
Im Bericht vom 17. Januar 2016 haben die Beobachter der OSZE-Mission festgehalten, dass die Söldner der sogenannten „DVR“ einen Teil des Krankenhauses in der Ortschaft Telmanowe besetzen.
„Im von der sogenannten „DVR“ kontrollierten Telmanowe (50 Km nordöstlich von Mariupol) sahen die Beobachter am 16. Januar, dass ein Teil des Krankenhausgebäudes durch die bewaffneten „DVR“-Söldner besetzt ist. Um den Gebäudeeingang herum und in den Fenstern sind Sandsäcke und Munitionskisten platziert,“- steht im Bericht. Die Beobachter vermerken auch, dass auf dieselbe Weise ein weiteres Gebäude in dieser Ortschaft befestigt wurde.
Auf der Basis dieser Angaben haben die Freiwilligen von InformNapalm zusätzliche Untersuchung von offenen Quellen bezüglich der Ortschaft Telmanowe und seiner Umgebung durchgeführt. Dabei entdeckten wir, dass am nordöstlichen Rand des Dorfes, in nur 2 Kilometer Entfernung vom genannten Krankenhaus, welches die Söldner zu ihrem Dislozierungsort gemacht haben, 122 mm D-30A Haubitzen und militärische Lastwagen der Söldner konzentriert sind.
Interessant ist dabei die Tatsache, dass das Vorhandensein von schwerer Bewaffnung mit über 100 mm grossem Kaliber in dieser Ortschaft einen Verstoss gegen das Minsker Abkommen darstellt. Die Bewaffnung dieses Typs musste auf 25 Kilometer Entfernung abgezogen worden sein. Wir möchten an der Stelle präzisieren, dass Telmanowe sich in weniger als 12 Kilometer Entfernung von der Demarkationslinie befindet.
Zum Ausgangspunkt unserer Untersuchung wurde das soziale Netzwerk-Profil eines gewissen Maxim Tor (Pseudonym):
Und sein Fotoalbum unter dem Titel „1. Slawjanskaja“ (Voller Name dieser IBF ist „1. selbstständige Slawjanskaja motorisierte Schützenbrigade“, Militäreinheit Nr. 08801). Die Fotos wurden am 29. Januar 2016 hochgeladen, und der Winteruniform von Söldnern nach zu urteilen sind sie aktuell. Es ist uns gelungen, folgende Informationen bei der Analyse zu erfassen:
- D-30A Haubitzen, „URAL“ und KamAZ-LKWs sind in Hangaren im Raum der Ortschaft Telmanowe versteckt.
- Guter technischer Zustand der Haubitzen und Lastwagen, frische Farbe, faktisch neue Reifen.
- Auf einer der Haubitzen ist die Markierung mit der Baunummer Nr. B1659 und der Angabe von zweiter Kategorie des Panzerfahrzeugs zu sehen. Vermutlich wurden die Panzerfahrzeuge in einem Aufbewahrungs- und Instandsetzungsdepot für Waffen und Gerät gelagert. Wir möchten daran erinnern, dass Russlands Streitkräfte seit 2013 keine D-30 Haubitzen mehr einsetzen (Mit Ausnahme der Luftlandetruppen). Alle ausgemusterten Modelle wurden in den Depots aufbewahrt, bis sie wohl, wie wir nun sehen, erfolgreich an die „neurussischen“ Söldner übergeben worden sind. Die Tatsache der Übergabe von D-30 Haubitzen an die Söldner durch die russischen Militärangehörigen figurierte bereits einmal in unserer Untersuchung „Die grosse Liebe der Artilleristen des “Allmächtigen Don Heeres”
- An der Wagentür ist das taktische Zeichen „51 im weissen Dreieck“ zu sehen, das die 1. SMSBr verwendet.
- Die Abwesenheit eines Teils vom Dach auf dem Hangar und die Geotags zu den Photos haben uns geholfen, den genauen Ort zu identifizieren, an dem das Photo gemacht wurde.
Hier noch ein paar Screenshots aus dem Fotoalbum von Maxim, die wir für die Analyse verwendeten:
Weiter noch ein paar Screenshots, die uns erlaubten, den genauen Standort der Panzerfahrzeuge zu identifizieren:
InformNapalm wendet sich erneut an die OSZE-Mission mit der Bitte, ihre Aufmerksamkeit auf die hier bereitgestellte Information zu lenken und den Fakt des Vorhandenseins von „abgezogener“ Bewaffnung in den Depots unweit der Demarkationslinie nachzuprüfen, da diese Tatsache gegen das Minsker Abkommen verstösst.
Profile und Fotos im Archiv:
http://archive.is/Rn1mj
http://archive.is/HHlbI
http://archive.is/g9Pzi
http://archive.is/TBPbk
http://archive.is/JU80J
http://archive.is/mm8CL
http://archive.is/gQ6uW
http://archive.is/shzvU
Dieses Material wurde auf der Basis eigener Untersuchung vom InformNapalmTeam exklusiv für InformNapalm vorbereitet. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unsere Ressource erforderlich.
2 Responses to “Reiseführer für OSZE: Die dunkle Seite von Telmanowe…”
30/06/2016
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24/09/2016
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