Ukrainische Patrioten aus der besetzten Krim haben InformNapalm frische Fotos eines militärischen Depots zur Verfügung gestellt, das im Raum von Katschinski-Schlucht (Bachtschisarajski-Bezirk) liegt. Auf den Fotos ist grosse Anzahl von Bewaffnung und Militärgerät zu sehen.
Nach der Analyse dieser Fotos ist unser OSINT-Team zu dem Schluß gekommen, dass dieses Militärgerät früher den ukrainischen Streitkräften gehörte, nach der hinterhaltigen russischen Besetzung der Krim im März 2014 aber auf der Halbinsel geblieben ist.
Wegen der grossen Entfernung zum Objekt und dem dort platzierten Militärgerät ist es uns nicht gelungen, alle Arten der Bewaffnung zu identifizieren, einige aber schon.
Foto №1
- Circa 30 Einheiten des Flugabwehrraketensystems „Buk“;
- 6 Einheiten des Flugabwehrpanzers „Tunguska“ (oder Flakpanzer ZSU-23-2 „Schilka“);
- 15 Einheiten Haubitzen „Msta-B“;
- über 20 Einheiten nichtidentifizierter Technik, vermutlich Panzerfahrzeuge und LKWs.
Foto №2
- 8 Amphibienfahrzeuge PTS-2;
- 7 Panzerfahrzeuge (vermutlich MT-LB oder BRDM), einige LKWs und circa 40 Transportbehälter (vermutlich mit Raketen zu Flugabwehrraketensystemen „BUK“);
- 20 Schlepphaubitzen „Msta-B“;
- 10 Einheiten nichtidentifizierter Technik, sowie einige Lastkraft- und Spezialwagen;
- 8 Mehrfachraketenwerfer „Grad“, 2 GAZ-66 Wagen und 4 LKWs mit Karosse.
Davon, dass dieses Militärgerät ehemaliges ukrainisches Militärgerät ist, das von den Besatzern auf der Krim erbeutet worden war und später in dieses Depot gebracht worden ist, zeugt vieles, darunter auch die Tarnfarbe und der Zustand des Militärgeräts. Insgesamt steht dort so viel Bewaffnung, dass es vielfach zur Komplettierung einer FlaRak-Division und einer Artilleriedivision reichen könnte (wobei es schwer ist, den wahren Zustand dieser Fahrzeuge und Bewaffnung und ihrer Betriebsfähigkeit einzuschätzen). Und dabei wissen wir gar nicht, was in den geschlossenen Räumen und Hangars dieser Basis aufbewahrt wird. Höchstwahrscheinlich werden dort Munition zu FlaRak-Komplexen und die Raketen zu Haubitzen und Raketenwerfern gelagert.
Wir haben auch versucht, den Zeitraum festzulegen, wann diese Bewaffnung in dieses Depot bei der Schlucht gebracht werden könnte. Wenn man die Google-Satellitenbilder betrachtet, sieht man, dass das letzte Foto mit dem 20. Juli 2015 datiert ist und auf diesem Territorium keine Bewaffnung oder Fahrzeuge zu sehen sind (und es ist unwahrscheinlich, dass dieses Militärgerät in der Quantität und Qualität in geschlossenen Räumen aufbewahrt werden konnte).
Wenn man die Satellitenbilder terraserver mit dem letzten Update vom 24. April 2016 betrachtet, so sehen wir das gleiche Bild mit Militärgerät- und Bewaffnungskonzentration, wie auf den Fotos vom September 2016, die uns aus der Krim übergeben worden sind.
Für Russland ist die veraltete und teils abgefederte ukrainische Bewaffnung auf der Krim nur ein unnötiger Klotz am Bein, sie wollen sie aber auch der Ukraine nicht zurückgeben. Höchstwahrscheinlich planen die Besatzungskräfte die Betriebsfähigkeit des ganzen Militärgeräts und Bewaffnung zu prüfen und womöglich eine kleine Reparatur vorzunehmen, um sie in den Donbass zu verlegen und in den Dienst der russischen Besatzungskorps der „DVR/LVR“ zu stellen.
Dieses Militärgerät kann immer für Trophäen ausgegeben werden, die im Osten der Ukraine von den ukrainischen Streitkräften erbeutet sein sollen. Um so mehr, da Russland nicht nur einmal auf solche Weise vorgegangen ist. Noch im Sommer 2014 schrieben wir über die Verlegung von den auf der Krim erbeuteten ukrainischen T-64BW Panzern in den Donbass. Einige Zeit später sprachen davon auch die Vertreter des Verteidigungsministeriums der Ukraine und die Gruppe „Informationswiderstand“.
Dieses Material wurde von Irakli Komakhidze, Michail Kusnezow und Vidal Sorokin exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unsere Ressource erforderlich.
CC BY 4.0
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