Die Chronik wurde vom InformNapalmTeam auf der Basis der Information unserer Insider auf den okkupierten Territorien wie auch der Berichte aus offenen Quellen vorbereitet.
Sektor C
Donezk
Der nächtliche Beschuss des Donezker Flughafens dauerte bis zum Morgen des 3. Mai.
Um 9:00 haben lokale Einwohner Anhäufung russischer Soldaten (ca. 15 Menschen) neben der Schule Nr.95 beobachtet.
Um 10:20 auf dem Kiewski Prospekt im Bezirk „Wetki“ wurden mehrere Jeeps und ca. 20 Menschen in Schutzwesten mit der Aufschrift „PRESS“ gesichtet.
In der Zeit von 10:30 bis 12:30 wurden in der Stadt kleine Technikbewegungen registriert, wie auch einzelne Schüsse und Lauten der entfernten Explosionen.
Um 13:00 Uhr ist durch das Zentrum der Stadt eine Technikkolonne der Söldner in Richtung Kiewski Bezirk durchgefahren, die 6 Haubitzen eines Kalibers über 120 mm auf den Anhängern transportierte. Den Journalisten von „Radio Svoboda“ gelang es, die Kolonne auf Video festzuhalten.
Ein Experte des InformNapalmTeams, Al Gri, identifizierte die Technik: auf dem Video sind 3 Haubitzen D-30 (122 mm) und 3 152-mm Divisionshaubitzen 2A65 „MSTA-B“ festgehalten worden.
Wir erinnern, dass sich der Kiewski Bezirk von Donezk auf einem Abstand von weniger als 10 Kilometer von der Demarkationslinie befindet, die durch die Minsker Verhandlungen festgelegt wurde, darum ist das Vorhandensein von Geschützen mit einem Kaliber von über 100 mm in dieser Gegend eine grobe Verletzung der Friedensverhandlungen.
Um 17:05 fuhren in nördlicher Richtung über die Universität-Strasse durch den Goldenen Ring 3 MTLBs und 2 Urale, beladen mit Söldnern des terroristischen Bataillons „Sparta“, durch.
Um 19:40 begann die schwere Artillerie der Söldner zu arbeiten.
Um 19:47 transportierten die Söldner der vereinten russisch-separatistischen Kräfte eine weitere Haubitzen-Partie in Richtung des Donezker Flughafens.
Um 21:00 beobachtete man auf dem Makejewski-Chaussee die Bewegung von Söldner-Uralen in Richtung Donezk. Intervall: 2-3 Fahrzeuge alle 20-30 Minuten.
Um 21:52 wurde die Bewegung eines Fla-Raketenkomplexes „Strela-10“ durch den Kalininski-Bezirk beobachtet, der sich in westlicher Richtung bewegte. Bemerkenswert ist, dass die Söldner diesen Komplex für die Vernichtung von Drohnen verwenden.
Um 22:20 begann von der Seite des Putilowski Bezirks, Durnaja Balka (47°59’22″N 37°44’41″E) und vom Kujbyschewski-Bergwerk die Arbeit der grosskalibrigen Artillerie der Söldner.
In der Dämmerung führten die Söldner aus verschiedenen Bezirken von Donezk aktive Beschüsse der Bezirke von Jassynuwata, Jakowlewka und Awdijiwka. Zugleich berichten lokale Einwohner, dass die nächtlichen Beschüsse von Donezk auch aus Mörsern von der Gleismaschinenstation Jassynuwataja durch die Söldner geführt wurden.
Der Grund für die Aktivierung der provokativen Beschüsse seitens der Söldner kann der Versuch sein, weitere Zugeständnisse seitens der ukrainischen Regierung auszuhandeln. Darauf weist die Erklärung des „DVR“-Vertreters Denis Puschilin hin, wo er behauptet, dass das nächste Treffen der Kontaktgruppe in den nächsten zwei-drei Tagen in Minsk stattfinden kann.
Awdijiwka
In Awdijiwka geriet eine OSZE-Patrouille unter den Beschuss der Terroristen. Bei dem Beschuss wurde die 152 mm Artillerie eingesetzt, die durch das Friedensabkommen verboten ist. Der Leiter der Besonderen OSZE-Beobachtermission in der Ukraine, Botschafter Ertugrul Apakan, zeigte sich sehr besorgt über die zunehmende Zahl der Zwischenfälle, von denen OSZE-Vertreter betroffen waren. Davon wird auf der offiziellen Webseite der Organisation berichtet.
Charzysk
Um 13.02 hörten die Einwohner die ersten Salven der Artillerie der VRSK-Söldner; der ausgehende Beschuss begann ohne einen ersichtlichen Grund, was auf den eindeutig provokativen Charakter der Aktivitäten der Söldner hinweisen könnte.
Horliwka
Um 23.06 Uhr begannen VRSK, die Vororte von Dserschynsk aus Rohrartillerie zu beschießen.
Um 23.24 Uhr wurden auch heftige ausgehende Schüsse aus der Artillerie der Separatisten im Stadtzentrum gemeldet.
Sektor B und M
Dokutschajiwsk
Die Einheimischen berichten, dass unter den VRSK-Söldnern ein strenger Alkoholverbot verhängt wurde, die Übertreter werden bestraft, indem sie in eine Grube geworfen werden. Gras zu rauchen ist dagegen nicht verboten, deshalb sind viele Söldner ständig bekifft.
Schyrokyne
Die Separatisten führen weiterhin einen intensiven Beschuss von Schyrokyne.
Um 19.10 Uhr haben die VRSK-Söldner die Ortschaft aus Grad-Mehrfachraketenwerfern beschossen.
Um 19.47 Uhr wurde der Beschuss mit 152 mm Artillerie fortgesetzt.
Später haben die Kämpfe begonnen, die Söldner haben es mit der Ausfalltaktik versucht, wurden aber abgewehrt. Gegen 22.00 Uhr war der Kampf zu Ende, die Söldner sind auf ihre ursprünglichen Positionen zurückgekehrt. Von den ukrainischen Soldaten sind 2 verwundet worden, Verluste unter den Angreifern sind unbekannt.
Sektor A
Nach den aktiven Kampfhandlungen verging die Nacht in der Region Luhansk relativ ruhig. Es wurde von kleineren Schießereien aus Automatikwaffen in Nowotoschkowka, auf der Straße nach Bachmutka auf der Höhe 29. Blockposten und in Kateryniwka berichtet.
Zwischen 16.00 und 16.30 Uhr haben die Separatisten auf dem Stützpunkt der ukrainischen Armee in der Nähe des Dorfes Krymske die Abwehr der ukrainischen Soldaten sondiert. Der Angriff wurde zurückgeschlagen.
Antrazyt
Der Anführer der örtlichen Söldner-Gruppierung „Rus“ Sergej Bondarenko (Spitzname „Bondar“ oder „Bendix“), der nach Säuberungsaktionen und einem Anschlag auf ihn aus der Stadt verschwunden war, ist in der Region Krasnojarsk/Russland aufgetaucht. Dort wurde er von den FSB-Mitarbeitern festgenommen und wieder entlassen. Nun hat sich Bondar dem bekannten russischen Söldner-Ataman des „Großen Donkosaken-Heers“ Nikolaj Kosizyn angeschlossen, bei dem er Unterstützung und Hilfe im Kampf mit der „LVR“-Kommendatur sucht.
Dieses Material wurde vom InformNapalmTeam speziell für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Olena Köpnick/Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unser Projekt erforderlich.