Immer öfter erscheinen in ukrainischen Medien Informationen, denen zufolge russische Streitkräfte auf das Territorium der Ukraine eindringen. Eigentlich müssen die Russen gar nicht so weit fahren, um in die Ukraine „hineinzugehen“. Manche russische Abteilungen stehen monatelang im Feld unweit der Ukraine und warten auf irgendwas.
Eine von diesen Abteilungen ist die 28. motorisierte Schützenbrigade, die in Jekaterinburg stationiert ist. Bereits seit mehreren Monaten stehen die Militärangehörigen dieser Brigade im russischen Gebiet Rostow. Offiziell sind sie auf einer Dienstreise oder führen Manöver aus – das weiß man nicht so genau. Wenn man sich die Informationen der vorigen Jahre in den sozialen Netzwerk-Profilen der Offiziere dieser Brigade anschaut, so hat diese Brigade meist ruhig in Jekaterinburg überwintert oder sich zu Manövern nach Chakassien begeben. Aber dieses Jahr sind sie komischerweise in den Feldern unweit der ukrainischen Grenze stationiert – anscheinend werden sie darauf trainiert, mit dem Frost zu kämpfen.
Vor kurzem postete einer der Soldaten dieser Brigade in seinem VK-Profil die Statusmeldung „Donezk“ und veröffentlichte dazu Fotos mit einem vielversprechenden Kommentar: „Und losfahren!“ Die Rede ist von Alexander Ustinow aus Tjumen. (https://psb4ukr.org/criminal/ustinov-aleksandr/, https://informnapalm.org/4897-rossyjskye-soldaty-c-voennoj-bazy-okolo-rostova-na-donu-edut-v-donetsk).
Natürlich kann hier die Rede vom russischen Donezk im Gebiet Rostow sein. Sein Profil hat Ustinow (oder doch sein Kommandeur?) operativ gelöscht. Genauso haben auch ein paar seiner Freunde gehandelt. Aber man braucht russische Soldaten nicht lange im Gebiet Rostow zu suchen.
So stößt man beim Durchschauen der Profile von Soldaten der 28. Brigade gleich auf die ersten getöteten russischen Soldaten:
Den Fotos nach zu urteilen, befindet sich die Brigade fast in ihrem kompletten Personalbestand an der Grenze zur Ukraine:
Hier der 20-jährige Irik Tuchwatullin – seine Brigade befindet sich seit Oktober 2014 im Gebiet Rostow, worüber er sich auch bei seinen Freunden beklagt.
Silvester waren sie gezwungen, in den Feldern zu feiern, und im Dezember haben sie einen Dienstkollegen beerdigt.
https://vk.com/pravaoevorazdva…
Aus irgendeinem Grund begann man im Gebiet Rostow an, die Bordnummern auf der Technik zu übermalen:
Hier sein Dienstkollege aus der 28. Brigade namens Pawel Weretennikow:
Silvester in den Feldern nahe Rostow – wieder übermalte Nummern auf der Technik:
Hier Wassily Ketow aus der 28. Brigade:
Hier seine übermalte Nummern und eine komische Reaktion seiner Verwandten auf seine Anwesenheit nahe der Ukraine: „Ach, Wassja! Wie geht’s dir denn dort? Ihr tut uns so Leid, Jungs, was für eine Angst müsst ihr wohl haben!“ Komische Reaktion auf gewöhnliche Manöver, finden Sie nicht?
Wassili ist bereits seit mehreren Monaten in den Feldern nahe der Ukraine: „Sag‘ nichts, keine Lust mehr auf diese Scheißfelder, zwei Monate schon, noch anderthalb, und Silvester in diesen Feldern ist auch unter aller Sau“ lautet sein Kommentar vom 20. Dezember 2014.
Und hier der 20-jährige Roman Pirchanow aus der 28. Brigade. Und eine Kolonne russischer Technik nahe des Dorfes Kolesnikowo (auf gerader Linie sind es 15 Kilometer bis zur Ukraine). Wie auch ein ganzes Feld an Technik mit übermalten Nummern
Der 21-jährige Panzerfahrer Iwan Kopylow. Vertraute Panzer mit russischer Eisenbahnmarkierung H2200, die staffelweise in der Ukraine gesichtet wurden:
So werden die Panzer des 341. Panzerregiments der 28. Brigade in den Wäldern und im Schnee vor den Satelliten versteckt…
Manchmal tauchen ähnliche Panzer mal hier mal dort bei der „Volkswehr“ auf und sind im Raum des Donezker Flughafens aktiv.
Manchmal kann man ähnliche Panzerwagen mit grün-übermalten Nummern in den Videos der „Volkswehr“ sehen.
Seltsamerweise sind die Eltern der Soldaten der 28. Brigade sehr besorgt um ihre Söhne und die Soldaten der 28. Brigade trauern hier und da um ihre mitten bei den Manövern gefallenen Dienstkollegen…
Dieses Material wurde von Anton Pawluschko exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unsere Ressource erforderlich.
CC BY 4.0
One Response to “Die 28. Brigade aus Jekaterinburg trauert während der „Manöver im Gebiet Rostow“ um ihre gefallenen Dienstkollegen…”
16/12/2015
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