Die russische Propaganda wird immer skurriler. Jetzt trat der stellvertretende Leiter der Hauptverwaltung des Generalstabs der Streitkräfte Russlands Wiktor Posnichir bei einem gemeinsamen Briefing über Flugabwehr-Verteidigung bei der Abrüstungskonferenz in Genf auf und erklärte, dass die Flugabwehrsysteme der USA in Europa ernsthafte Gefahr für die Welt und eine Bedrohung für die Sicherheit Russlands darstellen.
Dabei präzisierte Posnichir, dass im russischen Generalstab zwei hypothetische Situationen im Falle eines Nuklearkonflikts simuliert wurden und beide Simulationen eindeutig die Gefahr der amerikanischen Flugabwehr aufgezeigt hätten.
In einer Simulation wurde der Start einer transkontinentalen ballistischen Rakete betrachtet, die vom europäischen Teil Russlands aus abgeschossen wird. Es hat sich herausgestellt, das die russische Rakete faktisch ein paar Sekunden nach dem Start vom amerikanischen Weltraumwarnungssystem für Raketenatomangriffe entdeckt wird, das die Daten an das Flugabwehr-System weiterleitet und dieses dann die Zielangabe für den Start einer Abwehrrakete zusammenstellt.
„Bei diesem Szenario war das Abfangen erfolgreich und bereits in der Anfangsphase des Flugs der russischen transkontinentalen ballistischen Rakete verwirklicht,“ sagte Posnicher.
In der anderen Simulation startete die Rakete von einem russischen U-Boot in der Barentssee. „Die Zeitspanne erlaubt es, einen Beschuss und ein Abfangen der ballistischen Rakete eines russischen U-Boots noch in der Anfangsphase des Fluges auszuführen, das in der Barentssee stationiert ist,“ stellte der General fest.
Auf der Basis dieser Simulationen schlussfolgerte der Generalstab Russlands, dass die amerikanische Flugabwehr einem russischen Atomschlag auf die USA und Europa vorbeugen kann, was selbstverständlich Gefahr für die Welt und explizit Russland bedeute.
Denken Sie kurz darüber nach: Da behauptet also der russische General, die Tatsache, dass amerikanische Flugabwehrsysteme russische Atomraketen abfangen und somit dem Atomschlag auf sie vorbeugen können, stelle eine Gefahr für russische Sicherheit dar.
Die russische Medienagentur RIA Novosti ging noch weiter und veröffentlichte gestern eine angebliche Aussage von Craig Fleener, einem Berater für Arktis-Politik der Regierung von Alaska, darüber, dass Alaska als ein Teil Russlands besser aufgehoben wäre: „Man kann diese Frage von zwei Standpunkten aus betrachten: Zum Beispiel, wenn Russland eine strategische Region in Alaska sehen würde – und so würde Russland sie auch betrachten, hauptsächlich wegen der geografischen Lage und Nähe zu Kanada und USA, so würden die Russen Alaska womöglich vom Standpunkt der Gewährleistung von nationaler Sicherheit aus entwickeln. Und das würde wiederum zu Entwicklung von Erdöl, Gas und Mineralien-Ressourcen beitragen. Darum ist es durchaus möglich, dass hinsichtlich der Gewährleistung von Landessicherheit die Region weitaus entwickelter wäre,“ erklärte Fleener.
Des Weiteren sagte Fleener, eines der potentiellen Felder einer Zusammenarbeit sei die Entwicklung von Kontakten im Bereich der Beobachtung von Schiffen und die Hilfe für in der Barentssee in Seenot geratene Schiffe (Barentssee? Also genau das Meer, von dem aus die Russen den Raketenangriff auf die USA simulieren?).
Und nun zu echten Nachrichten:
Der Chef des europäischen Kommandos der Streitkräfte der USA, Oberbefehlshaber der Vereinten NATO-Streitkräfte in Europa, General Kurtis Skaparotti rief im Lauf der Anhörungen im Kongress dazu auf, der Ukraine letale Verteidigunsgwaffen zur Verfügung zu stellen – berichtet Interfax-Ukraine.
„Ich persönlich denke, dass wir die Möglichkeit in Betracht ziehen sollten, letale Verteidigungswaffen zu liefern. Sie kämpfen gegen einen äußerst todbringenden und harten Gegner. Das sind Russlands Protegés, und Russland stellt einigen von ihnen modernste Waffen zur Verfügung,“ sagte Skaparotti.
Ende 2016 präsentierte die ukrainische Delegation bei der PACE-Sitzung sowie auf der parlamentarischen NATO-Versammlung ein Unterlagenpaket mit Beweisen für die russische Militäraggression gegen die Ukraine. In den Unterlagen gab es auch den Bericht der internationalen Freiwilligengemeinschaft InformNapalm über modernste Waffenmodelle, die Russland gegen die Ukraine im Donbas einsetzt. Zu diesen Unterlagen gehörte auch die Videopräsentation von InformNapalm „Russische Waffen im Donbas“:
Truppenverbände der Streitkräfte Russlands, deren Offiziere und Soldaten in der Ukraine kämpfen:
Dieses Material wurde von Roman Burko und Irina Schlegel exklusiv für InformNapalm vorbereitet; editiert von Klaus H.Walter. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unsere Ressource erforderlich.
(Creative Commons — Attribution 4.0 International — CC BY 4.0 )
Wir rufen unsere Leser dazu auf, unsere Publikationen aktiver in den sozialen Netzwerken zu verbreiten. Das Verbreiten der Untersuchungen in der Öffentlichkeit kann den Verlauf von Informationskampagnen und Kampfhandlungen tatsächlich brechen.
No Responses to “Russische Atomangriff-Simulationen, Alaska und US-Waffen für die Ukraine”