Die 28. motorisierte Schützenbrigade aus Jekaterinburg figurierte bereits mehrmals in den Publikationen der Freiwilligengemeinschaft InformNapalm, aber die Internetarchive bewahren Dutzende andere Beweise für die Mitwirkung von russischen Militärangehörigen, darunter auch aus diesem Truppenverband, am Krieg im Donbass. Im nachfolgenden Artikel stellen wir Zeugnisse für die „ukrainische Dienstreise“ der Aufklärer aus der 28. motorisierten Schützenbrigade bereit.
VORWORT
Ulkig und gleichzeitig zynisch klingt die Erklärung des russischen Aussenministers Sergei Lawrow darüber, dass „Russland Truppen der türkischen Streitkräfte auf dem Territorium Syriens festgehalten hat“. Dabei wird die Erklärung des Ministers mit keinem einzigen Fakt belegt, denn der russische Generalstab ist gar nicht im Stande, Fakten bereitzustellen und jegliche Versuche, etwas in der Art zu fabrizieren, sind bislang eine Riesenblamage gewesen. Siehe: “Spurenleser” aus dem russischen Generalstab geben einen Abstellplatz für einen IS-Umschlagplatz aus“.
Zugleich existieren Hunderte Beweise für die Mitwirkung der regulären russischen Streitkräfte am Krieg im Donbass. Den Grossteil dieser Fakten haben dabei nicht die offiziellen Strukturen, sondern verschiedene Freiwilligen-Gruppen gefunden und veröffentlicht, die sich mit OSINT (open source intelligence) beschäftigen, darunter auch InformNapalm.
Trotz der Tatsache, dass solche Ausdrücke wie „Invasionstruppen“, „Rostower Gruppierung“, „rostow-ukrainische Dienstreise“ usw. noch vor zwei Jahren von vielen belächelt wurden, haben sich diese Begriffe eingelebt, da sie die tatsächliche operative Lage am besten beschreiben.
Leider haben offizielle Strukturen der Ukraine unsere Tätigkeit nicht als eine Hilfe wahrgenommen, sondern als Arbeit der Konkurrenten, und unternahmen keinen vernünftigen Versuch zu einer engen Zusammenarbeit, die den gemeinsamen Interessen dienen würde. In vielem besaß die Information von Freiwilligen mehr Gewicht, war operativer und überzeugender als die unzusammenhängenden und mit nichts gestützten leeren Phrasen und Erklärungen von „Spezialisten“. Viele unsere Publikationen wurden zu einem Anlass für Hysterie in den höchsten politischen und militärischen Kreisen Russlands und zwangen den Feind, sich aus jenen ungemütlichen Situationen herauszuwinden, in die wir sie hineinmanövriert hatten. Die „Lorbeeren“ haben sich dabei wie immer die Kabinett-„Napoleone“, Auch-Berater und die restlichen Beamten zugeschrieben.
Dasselbe betrifft auch die Vertreter aus dem Westen. Es ist uns verlässlich bekannt, dass mangels eigener Angaben die Information von InformNapalm mehrmals in Berichten und Meldungen von verschiedenen Strukturen benutzt wurde, aber keine von ihnen entschloss sich zu einer Zusammenarbeit mit uns. Unserer Meinung nach geht es hier um Stolz, denn die „Monster“ wollen nicht eingestehen, dass irgendwelche Freiwillige sie überholt haben. Nun versuchen sie aus allen Kräften aufzuholen, indem sie sich drum bemühen, unsere Methodik zu übernehmen und zu kopieren.
Wie dem auch sei, spricht die Geschichte der Publikationen für sich selbst. Wir haben nie für eine Vorrangstellung gekämpft – wir haben schweigend das gemacht, was wir für nötig hielten.
Nun zur Untersuchung.
Trotz aller Versuche der russischen Geheimdienste und Militärs, das Netz vom Vorhandensein der kompromittierenden Fakten zu säubern, ist es ihnen nicht wirklich gelungen. Der Internetraum beinhaltet viele Zeugnisse für die Verbrechen der russischen Soldateska im Donbass. In Mehrheit der Fälle werden zu Quellen des Informationsleaks die unmittelbaren Teilnehmer der Ereignisse: russische Militärangehörige, die sich das Prahlen mit ihren Verbrechen nicht entgehen lassen können.
Im sozialen Netzwerk VKontakte haben wir Profile von Soldaten der Aufklärungskompanie des Aufklärungsbataillons aus der 28. motorisierten Schützenbrigade entdeckt (Militäreinheit Nr. 61423, Stationierungsort: Jekaterinburg, Zentraler Militärbezirk, Russland). Die „rostow-ukrainische Dienstreise“ von Aufklärern aus Jekaterinburg umfasst den Zeitraum zwischen Herbst 2014 und Frühling 2015. Die Dienstreise bestand aus dem Aufenthalt in den Basislagern der rostower Gruppierung und periodischen Streifzügen in den Donbass.
- Das Album von Alexander Laptew (Archiviertes Profil, Fotoalbum, Kontaktliste) ist das aussagekräftigste und beinhaltet faktisch die ganze Geschichte der „ukrainischen Dienstreise“, darunter auch Fotobelege aus der Kampfhandlungszone:
Nicht weniger interessant sind auch die Alben von den anderen „Donbass-Veteranen“ aus der Mitte der Jekaterinburger „Aufklärer“:
- Yuri Andrejewitsch (Archiviertes Profil, Fotoalbum, Kontaktliste)
- Igor Luschnikow (Archiviertes Profil, Fotoalbum, Kontaktliste)
- Ewgenij Panjkow (Archiviertes Profil, Fotoalbum, Kontakte)
Resümee
Die Liste könnte man fortsetzen – wir überlassen diese Möglichkeit aber jenen, zu deren beruflichen Pflichten es gehört, Angaben zu erfassen und sie publik zu machen.
Wir möchten daran erinnern, dass es nicht das erste Mal ist, wo die Teilnahme von 28. SMSBr am Krieg im Donbass festgehalten wurde, siehe unter folgendem Link: Militäreinheit Nr. 61423
Datenbasis mit Untersuchungen von InformNapalm zu über 61 regulären Truppenverbänden der russischen Streitkräfte, die am Krieg im Donbass teilnehmen, finden Sie unter folgenden Links:
- http://bit.ly/RussianPresence – in 12 Sprachen
- http://bit.ly/RussianPresence/DE – auf Deutsch
Dieses Material wurde von Irakli Komakhidze exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unsere Ressource erforderlich.
CC BY 4.0
2 Responses to “„Ukrainische Dienstreise“ einer Aufklärungskompanie der 28. Brigade aus Jekaterinburg”
21/04/2016
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07/10/2016
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