Heute berichtete die Mehrheit der ukrainischen Medien mit einem Verweis auf das Dokument, das von der Ausgabe „Bloomberg“ veröffentlicht wurde, dass der SBU Angaben über das russische Militärkommando offenlegte, das die „DVR“- und „LVR“-Söldner im Donbass steuert. Diese Information ist durch den amerikanischen Aufklärungsdienst bestätigt worden, nachdem dieser den SBU-Bericht vom 16. Juni 2015 bekommen hatte. Im Material wird besagt, dass die Kampfhandlungen im Osten der Ukraine von 5 Generälen und einem Oberst der Streitkräfte Russlands geleitet werden.
Nach Angaben des Sicherheitsdienstes der Ukraine werden die Söldner von folgenden Personen geleitet:
– General-Major Oleg Zekow, Kommandeur der 200. selbstständigen motorisierten Petschenga-Brigade. Er wird auch Oleg Turnow genannt (Kommandeur der zweiten Brigade der Volksmiliz der „LVR“).
– General-Major Walerij Solodtschuk ist der Kommandeur der sogenannten „Ersten Armee der Neurussland-Kräfte“.
– Im Raum von Donezk leitet die Hybrid-Armee der General-Major Alexey Savision.
– Als Berater der Gefechtsbereitschaft tritt in der „LVR“ der Oberst Anatoly Barankewitsch auf- ein ehemaliger Verteidigungsminister von Südossetien. Er agiert zusammen mit dem General-Major Roman Schadrin, der das „Staatssicherheitsministerium“ der „LVR“ leitet.
– Auch wird im Bericht vermerkt, dass im Raum von Luhansk der General-Major Sergei Kusowljew die regulären Abteilungen leitet. Über ihn berichtete InformNapalm erstmals im Lagebericht vom 3. Januar 2015. Diese Information bekam eine Bestätigung auch im Material „General auf dem Panzerwagen“ vom 24. Januar 2015.
Interessant ist hierbei, dass dieser General das Rufzeichen „Tambow“ besass und dieses Rufzeichen ein übertragbares Rufzeichen ist. Nach unseren Angaben ist der General im März-April 2015 zur Rotation nach Russland zurückgekehrt und wurde durch einen anderen höhergestellten Offizier abgelöst, der dasselbe Rufzeichen – „Tambow“- vererbte. Zu diesem Offizier wurde der stellvertretende Kommandeur der 58. allgemeinen Truppenarmee General-Major Eugen Nikiforow.
Übrigens wurde die Aufdeckung der russischen Generäle dank einem Kompromat möglich, das vom Anführer der Stachanower Kosaken der „LVR“- Pawel Dremow- auf einem „geheimen USB-Stick“ abgespeichert wurde, was er in seiner Videoansprache mitteilte. Gerade P. Dremow wurde mehrmals zum Teilnehmer der SBU-Funkspruchabhörungen, infolge welcher verschiedene Provokationen der Söldner aufgedeckt wurden. Offensichtlich ist, dass der Info-Leak zu höhergestellten russischen Offizieren auch ein Verdienst des Stachanower Kosakentums ist.
Als ein weiteres interessantes Detail dient hier der Fakt, dass kurz vor der physischen Beseitigung des Kommandeurs vom „LVR“-Bataillon „Prisrak“ („Geist“) Alexey Mosgowoi durch die russischen Geheimdienste Pawel Dremow zusammen mit ihm eine Ansprache an den Vorsitzenden der Gosduma RF Sergei Naryschkin und die Vorsitzende des Föderationsrats Walentina Matwijenko niedergeschrieben hat, die am 19. Mai 2015 abgeschickt wurde.
Somit versuchten die in Ungnade verfallenen Feldkommandeure, die das Spiel des Kremls nicht durchschauten, sich die Unterstützung der Regierung Russlands zu sichern, wobei sie gleichzeitig Kompromat auf sie sammelten und mithilfe der Erpressung (wie im Falle mit dem USB-Stick und ihren öffentlichen Erklärungen), so auch mithilfe raffinierter Intrigen versuchten, ein Doppelspiel zu führen.
Zurück zum Wesen des veröffentlichten Berichts: man sollte anmerken, dass er eher anhand der fetzenhaften Materialien der sozialen Netzwerke angefertigt wurde, als anhand der Angaben der Aufklärung, und den vollen Ausmass des Informationsvolumens nicht wiedergibt, das unter anderem auch auf unserer Website InformNapalm vorhanden ist.
Womöglich ist es auch nur ein Teil des Berichts, den man dem breiten Publikum bekanntzumachen erlaubte, aber äusserst wahrscheinlich ist, dass dies eine Light-Version ist, die im Laufe einer Nacht angefertigt wurde.
Aber ohne die Bedingungen und Voraussetzungen der Übergabe dieses Materials an die amerikanische Ausgabe zu kennen werden wir die SBU-Ausführer an dieser Stelle nicht allzu sehr kritisieren – womöglich wurde die mangelnde Überzeugungskraft dieses Berichts von vornherein durch die Bedingungen seines Niederschreibens bestimmt.
Man sollte anmerken, dass auf der Website des SBU uns diesen Bericht zu finden noch nicht gelungen ist, der aber in ausländische Medien bereits durchsickerte.
Im Grossen und Ganzen gibt es wie für den SBU, so auch für unsere Freiwilligengruppe noch genug zu arbeiten, denn das riesige Datenmassiv, das durchs InformNapalmTeam aus den sozialen Netzwerkprofilen russischer Militärs und IBF-Söldner ergattert wurde, bleibt auf dem offiziellen Niveau noch immer unbeachtet. Den ausländischen Aufklärungsdiensten werden noch immer äusserst dürftige Berichte zugespielt, womit quasi angedeutet wird: „Wir wollen keine letalen Waffen, wir sind geduldig, wir haben doch eine Antiterroroperation, und keinen Krieg“…
Zum wiederholten Male kommen wir zur Erkenntnis, dass es noch immer kein Bericht geschrieben wurde, wo wir sagen könnten: „WOW! Das ist es!“… Aber umso interessanter bleibt es…
Roman Burko für InformNapalm; übersetzt von Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unser Projekt erforderlich.
2 Responses to “Bloomberg veröffentlichte den SBU-Bericht zur russischen Militärpräsenz in der Ukraine: Stärken und Schwächen.”
05/07/2015
Übertragbares Rufzeichen "Tambow" oder die Rotation russischer Generäle in der "LVR". - InformNapalm.org (Deutsch)[…] Bloomberg veröffentlichte den SBU-Bericht zur russischen Militärpräsenz in der Ukraine: Stärken… – 3. July 2015 […]
05/02/2016
Lees "Doppelschlag" gegen die Offiziere des Südlichen Militärbezirks Russlands - InformNapalm.org (Deutsch)[…] des Verteidigungsministeriums der Ukraine mit, wie auch solch eine maßgebliche Quelle wie Bloomberg. InformNapalm ergänzte diese Angaben noch mit wichtigen […]