
InformNapalm beobachtet weiterhin das Geschehen in Syrien. Wir haben Militärangehörige des 727. Marineinfanterie-Bataillons der Kaspischen Flotte Russlands (Militäreinheit 20264, Astrachan) identifiziert, die im Frühling dieses Jahres im Norden Syriens, in nur 2-3 Kilometern Entfernung von der Grenze mit der Türkei dienten, und zwar: Arthur Arthur (Name noch nicht festgestellt; Profil, Fotoalbum), Alexander Koma (Profil, Fotoalbum), Murat Sulharbikow (Profil, Fotoalbum). Alle drei sind im VK-Netzwerk mit einander verbunden, wohnen in Astrachan und dienen bei der russischen Marineinfanterie.
Vom Standpunkt der OSINT-Untersuchung aus hat sich das Fotoalbum von Arthur als das interessanteste erwiesen. Auf einem Foto ist das Datum der Aufnahme angegeben, sowie ein Geotag vorhanden, der uns geholfen hat, den genauen Aufnahmeort zu bestimmen (auf dem Bild unten haben wir ihn mit grünen Ellipsen markiert). Am 27. Februar 2017 diente Arthur im Ort Kesab der Provinz Latakia.
Das zweite Bild aus dem Fotoalbum gibt uns zu verstehen, dass die Militärangehörigen Ende Mai nach hause zurückgekehrt sind. Sie wurden mit dem Flugzeug Tu-154 des Verteidigungsministeriums Russlands verlegt. Zusammen mit den Marineinfanteristen sind auch zumindest 2 Jagdbomber Su-34 der Luftwaffe Russlands zurückgekommen.
Alexander und Murat besitzen typische Bilder für russische Soldaten: syrische Landschaften, ausgestattete Feuerstellungen, moderne russische Schutzwaffen und Ausrüstung, Uniform der syrischen Armee.
Es kommen begründete Fragen auf: Welche Aufgaben erfüllen eigentlich russische Marineinfanteristen an der Grenze Syriens zur Türkei? Denn laut Erklärungen des russischen Verteidigungsministeriums dienen russische Landtruppen in Syrien im Hafen Tartus, wo sie die Basis der Marine Russlands bewachen, und auf der Luftwawaffenbasis Hmeimim. Der Hafen Tartus liegt 115 Km von dem Ort entfernt, wo Arthur sein Foto aufgenommen hat, die Basis Hmeimim – 58 Km entfernt. Haben russische Militärangehörige sich mal wieder verlaufen? So wie russische Fallschirmjäger im Sommer 2014 im Donbas? Oder beteiligen sie sich an Militäroperationen gegen den IS? Zu den nächstliegenden Stellungen des IS sind es aber mindestens 140 Km. Lassen wir den Leser diese Fragen selbst beantworten.
Dieses Material wurde von Michail Kusnezow und Victory Krm exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel.
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