Der Beginn des neuen Jahres 2015 war für die „LVR“-Söldner durch eine Reihe von Ereignissen gekennzeichnet, die als Vorbote des Zusammensturzes des kremlischen Projekts „Neurussland“ dienen können.
Wir möchten hiermit eine kurze Chronologie der Ereignisse der letzten Tage aufstellen und über zusätzliche Fakten berichten, die in der Presse noch nicht beleuchtet worden sind.
29.12.14 Das Oberhaupt der Stachanower Kosaken in der „LVR“, Pawel Dremow, hat eine zornige Ansprache an W.Putin aufgenommen, in der er dessen Protegés, insbesondere I.Plotnizky, des Diebstahls und Verrats beschuldigt und ihren Rücktritt fordert. Auch griff Dremow zur Erpressung und gab zu verstehen, dass er über kompromittierendes Material auf einem geheimen USB-Stick verfügt.
31.12.2014 Der SBU (ukrainischer Geheimdienst) veröffentlichte die Aufnahme eines Telefongesprächs von Pawel Dremow, in dem er erklärt, dass er den russischen Ministerpräsidenten Dmitry Medwedew persönlich getroffen habe. Im Gespräch erwähnt er auch, dass den Kosaken Technik und Spezialisten aus Russland versprochen wurden: „In meiner Gegenwart wurde „Tambow“ ein Befehl gegeben, bis zum 15. Januar Panzer, Panzerwagen, Kanonen und alles andere zur Verfügung zu stellen… Am Sonntag kommt „Tambow“ zur Inspektion – wir müssen ihm die Lagerräume zeigen“.
Aus dieser Aufnahme wird klar, dass ein gewisser „Tambow“ ein hochgestellter Kurator ist, der aus Russland hergeschickt wurde. Wir haben beschlossen herauszufinden, wer denn dieser „Tambow“ ist, und haben eine kleine Insiderermittlung durchgeführt. Unter Bedingung absoluter Anonymität ist es uns gelungen, aus zwei verschiedenen Quellen aus dem nächsten Umfeld der „LVR“-Leitung zu erfahren, dass sich hinter dem Pseudonym „Tambow“ ein hochgestellter russischer Offizier verbirgt, nämlich Generalmajor Sergei Jurjewitsch Kusowlew, der für alle Fragen der Versorgung der Bandenformationen in der „LVR“ sowie ihre Koordination mit den Kräften und Mitteln der Russischen Föderation zuständig ist. Aus offenen Quellen weiß man nicht viel über ihn, aber für eine weitere Identifizierung ist es doch recht ausreichend: Im Jahr 1990 hat er die Luftlandehochschule in Rjasan abgeschlossen, später führte er die Friedenstruppenbrigade des Militärbezirks Wolga-Ural an, war Chef des Generalstabs der 58. Armee (welche Georgien in 2008 zum „Frieden“ nötigte), am 22. Februar 2014 erhielt er auf einen Erlass des Präsidenten Russlands den Rang eines Generalmajors.
Höchstwahrscheinlich war er nicht der einzige Generalmajor, der zu einer „Dienstreise“ in den Krieg in der Ukraine abkommandiert wurde – genau solche Menschen, und keine Lumpenproletarier a la „Motorola“ oder „Giwi“ leiten die Kampfhandlungen gegen die ukrainische Armee.
1.1.2015 Die russischen Geheimdienste haben eine Resonanzsäuberung des Leiters vom „LVR“-Bataillon Alexander Bednow alias „Batman“ durchgeführt: Zusammen mit sechs weiteren Söldnern wurde er durch Beschuss aus Raketenwerfern „Schmel“ verbrannt. Der Tod von Bednow wurde auch von berüchtigten Sprachrohren der Kremlpropaganda wie „iCorpus“, „News-Front“ und „Anna News“ bestätigt, jeweils unter Berufung auf eigene Quellen in der „LVR“-Staatsanwaltschaft und dem nächsten Umfeld des Söldners. Zugleich versuchte man am 2.1.15, diese Resonanznachricht über die Erledigung von Bednow mit Mitteilungen auszubügeln, denen zufolge er angeblich „gesund und munter sei, und sein Tod von ihm selbst inszeniert wurde“.
In der unmittelbaren Zukunft wird es sich zeigen, wem von den Söldnern Moskau Panzer zur Verfügung gestellt hat, und auf wen „Schmel“ und Hinterhalt warten. Genau genommen hat es gar keine besondere Bedeutung, denn die Quantität der angehäuften Technik und Gegnerkräfte demonstriert Angriffspläne auf Lyssytschansk und Popasna. Dremow und Motorola haben unter ihrer Führung etwa 4.000 Söldner, aber wenn es sein muss, wird diese Horde auch von den regulären russischen Militärs angeführt.
Ausgehend von einem Datenleck aus dem nächsten Umfeld der „LVR“-Leitung ist der Beginn der Angriffe auf den 5.-6. Januar geplant (genau am Vorabend des orthodoxen Weihnachten), obwohl einige Analytiker der Meinung sind, dass der Temperatursturz von bis zu -20 Grad, der in den Wettervorhersagen erscheint, diese Pläne auf 7-10 Tage hinausschieben könnte. In jedem Fall sollte nichts unsere Wachsamkeit einlullen: Weder die Informationen über interne Terroristenkonflikte noch die Schreie der Kreml-Sprachrohre über die „Entsorgung Neurusslands“. Die Zersetzung des putinschen Projekts liegt natürlich auf der Hand, aber es sind noch immer keine letzten Zuckungen.
Denkt daran: Solange der Gegner den Geist nicht aufgegeben hat, kann er noch immer Schaden verursachen. Wir wünschen uns Geduld und Kraft. Wir werden siegen. Slawa Ukraini!
Quelle: InformNapalm; übersetzt von Irina Schlegel. Beim Nachdruck des Materials ist ein Hinweis auf InformNapalm erforderlich.
CC BY 4.0
2 Responses to “Lagebericht des InformNapalmTeams. Stand: 3. Januar 2015”
03/07/2015
Bloomberg veröffentlichte den SBU-Bericht zur russischen Militärpräsenz in der Ukraine: Stärken und Schwächen. - InformNapalm.org (Deutsch)[…] dass im Raum von Luhansk der General-Major Sergei Kusowljew die regulären Abteilungen leitet. Über ihn berichtete InformNapalm erstmals im Lagebericht vom 3. Januar 2015. Diese Information bekam eine Bestätigung auch im Material „General auf dem Panzerwagen“ vom […]
05/07/2015
Übertragbares Rufzeichen "Tambow" oder die Rotation russischer Generäle in der "LVR". - InformNapalm.org (Deutsch)[…] vom General-Major Sergei Kusowljew geleitet werden. Über ihn berichtete InformNapalm erstmals im Lagebericht vom 3. Januar 2015. Dieser russischer Offizier führte tatsächlich das Kommando aus, aber nur bis zum März […]