In den letzten Tagen bekomme ich Dutzende Nachrichten, die mit den letzten Ereignissen im Donbass verbunden sind. Diese Nachrichten sind wie von Freunden so auch von mir völlig unbekannten Menschen. Leider habe ich keine Möglichkeit, diese Information mit Fakten zu belegen (Links, Photos) und die Echtheit zu bescheinigen, denn die russische Propaganda und die Geheimdienste versuchen die Tatsachen mit allen Mitteln zu verheimlichen.
Aber der Dynamik der Situation nach zu urteilen und in Anbetracht ähnlicher Nachrichten aus anderen Quellen, kommt ein interessantes Bild zustande.
Ich führe hier ein Paar Ausschnitte an, die Quellen lasse ich anonym bleiben, denn die Mehrheit dieser Menschen lebt in Russland, und angesichts der Festnahme einer kinderreichen Mutter wegen „Spionage“ möchte ich sie nicht auflaufen lassen:
– Militärkrankenhäuser und andere nicht militärische Gesundheitseinrichtungen im Rostower Gebiet sind mit verwundeten russischen Militärs und „Freiwilligen“ überfüllt. Manche Krankenhäuser sind für die Annahme der Zivilisten geschlossen und wurden unter Bewachung der Militärs genommen.
– Die Zeitsoldaten aus russischen Einheiten, bataillon-taktische Gruppen derer zur „ukrainischen Dienstreise“ hinzugezogen wurden, zerreissen massenhaft die Verträge, weil sie nicht für den Preis eines Viertels I-Phones sterben wollen (die Entlohnung beträgt 25 000 russischer Rubel ohne Dienstreise- und Kampfgeld).
Das bezeugen die letzten Nachrichten aus Abchasien aus dem 7. russischen Okkupationsstützpunkt, wo Ende Januar ca. 200 Soldaten beschlossen haben, den Vertrag aufzulösen, und das russische Kommando nun neues Kanonenfutter auf die befreiten Stellen im Eilverfahren anheuert.
– In den letzten Tagen sind nach Ulan-Ude (Burjatien) auf die sogenannte „Divisionka“ (Stationierungsort der 5. Panzerbrigade, deren bataillon-taktische Gruppe am Ende des letzten Jahres zur Grenze mit der Ukraine verlegt wurde) ca. ein Dutzend „200“-er (Gefallene) eingetroffen, die während der „Übungen im Rostow“ gestorben sind, darunter gibt es keinen einzigen Burjaten.
– Das Kommando des östlichen Militärbezirks und die lokale Führung machen alles, damit die Information über die Gefallenen nicht an die Öffentlichkeit kommt.
– Etwas früher habe ich über die „200“-Fracht berichtet, die nach sogenannte Sosnowka in Ulan-Ude eingetroffen ist, wo die 11. Luftsturmbrigade der Luftlandekräfte stationiert ist, später sind in den sozialen Netzwerken Nachrichten aufgetaucht, die den Tod von Fallschirmspringern aus Sosnowka bestätigt haben.
– In der letzten Woche wurden aus einem Truppenteil in der Stadt Kamyschin des Wolgograder Gebietes (vermutlich aus der 56. Luftsturmbrigade der Luftlandekräfte) ca. 300 Zeitsoldaten im Eilverfahren nach Donbass entsendet.
– Die Einwohner der an die Ukraine grenznahen Regionen des Rostower Gebietes beobachten eine hohe Aktivität auf Eisen- und Autobahnen, wo ganze Militärzüge neuer Einheiten und Technik eintreffen, die sich nach einer Aufstellung in Kolonnen in Richtung Ukraine wie in die Mariupoler so auch in Richtung Luhansk bewegen. Die Intensität der Flüge der Transportfliegerkräfte auf den Flugplätzen in Rostow und Taganrog ist stark angestiegen. Gestiegene Intensität der Flüge von Transport- und Kampffliegerkräften wird auch am Flugplatz in Millerowo registriert.
– In verschiedenen Regionen der Russischen Föderation sind Gerüchte über eine verdeckte Mobilisierung der Wehrpflichtigen im Umlauf, angeblich zu „Übungen“.
– Die russischen Geheimdienste und das Militärkommando ergreifen Massnahmen zur Einschränkung des Zugangs von Militärangehörigen zum mobilen Netz und Internet. Die Kremlpropagandisten versuchen die reale Information zu ersticken, indem sie Desinformation betreiben, anderen die Schuld in die Schuhe schieben, denn ihre primäre Aufgabe, die auf die Demoralisierung der Ukraine gerichtet war, hat eine Niederlage erlitten, und nun versuchen sie, alle Ritzen zu stopfen, um keinen Informationsleck zuzulassen.
Und all das auf dem Hintergrund der Situationsverschärfung im Donbass, wo die russische „Rote Armee“ während des winterlichen Gipfels der Aktivierung von Kampfhandlungen weitaus mehr als im Sommer abbekommen hat.
Dieses Material ist von Irakli Komaxidze speziell für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf den Autor und unsere Ressource erforderlich.
Lesen Sie zum Thema auch: „Aus dem Mandarinen-Paradies“ in die ukrainische Hölle“: wie die russischen Zeitsoldaten „freiwillig-obligatorisch“ in die Ukraine gesandt werden.“
Und die RBC-Untersuchung: „Dienst wider Willen: wie Wehrpflichtigen ein Vertrag und eine Reise nach Rostow aufgedrängt werden“
One Response to “Echo aus Russland auf dem Hintergrund der letzten Ereignisse im Donbass.”
08/02/2016
"Aus dem "Mandarinen-Paradies" in die ukrainische Hölle": wie die russischen Zeitsoldaten "freiwillig-obligatorisch" gesandt werden, die Ukrainer zu töten - InformNapalm.org (Deutsch)[…] Lesen Sie zum Thema auch: “Echo aus Russland auf dem Hintergrund der letzten Ereignisse im Donbass” […]