Im Laufe einer neuen OSINT-Aufklärung von persönlichen Profilen russischer Soldaten, die sich auf „rostow-ukrainischen Dienstreisen“ begeben haben, wurde eine interessante Person ausgemacht. Nach Prüfung seiner persönlichen Daten, der Bilder und Kommentare dazu, konnte man Folgendes feststellen:
– Roman Aschichmin (OK-Profil: ok.ru/profile/550178338816), geboren am 21. November 1994, wohnhaft in Tschita, Handynummer: 89144970255.
Zum Wehrdienst wurde er im Dezember 2013 einberufen, in den ersten Monaten absolvierte er den Grundkurs in der Nähe von Tschita (Einheit Nr. 21250-B, Pestschanka), danach wurde er im Mai 2014 der 66. Brigade der Kommunikation (Militäreinheit Nr. 41600, Stawropol) der 49. Armee des südlichen Militärbezirks zugeordnet. Unmittelbar nach der Entlassung aus dem Wehrdienst unterschrieb er einen Vertrag und wurde in eine zusammengesetzte Kompanie der radioaktiv-biologischen und chemischen Abwehr (ABC-Abwehr) aufgenommen (Militäreinheit Nr. 56313, Gornyj, Gebiet Tschita).
Anfang April dieses Jahres fuhr Aschichmin mit seiner Kompanie mit der Eisenbahn „in den Donbas“. Am 16. April kam der Zug im russischen Gebiet Rostow an. Zurzeit befindet sich die Einheit der ABC-Abwehr in der Umgebung der Stadt Schachty, wo auch die „herrenlose“ Militärtechnik gesichtet wurde – so, wie es bei Russen üblich ist – ohne Markierungen und ohne Kennzeichen (siehe das Abenteuer in Bildern: Screenshots sind klickbar).
Besonders aufmerksam wurden wir auf das Bild mit der Quittung über den Empfang von 120 mm Mörsergranaten (?), die 1971 produziert wurden. Angesichts der Spezifik der russischen ABC-Abwehr, kann man durchaus annehmen, dass diese Granaten eine ungewöhnliche Füllung haben könnten. Selbst die Tatsache der Anwesenheit einer ABC-Abwehr Einheit aus Tschita im Gebiet Rostow ist etwas seltsam.
Hinweis: Wir möchten daran erinnern, dass zu den Aufgaben der russischen ABC-Abwehr nicht nur der Schutz vor Strahlung, chemischem und biologischem Angriff gehören, sondern auch der Einsatz von Massenvernichtungswaffen. Insbesondere umfasst das Arsenal der ABC-Abwehr-Einheiten schwere Flammenwerfer-Systeme, Mehrfachraketenwerfer „Buratino“ und „Solnzepjok“ (Informationen über ihren Einsatz im Donbas gab es immer wieder mal) – es wäre möglich, dass zu ihrem Arsenal auch andere Waffensysteme gehören, von denen wir nichts wissen.
Dieses Material wurde von Irakli Komaxidze und @BuTaJIu4eK speziell für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Andrij Topchan; editiert von Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unser Projekt erforderlich.
CC BY 4.0
One Response to “„Ich fahre in den Donbas“: Die Reise einer ABC-Abwehr-Kompanie auf der Route Tschita – Schachty”
31/08/2016
Die ABC-Truppen der Russischen Streitkräfte flunkern auf der Krim und verheizen Hirsche in Sibirien - InformNapalm.org (Deutsch)[…] der Russischen Streitkräfte bereits zuvor von InformNapalm-Aufklärern im Zusammenhang mit den Dienstreisen in die Kampfzone in den Donbass erfasst, sowie die Spezialausrüstung und die Bewaffnung russischer ABC-Truppen in Syrien entdeckt […]