
Gestern, am 20. Juni 2016 um 09:20 Moskauer Zeit, brach auf dem russischen Truppenübungsplatz Aschuluk im Astrachan-Gebiet ein Brand aus, der zu mehreren Explosionen führte. Russische Geheimdienste erschweren den Zugang zur Information über die Folgen dieses Zwischenfalls. Wir drücken unser Beileid einem Arbeiter der GmbH „FNK Engineering“ aus, der als Erster ein Video von der Explosion auf dem Truppenübungsplatz Aschuluk auf YouTube veröffentlichte. Die Arbeiter dieses Bauunternehmens beteiligen sich am Bau von militärischen Objekten auf diesem Truppenübungsplatz.
Dank der Bilder, die ins Netz gelangt sind, haben wir die konkrete Stelle und das Militärgerät identifizieren können, die durch das Feuer und die nachfolgende Explosion vernichtet wurden.
Auf den bereitgestellten Fotos und Bildern kann man die genaue Lage des vernichteten Militärgeräts erkennen – auf der sogenannten Stellung „Kama“. Das verbrannte Militärgerät auf den Bildern ist die Radarwarnstation 5N64S (im Wert von circa 40 Mln $), die zum Flugabwehrraketensystem S-300PT gehört, und die verbrannten Eigenenergieversorgungsanlagen dieser Radarwarnstation. Auf dem Photo sieht man die Folgen des Brandes und Explosion.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit kann man annehmen, dass die Folgen der Explosion wie in materieller Hinsicht, so auch hinsichtlich der Verluste vom Militärgerät sehr hoch sind.
Offizielle Version des russischen Verteidigungsministeriums: „Entflammung des Starttriebwerks einer Rakete des S-75 FlaRak-Systems“.
Kann durchaus sein, aber russische Militärs verheimlichen die Tatsache, dass dort nicht nur ein Starttriebwerk entflammte. Denn auf diesem Platz werden nicht nur Starttriebwerke, sondern auch Dutzende andere Hauptbrennstufen der S-75 Raketen gelagert.
Schwer ist auch die Abwesenheit von Opfern unter den Militärangehörigen der russischen Streitkräfte zu glauben. In 300 Meter Entfernung vom Epizentrum der Explosion befindet sich ein Wachgebäude und das Gebäude der Fertigstellung von Flugscheiben auf der Basis der veralteten sowjetischen Fla-Raketen. Unter Berücksichtigung der Fläche und Objektanzahl auf der Stellung „Kama“, muss die Wache aus mindestens 20-25 Soldaten, Feldwebeln und einem Offizier bestehen.
Nach Angaben der Quelle „Kaukasischer Knoten“ gab es auf dem Truppenübungsplatz Aschuluk bereits 2011-2012 eine ähnliche Situation während der Verwertung von Munition, infolge der Explosion sind damals Soldaten gestorben. Daran erinnerte ein Reserveoberst, Experte in Rechtsfragen des Soldatenmütterkomitees im Astrachan-Gebiet Anatoly Salin, als er das Video vom 20.06.2016 kommentierte: „Im Video sieht man, dass der Abstand zur Explosionsstelle ein paar Kilometer beträgt. Die Splitter und Trümmer flogen direkt auf die Menschen zu. Sie liefen heraus und schrien: „Weg hier! Weg hier!“ Man kann sich nur vorstellen, was dort in dem Inferno geschah“.
In diesem Zusammenhang möchten wir an den Brand mit nachfolgender Explosion im April 2015 erinnern, der im Feldlager der russischen Gruppierung im Raum des Truppenübungsplatzes „Kusminski“ (Neklinowksi Bezirk des Rostower Gebiets) ausgebrochen war. Es ging um den Brand am Feldstandort der 67. FlaRak-Brigade.
Dieses Material wurde von Kusma Tutow exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unsere Ressource erforderlich.
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