
Das multinationale Team von InformNapalm hat beschlossen, den Kampf der Völker Russlands gegen die Repressionen und für Freiheit und Selbstbestimmung zu unterstützen. Wir verurteilen aufs Schärfste den russischen Imperialismus, der sich mit neuer Kraft in Form der Unterdrückung der indigenen Völker der Russischen Föderation und der bewaffneten Expansion in freie Länder äussert.
Wir bitten um eine weite Verbreitung, Bekanntmachung in den Medien und um eine Unterstützung von Journalisten, Bloggern und Aktivisten, die einen Info-Widerstand gegen die Kremlpropagandamaschine leisten. Lesen Sie bitte das gesamte Material über die Kreml-Repressionen gegen die Patrioten der indigenen Völker, die sich für die Wahrung ihrer nationalen Rechte und gegen Putins Aggression in der Ukraine einsetzen.
Vertreter der Völker Russlands im Ausland haben eine Erklärung abgegeben, in der sie die Freilassung von vier politischen Gefangenen – Anführern der nationalen Bewegungen- fordern. Zum Anlass für diese Aktion wurde die Verhaftung des Anführers der nationalen Bewegung in Tatarstan namens Rafis Kaschapow wegen seiner Texte zur Unterstützung der Ukraine.
Wegen „Volksverhetzung“ auf seiner „VKontakte“-Seite (rus.soziales Netzwerk) droht Kaschapow eine Strafe von bis zu vier Jahren Gefängnis. Genauer gesagt wird er beschuldigt, vier Texte mit Kritik an der Okkupation der Krim, einem Putin-Hitler-Vergleich und der Verurteilung der russischen Aggression gegen die Ukraine veröffentlicht zu haben. Wie in einer Erklärung auf der Website change.org betont wird, ist die Verhaftung von Rafis Kaschapow kein Einzelfall, sondern ein Teil der systematischen Politik Russlands.
Der Anführer der Versammlung von Völkern des Kaukasus Ruslan Kutajew verbüßt eine vierjährige Strafe dafür, dass er sich gegen Kadyrows Politik ausgesprochen hat, die sich im Totschweigen der Erinnerung an Stalins Deportation der Tschetschenen äussert. Der baschkirische Politiker namens Fanzil Achmetschin und ein Ingusch namens Iles Tatiew wurden verhaftet, als die von ihnen gegründeten Bewegungen genug am Einfluss gewonnen haben, um eine bedeutende Kraft in ihren Republiken zu werden.
Der tscherkessische Aktivist Andzor Ahohow und der Medschlis-Vorsitzende von Kasaner Tataren namens Fauzia Bayramowa erhielten letztes Jahr Bewährungsstrafen. Der eine – für die Aktion während der Olympischen Spiele in Sotschi, mit der er an 150. Jahrestag des Völkermordes an Tscherkessen erinnern wollte, die andere – für die Haltung ihrer Organisation zur russischen Okkupation der Krim.
Erinnern Sie sich an den Don-Kosaken, der sich an den Anführer vom „Rechten Sektor“ mit Worten „Pan Jarosh“ wendete? – Er sitzt im Gefängnis. Was ist mit Organisatoren des Marsches für die Föderalisierung von Kuban? Zwei konnten sich in die Ukraine retten, eine sitzt im Gefängnis. Die Jungs, die die deutsche Flagge über der Verwaltung der Stadt Kaliningrad-Königsberg hissten? Sie sitzen im Gefängnis.
Es ergibt sich ein interessantes Bild. Erstens: es stellt sich heraus, dass in Russland ein Dutzend Anführer der nationalen und regionalen Bewegungen und Einige wegen der Unterstützung der Ukraine in Gefängnissen sitzen. Zweitens: wir wissen- überraschender Weise- nichts darüber. Die Presse schweigt.
Was ist der Unterschied zwischen ihnen und den russischen politischen prominenten Gefangenen? Das Geheimnis ist einfach. Sie sind keine Moskauer liberalen Chauvinisten a la „Krim ist kein belegtes Brot“ (Navalny), sondern konsequente Antiimperialisten, die den nach innen und nach außen gerichteten russischen Imperialismus verurteilen.
Für die russischen Chauvinisten aus der Opposition sind ihre Angelegenheiten zumindest uninteressant, als Maximum: es liegt nicht in ihrem Interesse. Es ist kein Geheimnis: der größte Traum eines jeden Nationalisten ist die Unabhängigkeit seines Volkes. Es ist auch kein Geheimnis, dass in Wirklichkeit kein einziger russischer Politiker das Recht auf Selbstbestimmung der Völker Russlands anerkennt.
Den meisten Völkern Russlands wird sogar das Recht verweigert, die Schulbildung der Sekundärstufe in ihrer Muttersprache zu erhalten, geschweige denn die Verwendung ihrer Muttersprache am Arbeitsplatz. Die Einhaltung der nationalen Rechte steht in keinem politischen Programm der russischen Parteien.
Die nationalen Aktivisten sind sich selbst überlassen. Seitens der russischen Opposition gibt es keine Reaktion auf ihre Verhaftungen, es gibt keine Berichte in den russischen Medien. Sind sie nicht in den russischen Nachrichten präsent, so gibt es auch keine Information in den ukrainischen Medien.
Die Völker müssen die Informationsblockade selbst durchbrechen. Die Erklärung zur Unterstützung der politischen Gefangenen- Aktivisten der Völker der Russischen Föderation- unterzeichneten die Anführer der Tataren, Burjaten, Erhrzjan, Tscherkessen und die kleinen Völker des Nordens im Exil.
Die Liste der Unterzeichner ist klein, aber repräsentativ. Den ersten Schritt zur Vereinigung haben sie getan. Ob die weiteren Schritte folgen werden, hängt unter anderem davon ab, welche Verbreitung diese Erklärung bekommen wird. Man kann sich der Forderung der Freilassung von verhafteten Aktivisten der Völker Russlands unter www.change.org anschließen.
Autor – E.R. für InformNapalm; übersetzt von Andrij Topchan; redaktiert von Irina Schlegel
One Response to “Völker Russlands haben sich wegen Repressionen gegen den Kreml vereint.”
30/03/2018
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