
Noch im Juli 2016 hatte InformNapalm in der Publikation „Russische Militärmanöver verraten neue Aggressionspläne des russischen Militärkommandos“ das Thema der sogenannten „humanitären“ Entminung der Stadt Palmyra durch russische Pioniere beleuchtet, die damit den Boden für kremlische Propagandisten und ihre PR-Aktion bereiteten – die Übertragung des Auftritts eines russischen Symphonieorchesters. Diese Möchtegernveranstaltung hat der russischen Seite aber wenig geholfen, sich im guten Licht zu zeigen, da die braven Soldaten der „unbesiegbaren“ Armee unter dem Andrang des plötzlichen Angriffs der IS-Söldner schon bald flüchten mussten, wobei sie große Anzahl an Waffen und Munition zurückließen.
Um die Aufmerksamkeit des russischen Publikums von schändlicher Flucht aus Palmyra abzulenken, schaltete die Kremlpropaganda auf die Stadt Aleppo um und beleuchtete die Kämpfe um einzelne Bezirke, erzählte über die humanitären Konvois und den Abtransport von Zivilisten aus der Kampfzone. Und hier tauchten wieder die braven Pioniere auf, die Meter für Meter die halbzerstörten Stadtteile entminten.
Es ist weniger als ein halbes Jahr seit dem Moment der Auszeichung mit Medaillen „Fürs Entminen von Palmyra“ vergangen und schon sehen wir wieder die Gesichter aus dem sogenannten „Internationalen Entminungszentrum“ (Dorf Nachabino, Krasnogorski Bezirk, Gebiet Moskau), aber bereits zwischen den Ruinen der Stadt Aleppo:
Zur Unterstützung von Pionieren aus Nachabino kamen, genauso wie im Fall mit der Entminung vom Territorium des antiken Amphitheaters, die Militärangehörigen des Pionier-Bataillons aus der russischen Stadt Murom (Militäreinheit 11105) hinzu. Dem gingen festliche Abschiedsfeier im Dezember 2016 voran, als die Murom-Einwohner in den lokalen Sozialnetzwerk-Gruppen ihre Pioniere zur „Heldentaten“ segneten. Es ist noch ein wenig Zeit vergangen und die russischen Nachrichten füllten sich mit Fotos der Pioniere in Aleppo.
Als die IS-Söldner das Territorium des antiken Palmyra verließen, begannen die Pioniere aus Murom mithilfe der Roboter erneut zu entminen, Blindgänger und Minen zu verwerten. Damals entstand auch der Witz, dass es unter den russischen Militärangehörigen zweimalige Träger der Medaillen „Fürs Entminen von Palmyra“ geben wird.
In jedem Witz gibt es aber ein Fünkchen Wahrheit. Die Medien schrieben bereits darüber, dass das russische Verteidigungsministerium die Information über den Ankauf von heraldischer Symbolik veröffentlichte, inklusive 2 000 Medaillen „Für einen Teilnehmer der Militäroperation in Syrien“ und 630 Exemplare „Fürs Entminen“. Die Ausschreibung hat bereits stattgefunden und 45 Millionen Rubel werden laut dem Vertrag an einen privaten Geschäftsmann aus Moskau, A.K.Kusnezow, gehen, dessen Haupttätigkeit die Herstellung von „Regenschirmen, Knöpfen und Reißverschlüssen“ ist.
Nun wurde eine andere Ausschreibung zum Ankauf von russischen Flaggen für die Grabbedeckung in einer Anzahl von 49 000 Stück veröffentlicht und wartet auf Auktion. Eine ziemlich beeindruckende Ziffer. Wobei 23 000 im Lager bleiben, die anderen nach Jekaterinburg (16 000), Rostow (8 000) und Chabarowsk (2 000) geschickt werden.
Gehen wir aber zu Pionieren zurück – man sollte anmerken, dass die Alben in den sozialen Netzwerkprofilen der Militärangehörigen Fotos von syrischem Alltag und „russische Graffiti“ beinhalten, die für die russische Kultur bereits normal geworden sind. Diese Schmiererei im Stil „Hier war Iwan“ sieht dabei mehr nach einer Hundemarkierung des eigenen Territoriums aus. Eine von solchen Schmierereien ist die für einen adäquaten Menschen unverständliche Aufschrift an der Wand eines historischen Gebäudes: „Aleppo Unser!“, die ein weiteres Mal die Tatsache unterstreicht, dass dies ein Territorium des russischen Einflusses ist und mit dem Slogan der verbrecherischen Annexion der Halbinsel Krim „KrimUnser!“ im Einklang steht.
Darüber hinaus haben sich die russischen Pioniere einen Quest ausgedacht: „Finde die Spuren meiner Anwesenheit“. So schreibt einer von ihnen, Dmitry Profatilow, in seinem Profil:
„Meine engsten Kumpels sind gerade in Palmyra. Einer von ihnen grüßt mich und euch alle heute, am 14. April 2016 (Anm.d.Red: wobei es am 14. April 2017 veröffentlicht wurde) von einer Wand des zerstörten Hauses der ältesten Stadt in der Geschichte der Menschheit und der ganzen Welt – Tadmor. Diese Aufschrift habe ich im April letzten Jahres gemacht. Wollten es übermalen, hat aber nicht geklappt.“
Aufschriften an den Wänden eines Gebäudes zu machen, die zu UNESCO-Welterbe gehören, ist zumindest Vandalismus. Was nicht durch die russische Luftwaffe zerstört wurde, wird wohl durch den russischen „Iwan“ und seine völkische „Kunst“ zerstört…
Dieses Material wurde von Victory Krm exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unsere Ressource erforderlich.
(Creative Commons — Attribution 4.0 International — CC BY 4.0 )
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5 Responses to “Russische Pioniere in Syrien machen sich durch vandalische Graffiti berühmt”
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