
Während der Operation zur Annexion der Krim 2014 verursachte Russland durch den Einsatz seiner Trollfabriken und Sicherheitsdienste auf Facebook massenhaft Blockierungen von ukrainischen Aktivisten, um so einen temporären informativen Vorteil zu erzielen, Nachrichten der Krim-Bevölkerung über die Invasion zu unterdrücken und die Weltgemeinschaft in einer Flut von Desinformation zu ertränken.
Informative Isolation: Wie die Krim blockiert wurde
Der amerikanische Fernsehsender MSNBC berichtete neulich unter Verweis auf einen Artikel in The Daily Beast, wie Russland während der Krim-Annexion die Mängel der Moderation beim Facebook ausnutzte, um unerwünschte Beiträge und Nachrichten zu löschen, indem es eine große Menge an Fake-Beschwerden mit der Formulierung „Verbotener Inhalt“ generierte. Das führte zu einer echten Blockade von Informationen über die russische Aggression und die Annexion der Halbinsel Krim.
Die ehemalige Assistentin des US-Staatssekretärs für strategische Datentechnologien, Moira Whelan, bestätigte diese Information.
„Das ist 100% richtig. Viele von uns im US-Außenministerium versuchten unseren Kollegen in der Ukraine, Georgien und an anderen Orten zu helfen. Facebook hatte die Anfragen ganz einfach nicht beantwortet“, schrieb sie.
2014 haben viele Menschen, die sich für die Ukraine einsetzten, darauf hingewiesen, dass Russland einen hybriden Krieg im Internet führt. Wir sprachen von Bots, Trollen, Fakenachrichten und Werbung – Facebook und Google ignorierten all dies.
Wir haben geschrien und geschrieben, und permanent versucht, unsere Informationen an die Weltgemeinschaft zu bringen. Als Antwort hörten wir nur Ausreden wie „Facebook-Politik“, „Regeln“ und „Richtlinien“.
Und nun, als das Gleiche bei der Präsidentenwahl in den USA geschah, als Tausende Fakeprofile Falschinformationen verbreiteten, wurde ein ganzes Verfahren eingeleitet, um diesem Vorgehen nachzugehen. Facebook und Google suchen panisch nach Antworten und rechtfertigen sich zu allen Seiten. Dreieinhalb Jahre später… Dreieinhalb Jahre später hat Facebook plötzlich die Existenz von Bots, Fakenachrichten und Werbung erkannt.
Die Geschichte eines erfolgreichen Durchbruchs der Informationsblockade
Viele Freiwillige von InformNapalm, deren Tätigkeit gerade mit Beiträgen im Facebook über die Fakten der russischen Aggression auf der Krim begann, bestätigen ebenfalls, dass sie mehrmals aufgrund von Fake-Beschwerden blockiert wurden.
Trotz der harten Informationsblockade auf der Krim, war es einigen Krimer Aktivisten gelungen, Fakten über die russische Invasion an die Weltgemeinschaft zu bringen. Einige Reportagen erlangten eine große öffentliche Resonanz, die keine einzige russische Trollfabrik unterdrücken konnte.
Ein bezeichnendes Beispiel für diesen Blockadedurchbruch war ein Video, das von den Teilnehmern der Krimer Ereignisse an InformNapalm übergeben wurde. Im Video wurden russische Speznas-Soldaten festgehalten, die am Morgen des 2. März 2014 illegal auf das Territorium der Militäreinheit des 191. Lehrtrupps der Marine der Ukraine eindrangen und Waffen einzunehmen versuchten, durch ukrainische Militärangehörige mit den BTR-80 aber gestoppt wurden. Dieses Video erlangte eine derartige Resonanz dank seiner Verbreitung auf Facebook. In den ersten Tagen hatten über zwei Millionen Menschen das Video auf dem InformNapalm-Youtube-Kanal gesehen, etwas später wurde das Video von den TV-Sendern verbreitet, was weitere Dutzende Millionen Zuschauer bedeutete. Dies wurde wohl zu einem historischen Beispiel für einen Durchbruch der Informationsblockade in den ersten Tagen der russischen Invasion auf die Krim.
Dieser Artikel wurde exklusiv für InformNapalm vorbereitet.
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One Response to “Russland blockierte während der Krim-Annexion ukrainische Aktivisten auf Facebook”
16/10/2017
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