Personalausweis und Auszeichnungsurkunden eines russischen Offiziers aus Tschetschenien im Tscheljabinsker Wald gefunden. 

Bei der Arbeit zur Aufdeckung und Identifizierung von russischen Militärangehörigen im Donbass sind ins Blickfeld von InformNapalm mehrmals die Militärangehörigen der 17. selbstständigen motorisierten Schützenbrigade (Militäreinheit 65384 (früher – 23132), Schali, Tschetschenien) der 58. Armee des Heeres des Südlichen Militärbezirks Russlands geraten. Diese motorisierte Brigade ist damit bekannt, dass ihre taktischen Gruppen, die mit Panzern und Panzerhaubitzen verstärkt sind, unter den ersten Teilnehmern des unerklärten Krieges Russlands gegen die Ukraine waren und bereits Sommer 2014 ihre ersten Verluste trugen. Zwei Jahre später kämpfen einzelne Militärangehörige der 17. SMSBr noch immer im Donbass, wenn auch in einem etwas anderen Status – im Status der „aufständischen Bergarbeiter“, worüber wir bald in einer anderen Untersuchung berichten werden. In dieser Publikation machen wir Sie mit ein paar Fakten über die Militärangehörigen der 17. Brigade bekannt.

In einer der virtuellen Gruppen der 17. SMSbr haben wir eine interessante Anzeige entdeckt, die mit dem 8. August 2016 datiert ist und auf die die Ehefrau eines Offiziers dieser Brigade, Dmitry Jakimow, antwortete:

„Ein Personalausweis auf den Namen des Oberleutnants Dmitry Jakimow wurde gefunden. Stellvertretender Kompaniekommandeur. Ausserdem eine Urkunde zur „Für Tapferkeit“-Medaille, persönliche  Nummer, Ausweis des Dienstältesten, Urlaubsschein von 28. August bis 30. September 2015. Die Dokumente wurden im Wald im Raum des Dorfes Kymysnij des Tscheljabinsker Gebiet gefunden. Wer den Besitzer kennt, schreiben Sie uns bitte“

Dmitry Jakimow zu finden und zu identifizieren bereitete uns keine grosse Mühe. Der russische Offizier ist ziemlich aktiv in den sozialen Netzwerken: „VKontakte“ (Fotoalbum, Kontakte) und „OK„.

Persönliche Angaben:

 Dmitry Jewgenjewitsch Jakimow

Geb. 6. Februar 1990 im Dorf Denisowo des Gorochowezki-Bezirks des Wladimir-Gebiets Russlands.

Ausbildung: Militärakademie der Logistik, Sankt-Petersburg, 2012

Im selben Jahr begann er seine Offizierskarriere in der 17. SMSBr in Tschetschenien.

Der Karriereaufstieg des frischgebackenen Offiziers und seine Staatsauszeichnungen lassen einen wirklich staunen: Es sind kaum zwei Jahre vergangen, und D.Jakimow ist bereits im Rang eines Oberleutnants und bekleidet die Dienststellung des stellvertretenden Kompaniekommandeurs (mutmasslich in einem Panzerbataillon). Mehr noch, er besitzt bereits Auszeichnungen: eine Medaille und den Orden für Tapferkeit.

Wie bekannt ist die russische militärisch-politische Führung in den letzten zwei Jahren sehr großzügig mit Auszeichnungen – mit Tapferkeitsorden wirft man aber nicht einfach so um sich. Es ist nicht schwer zu verstehen, dass die „Tapferkeit“ von Jakimow darin bestand, stillschweigende Befehle aus dem Kreml im Donbass auszuführen. Als Beispiel dienen hier seine Dienstkollegen aus derselben 17. Brigade aus Tschetschenien, Artillerist-Offizier Gelimar und die Zeitsoldaten Broskin und Pupin, die ebenfalls einen Tapferkeitsorden auf Putins Erlass für die Teilnahme am Krieg im Donbass erhalten hatten, was in vorigen Untersuchungen von InformNapalm begründet beschrieben worden war.

In diesem Zusammenhang sollte man sich an einen anderen Offizier erinnern: den Panzerfahrer der 17. motorisierten Schützenbrigade aus Tschetschenien, den wir noch im Oktober 2014 im Donbass festgehalten hatten, mit allen dazugehörigen Attributen eines „Bergarbeiters“ und der Geolokation in Sneschnjanski Bezirk der Ukraine. Damals waren solche Informationen hot news, der Hauptakzent lag auf einem konkreten Fakt oder Ereignis, mit Geolokalisierung und Identifizierung der Abteilungen und Waffen der Invasoren. Um die Quelle nicht zu verlieren, hatten wir damals die Profile der Militärangehörigen unkenntlich gemacht und ihre Namen nicht genannt.

Zwei Jahre später besitzt dieser Panzerfahrer noch immer Profile in den sozialen Netzwerken, wobei die Fotos aus Donbass natürlich längst gelöscht sind.

Bei „VK“ (archiviertes Profil, Fotoalbum, Kontakte) unter dem Pseudonym Next Stirliz.

Bei „OK“ (archiviertes Profil, Fotoalbum, Kontakte) unter dem Pseudonym Kirill Malinowski. 

Am sonsten ist er aber als Stas bekannt. Geboren in Nischni Tagil. Absolvent der militärischen Kommandohochschule in Kasanj. Wir werden den Nachnamen von Stas nicht nennen, möchten aber darauf hinweisen, dass wir alle seine Kontakte sorgfältig studiert haben, inklusive verwandtschaftlicher Beziehungen.

Die 17. motorisierte Schützenbrigade figurierte bislang in 8 OSINT-Untersuchungen unserer Gemeinschaft InformNapalm:

• „Veterans of Donbas from the 17th Mechanized Infantry Brigade and their Orders of Courage“ vom 15. Juli 2016
• „Ein weiterer hybrider „Bergarbeiter“ aus der russischen 17. motorisierten Schützenbrigade“ vom 10. Februar 2016
• „The 17th Brigade in Donbas in Summer, 2014. Photo proofs“ vom 27. April 2015
• „SFL „Msta-S“ der 17. SMSBr nahe Nowoasowsk“ vom 12. August 2015
• „Ein Offizier der 17. Brigade RF wurde mit dem „Tapferkeitsorden“ für den Krieg im Donbass ausgezeichnet“ vom 18. Juni 2015
• «Бесславные ублюдки»: памятник военнослужащим 17-й мотострелковой бригады в Шали  2015-02-06
• „Panzerfahrer- russischer Offizier der 17. SMSBr und ein Teilnehmer der Kämpfe im Donbass“ vom 13. Oktober 2014
• „17. selbständige motorisierte Schützenbrigade des Militärbezirks Süd befindet sich in der Ukraine“ vom 09. September 2014
  

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Dieses Material wurde von Irakli Komakhidze exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unsere Ressource erforderlich.

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