Anatolii Baronin, Da Vinci AG, exklusiv für InformNapalm
Nach Syrien plant Russland nun seine militärische Marinegruppe auch im Raum des Roten und Arabischen Meers zu entfalten. Diese soll mit Atom-U-Boot-Trägern verstärkt werden. Davon zeugen besondere Aktivitäten Russlands in dieser Region.
Am 14. Dezember veröffentlichte InformNapalm Angaben über Anzeichen einer militärischen Zusammenarbeit zwischen Moskau und Khartum und über Pläne der Einrichtung einer russischen militärischen Marinebasis in Port-Sudan. Das wies darauf hin, dass Russland gerade konkrete Schritte unternimmt, um seine militärische Präsenz um die Arabische Halbinsel herum zu verstärken.
Das waren aber lange nicht alle Ambitionen Russlands. Wie die offizielle Webseite des russischen Verteidigungsministeriums berichtet, lief am 15. Dezember ein Wehrforschungsschiff der Baltischen Flotte, „Admiral Wladimirskij“, aus Kronstadt (Hafen bei Sankt-Petersburg) aus. Die Route dieses meereskundlichen Forschungsschiffes verläuft über die Ost- und Nordsee und weiter über den Kanal in den Atlantischen Ozean und später durch die Straße von Gibraltar und das Mittelmeer, über den Suezkanal und den Bab-el-Mandeb-Golf im Roten Meer in den Indischen Ozean. Weiter wartet die Insel Mauritius auf das Schiff.
Besondere Aufklärungsanzeichen
Nach der letzten Fernfahrt in den Golf von Aden befand sich das Schiff drei Monate lang in den Werften des Seewerks in Kronstadt zur Wiederherstellung der technischen Bereitschaft und Ausführung von Reparaturen. Am Ende wurden ein gewichtsanalytischer Komplex „Popugai“ russischer Herstellung, eine neue hydrologische Sonde OLD-1 und ein modernisiertes Mess-Echolot NEL-100M installiert.
Laut offiziellen Angaben erforscht die Besatzung des Schiffes die neuentdeckten Kenntiefen und Navigationsgefahren, erstellt Charakteristika der Gegend und sammelt Angaben zur Karten-, Anleitungen- und Lehrbuchkorrektur für ganzjährige Schifffahrten.
Im Lauf dieser Mission befindet sich eine Abteilung der Marineinfanterie an Bord des Schiffes. Auf dem Weg der Schiffsfahrt sind auch die Durchführung von komplexen meereskundlichen Forschungen, die Sammlung von Angaben zur Korrektur von Navigationskarten und Anleitungen sowie die Prüfung der Funktionsfähigkeit von Funknavigationssystemen eingeplant.
Die angegebene Aufgabenliste sowie die Route der „Admiral Wladimirskij“ könnten darauf hinweisen, dass die Hauptaufgabe ihrer Mission in der genauen Präzisierung von Seekarten im Interesse der Navigation von U-Booten besteht.
Die Gegend, in der diese Forschungsarbeiten durchgeführt werden, weist ebenfalls auf ein Interesse der russischen Maine an den Gewässern des Roten Meeres sowie an den südöstlichen gelegenen Gewässern des Arabischen Meeres inklusive des Golfs von Aden hin. Diese Gegend hat große Bedeutung für den Transport von nahöstlichem Erdöl. Dementsprechend wird die Verstärkung der Militärpräsenz Russlands in dieser Region erlauben, Einfuss auf den Transport von Energieträgern nach Europa auszuüben und im Falle einer Notwendigkeit auch eine Blockade von logistischen Kommunikationswegen zu schaffen sowie die Preisdynamik auf dem Weltmarkt zu beeinflussen.
Beachtenswert ist auch, dass das 2017 gestiegene Interesse an der Verstärkung der russischen Militärpräsenz in der Region mit dem Anstieg desselben Interesses Teherans zusammenfällt. So befanden sich im Juli 2017 das 47. Kampfgeschwader der iranischen Marine mit zwei Schiffen, Aborz und Bushehr, sowie etwas früher das 46. Kampfgeschwader der iranischen Marine im Golf von Aden.
Im Februar hielt die Marine Irans auch die abschließende Phase ihrer großangelegten Manöver ab, die den nördlichen Teil des Indischen Ozeans miteinschlossen.
Wenn man den hohen Stand der Koordination und der militärisch-politischen Zusammenarbeit zwischen Moskau und Teheran in Betracht zieht (z.B. in Syrien),ist es somit sehr wahrscheinlich, dass die Verstärkung der Militärpräsenz dieser beiden Länder im Gewässer des Roten Meeres und des Golfs von Aden untereinander abgestimmt ist und ähnliche Ziele verfolgt.
Dieses Material wurde von Anatolij Baronin exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel; editiert von Klaus H. Walter.
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