Der SBU (Sicherheitsdienst der Ukraine) veröffentlichte ein neues Video mit russischen Soldaten, die bei Ilowajsk gefangengenommen wurden. Gerade diese Gefangenen hatten Glück und blieben am Leben. Zur Situation in Ilowajsk gibt es noch sehr viele Fragen, eine davon ist: „Wieviele russische Grundwehrdienstleistende kamen um und wieviele davon Gefangene waren, die durch Geschosse ihrer eigenen Kameraden ums Leben kamen?“ Nach vorläufigen Angaben starben bei der Fahrt durch „den humanitären Korridor“ in der Kolonne der ukrainischen Truppen ca. 23 russische Gefangene.
Video:
– Wie heißt Du?
– Ivan Aleksandrowitsch
– Und Du?
– Ewgenij Yuriewitsch
– Geburtsjahr?
– 1998 (sicher 1998???)
– Und deins?
– 1995
– Wie heißt Du?
– Nikita Gennadjewitsch
– Geburtsjahr?
– 1993
– Weiter… Ewgenij?
– Ewgenij Aschotowitsch… Geburtsjahr 1994
– Wo kommst Du her?
– Wologda
– Kaluga
– Sag‘, aus welcher Brigade du bist.– 54096.
– Der Name… wie heißt sie?
– 6. Panzerbrigade
– Zu welchem Kommando gehört sie?
– 20. Armee
– Zu welchem Kommando gehört sie?
– Ich weiß nicht.
– Welche Region?
– Westliches Militärbezirk.
– Jetzt du…
– 6. Panzerbrigade
– Die gleiche Brigade? Truppenbezeichnung?
– 54096.
– Weiter?
– 31. Fallschirmjägerbrigade
– Truppenbezeichnung?
– 73612.
– Du?
– Das Gleiche.– Liebe Mamas und Papas! Schaut mal… hier sind Eure Kinder, sie leben, sie sind gesund. Wenn wir es schaffen, dann bringen wir sie hier gesund und lebendig raus. Aber ihr da in Russland sollt alles Mögliche machen, damit solche Kinder nicht mehr in dieses Land kommen!
Ein Tag vor dem traurigen Freitagmorgen nahmen die Soldaten aus den Bataillonen „Donbass“ und „Dnjepr-1“ ein paar russische Fallschirmjäger fest, die sich bei Ilowajsk „verlaufen“ haben.
Sie waren durch die Tatsache stark demoralisiert, dass ein Krieg gegen die Ukraine geführt wird. Bei der Festnahme leisteten sie fast keinen Widerstand und sagten dazu: „Es ist nicht unser Krieg. Wir verstehen nicht, was wir hier tun.“ Sie wollten nur weiterleben und für Putins Spekulationen mit dem eigenen Leben nicht bezahlen müssen. Sie alle hatten keine Papiere bei sich. Sie wurden kurz zur Zusammensetzung und der Anzahl der russischen Truppen bei Ilowajsk vernommen.
Die Vernehmung ergab folgende Fakten: die Zahl der russischen regulären Truppen und Technik überstieg das Vierfache von unseren Jungs aus dem Bataillon „Donbass“, die sich zu diesem Zeitpunkt bereits 11 Tage unter einem ununterbrochenen Beschuss bei Ilowajsk befanden.
Man bekam von den Gefangenen die Kontaktdaten ihrer Kommandeure und nachdem die Zustimmung der Vorgesetzten gegeben wurde, nahmen der General-Leutnant Ruslan Chomtschak und der Kommandeur des Bataillons „Dnjepr-1“ Kontakt mit ihnen auf, um den freien Austritt aus dem Kessel unter der Bedingung zu vereinbaren, dass die gefangenen russischen Fallschirmjäger nach dem Ausgang aus dem Kessel freigelassen werden.
Die russischen Kommandeure waren bereit, unsere Bataillone aus dem Kessel herauszulassen und im Gegenzug sollte die Rückgabe der Gefangenen stattfinden. Diese Frage wurde auf der höchsten Ebene mit dem Kreml abgestimmt.
Zu dieser Situation gab Putin eine Erklärung Freitagnacht ab. Putin wusste, dass gefangene Russen zusammen mit unseren Truppen in der Kolonne den Kessel verlassen sollten. Seine Generäle überzeugten Putin zuerst, die Kolonne nicht zu beschiessen. Deswegen machte diese Erklärung von Putin mit ihrer Scheinbarmherzigkeit alle stutzig.
Am Freitagmorgen, als die Kolonne bereit war und der Abzug aus Ilowajsk begann, veränderten die Russen die Bedingungen des Abzugs. Zusätzlich zur Freilassung der Gefangenen wurde eine neue Forderung gestellt: alle Waffen abzugeben, wovon für die Freiwilligen-Bataillone nicht die Rede sein konnte.
Dann begann die Hölle!
Die Kolonne wurde aus allen Arten der Schusswaffen, Granatwerfern und Panzerkanonen beschossen, wobei unsere Kolonne nur aus PKWs, LKWs und ein paar Panzerwagen mit fast leeren Kampfsätzen bestand.
Die Russen beschossen unsere Soldaten, sowie eigene gefangene Soldaten, die absolut wehrlos waren.
Wie es mir der Kommandeur des Bataillons „Dnjepr-1“ berichtete, bekamen die Autos mit den Gefangenen einen Volltreffer der Geschosse und Granaten. Sie wurden offensichtlich in Stücke zerrissen, zusammen mit unseren Soldaten, die sie begleiteten und aus dem Kessel nicht zurückkamen. So wurden die russischen Soldaten durch die Hände ihrer eigenen Kameraden ermordet.
Anton Gerashchenko für InformNapalm; übersetzt von Tatyana Nindel; redaktiert von Irina Schlegel.
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– „Chronik der russischen Kriegsverbrechen gegen die Menschlichkeit in der Ukraine“.
– „Russland führt einen Hybridkrieg mit Hybridstreitkraeften“.
– „SBU veröffentlichte ein Video mit gefangenen russischen Soldaten“.
One Response to “Echo von Ilowajsk: Neue Fakten der Beteiligung von russischen Truppen an der Ilowajsker Tragödie”
27/06/2015
Ins Rostower Gebiet wurde eine Abteilung der 6. Panzerbrigade verlegt. - InformNapalm.org (Deutsch)[…] Hier kann man die Abschrift des Verhörs auf Deutsch nachlesen: „Echo von Ilowajsk: neue Fakten der Beteiligung von russischen Truppen an der Ilowajsker Trag… […]