
„Am 12 November geriet der Bezirk Petrowski in Donezk unter ukrainischen Artilleriebeschuss“, berichtete das russische Propaganda-Sprachrohr LifeNews.
Text im Screenshot: „Donezk geriet aus östlicher Richtung unter Artilleriebeschuss. Ein Ortansässiger wurde am Bein verwundet. Die Nachbarn retteten ihm das Leben. Am 12. November geriet der Bezirk Petrowski in Donezk unter ukrainischen Artilleriebeschuss. Die Geschosse zerstörten einige Häuser. Die Bewohner, die ihre Häuser nicht verlassen hatten, berichteten über die Ereignisse am Morgen“.
InformNapalmTeam hat beschlossen, eigene Recherchen über diesen Zwischenfall durchzuführen und die Authentizität der durch russische Journalisten verbreiteten Informationen zu prüfen.
Gestern, am 12.11.2014, haben Einheimische tatsächlich 18 Detonationen vernommen. Der Großteil der Geschosse schlug in der Nähe der Siedlung des Bergwerks „Tschekist“ ein. In Gesprächen mit Bewohnern dieses Bezirks gelang es, in Erfahrung zu bringen, dass die Geschosse aus drei Richtungen kamen. Dabei kam die ukrainische Rohrartillerie aus der Richtung von Krasnohoriwka. Sie versetzte einen Gegenschlag auf die Stellungen der Terroristen im Stadion in der Gegend der Markin-Straße. Einige Geschosse flogen etwas westlicher und landeten in der Böschung. Und jetzt aufgepasst: Außer den Schüssen der Rohrartillerie wurden noch zwei weitere Abschusspunkte von MLRS fixiert, die keinen Bezug mehr zur ukrainischen Seite hatten. Die Abschüsse erfolgten vom Gelände des Abakumow-Bergwerks und der Donezker industrie-pädagogischen Fachhochschule im Bezirk Tekstilschtschik.
Es scheint, als gäbe es keine Beweise, doch es gibt mündliche Bestätigungen von Augenzeugen, dass die OSZE-Beobachter es ablehnten, in der Tschekistow-Straße 1 eine MLRS „Grad“-Rakete zu protokollieren, die das Dach durchschoss und im Ofen stecken blieb. Das Geschoss war nicht detoniert. Die Flugrichtung des Geschosses ist im Screenshot zu sehen:
Wenn man die Flugrichtung des Geschosses nachverfolgt, erkennen wir, dass sich auf seiner Flugbahn keine Verbände und Einheiten der ukrainischen Streitkräfte oder ATO-Kräfte befinden.
Im Übrigen wollen wir daran erinnern, dass es in letzter Zeit bei vielen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sowie Amtspersonen zu immer mehr Fragen zur OSZE-Mission im Donbas kam, insbesondere zu ihrer Objektivität und nationalen Zusammensetzung, worüber auch der Abgeordnete des Europaparlaments Jacek Saryusz-Wolski berichtete: eurointergration.com.
Text im Screenshot: „Saryusz-Wolski zweifelt an der Objektivität der OSZE-Mission in der Ukraine. Der Abgeordnete des Europaparlaments Jacek Saryusz-Wolski sagt, er habe Zweifel an der Objektivität der OSZE-Mission in der Ukraine. Dies erklärte er in einem Kommentar für Interfax-Ukraine.
„Ich zweifle bereits seit längerem an der OSZE, denn sie sehen Panzer und Soldaten und sagen, sie wüssten nicht, dass es russische seien,“ sagte der Europaabgeordnete.
Er erinnerte an Fälle, bei denen Fahrzeuge mit OSZE-Aufdruck von pro-russischen Separatisten benutzt wurden, die keine Aufklärung erfuhren. Desgleichen sagte er, dass die OSZE-Mission in Mariupol zu 80 Prozent von Spezialisten aus Russland besetzt sei, die der Spionage über ukrainische Truppen nachgehen könnten.
„Alle Indizien im Ganzen zeigen, dass die Rolle der OSZE Fragen aufwirft,“ betonte Saryusz-Wolski.
Zuvor sagte der Sprecher der OSZE SMM Michael Bociurkiw, dass alle für die Sonderbeobachtungsmission in der Ostukraine eingesetzte Russen Fachleute seien und der Leitung der Mission zu keiner Zeit Probleme bereitet hätten“.
Wir hoffen, dass die OSZE-Vertreter eine weitere Untersuchung durchführen und hohe Objektivität an den Tag legen. Andernfalls könnte man behaupten, dass die Tragödie in der Schule Nr. 63 nicht nur ein zynisch provokanter Angriff gewesen sei sondern das Resultat einer Zusammenarbeit zwischen der terroristischen Organisation „DVR“ und den von russischen Geheimdiensten angeworbenen Vertretern der OSZE-Mission im Donbas.
Beim Kopieren dieses Materials ist ein Link zur Quelle anzugeben. © InformNapalm; übersetzt von Kateryna Matey; korrigiert von Irina Schlegel.
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