühe schaffen die ukrainischen Streitkräfte, die Kontrolle über diesen Grenzabschnitt zu halten.
Seit 22 Uhr werden unsere Soldaten aus 6 Geschützen, stationiert in Gukovo (Russland), beschossen. Die ukrainische Seite reagiert nicht auf diese Provokationen, um den Einmarsch der russischen Armee nicht zu provozieren. Dabei wird das russische Grenzgebiet von einem russischen Militärhubschrauber patrouilliert, anscheinend in Erwartung, dass die ukrainische Seite das Feuer erwidert.
Die ukrainische Armee rückt weiter nach Donezk vor, aus der Richtung Netailowo-Peski. Die Situation wird dadurch erschwert, dass die Terroristen ihre Geschütze in dicht besiedelten Stadtbezirken aufstellen und von dort Feuer auf die ukrainischen Truppen eröffnen. Ihr Versuch, die Armee aus Blagodatnoye zu verdrängen, wurde vereitelt; nach dem Rückzug und Umgruppierung haben die ukrainischen Soldaten die Stadt erneut befreit. Beim Angriff auf Blagodatnoye haben die Terroristen die Mehrfachraketenwerfer vom Typ BM-21 („GRAD“) eingesetzt.
In Luhansk sind erneut einige Mehrfachraketenwerfer „GRAD“ eingetroffen. Es existiert die Vermutung, dass die Baupioniere des russischen Militärs dafür Pontonbrücken errichtet haben.
Der Vorstoß nach Luhansk vom Norden und Süd-Osten aus wird fortgesetzt, außerdem ist das Problem des Grenzübergangs in Iswarino immer noch nicht gelöst, was den Terroristen die Möglichkeit gibt, Truppen und Waffenlieferungen über die Grenze zu erhalten.
Nach unserer Einschätzung haben die Terroristen die Möglichkeit über die Grenzübergänge in Dolschanskyi und Marijinowka durchzubrechen. Die Terroristen führen diverse Sabotageakte durch und beschießen die ukrainischen Truppen sowohl von der ukrainischen als auch von russischer Seite der Grenze aus. Außerdem sind Gegenangriffe in Richtungen Perwomajsk-Lyssytschansk und Debalzewe-Horliwka möglich. Der letztere ist mit der Notwendigkeit verbunden, die Einkesselung von Donezk zu verhindern.
In Anbetracht der gesteigerten Präsenz der russischen Truppen an der Grenze und der Provokationen in Gebieten von Sumy und Charkiw, ist ein Durchbruch der Terroristen aus den obengenannten Richtungen möglich.