Der Kreml hat die Büchse der Pandora geöffnet, als er begann, den Terrorismus in Nachbarländer zu exportieren und dort zahme „Affen mit einer Granate“ großzuziehen. Russlands Führung hat dabei wohl nicht damit gerechnet, dass ein ideologisches Aufpumpen von Fanatikern, Manipulationen von Marginalen und diversen Imperialisten, von Stalinisten bis hin zu Monarchisten, Russland zu einer inneren Bürgerkonfrontation führen wird. Das erste Sturmläuten ist bereits bei den Söldnern zu hören, die im Donbas Blut geschmeckt haben. Sie drohen bereits und weisen auf die akute Notwendigkeit hin, „Probleme innerhalb Russlands lösen zu müssen“. Es findet bereits eine aktive Vorbereitung auf zukünftige gewaltsame Konfrontationen zwischen den beiden Kremltürmen statt.

E.N.O.T. CORP erklärt ihren Austritt aus dem „Verein der Donbas-Freiwilligen“ von Surkow und ihre anhaltende Bereitschaft, Putin zu verteidigen.

«E.N.O.T. CORP»  – ist ein privates Militärunternehmen, dessen Söldner sich an mehreren militärischen Konflikten im Interesse Russlands beteiligten. Gegründet wurde es von der Bewegung „Volkskonzil“ auf der Basis der militärisch-patriotischen Vereinigung „Reserve“. Der Ko-Vorsitzende dieser Bewegung ist Wladimir Chomjakow – auf der Webseite von E.N.O.T CORP sind mehrere Publikationen unter seiner Autorenschaft erschienen (Archiv).

Chomjakow selbst trat mit scharfer Kritik am russischen Präsidentenberater Surkow auf und beschuldigte ihn der Aufgabe von „Neurussland“. Er betonte:

„Meinen Angaben nach, arbeitet Surkow für die Aven-Gruppe (also die Rothschilds) und wird im entscheidenden Moment nicht einfach nur Putin erneut verraten, sondern die technische Arbeit für seinen Sturz anführen…“

Wenn man Chomjakows Einstellung gegenüber Surkow berücksichtigt, so sah die Mitgliedschaft seiner Untergebenen im „Verein der Donbas-Freiwilligen“ seltsam aus. Ende April 2017 rückte alles auf seinen Platz, und „E.N.O.T. CORP“ erklärte offiziell ihren Austritt aus diesem Verein und ihre Feindschaft gegenüber seiner Führung (Archiv). Sie haben die Publikation sogar mit einem Foto einer geschlossenen Versammlung des Vereins illustriert, auf dem der Anführer von „E.N.O.T“ Roman Telenkewitsch von der Söldner-Gruppe, die Surkow umkreist, symbolisch abgeschnitten wurde.

«Die „E.N.O.T.“-Mitglieder gehörten dem Verein seit seiner Gründung an. Ihr Anführer Roman Telenkewitsch (Deckname „Wodjanoj“) gehörte sogar zum Vorstand des Vereins. In ihren Publikationen erklären die „E.N.O.T“s ihre Vorgehensweise mit eventuell bevorstehenden revolutionären Prozessen in Russland, bei denen sie das Kremlregime von W.Putin verteidigen werden. Zuspruch findet bei ihnen auch die Verstärkung der Rosgarde (Anm.d.Red.: Faktisch eine persönliche Armee von Putin) mit regulären Militärangehörigen, die neulich stattfand (Archiv).

„Unser Kaperschiff fürchtet keine Stürme und nimmt beherzt den Kurs auf den innenpolitischen Kampf im endlosen Meer der Möglichkeiten, die uns vom Absolutum geschenkt wurden,“ resümieren die Söldner.

• Biografie von Roman Telenkewitsch

  Roman Nikolajewitsch Telenkewitsch, geb. 28.08.1974 in Perm, wohnhaft in Moskau. Тel: 8-926-037-53-12. Deckname „Wodjanoj“. Seit Oktober 2015 ist er ein Vorstandsmitglied des „Vereins der Donbas-Freiwilligen“ in Moskau.
  Von Mai 2014 bis Mai 2015 war er Kommandeur der Gruppe „E.N.O.T.“ in der Kriegskommandatur der „LVR“ in der Stadt Luhansk. Nahm an Militäroperationen in den besetzten ukrainischen Städten Luhansk und Sorokino (Krasnodon) im Sommer 2014 teil. Im Februar 2015 war eine Abteilung unter Telenkewitschs Führung unmittelbar an den Kämpfen um das Dorf Tschernuchino beteiligt.

  Seit September 2013 und bis heute macht er Fernstudium an der Business-Universität der Stadt Rjasan. Zwischen August 2011 und Mai 2014 war er Anführer der Lehrabteilung des „Zentralen Kosaken-Heers“ der Stadt Moskau. Zwischen 2009 und 2011 war er ein Assistent des Präsidenten des Fonds für nationale und internationale Sicherheit in der Stadt Moskau. Zwischen 1995 und 2008 war ein Privatunternehmer in der Stadt Schatura im Gebiet Moskau. 1994-1995 leistete er seinen Wehrdienst bei den russischen Streitkräften.

Die Spaltung des „Vereins der Donbas-Freiwilligen“, der unter dem Protektorat von Surkow steht, und die nachfolgende Rhetorik von „E.N.O.T“-Mitgliedern über ihre Bereitschaft zum inneren Konflikt in Russland signalisieren somit eine neue Etappe der aktiven Konfrontation zwischen den Kremltürmen.

Dieses Material wurde von Andrew Lysytskiy auf der Basis der Angaben von Dmitry Lisunow und Oleh Baturin exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel.