
Die Chronik wurde vom InformNapalmTeam auf der Basis der Information von unseren Insidern aus den okkupierten Territorien vorbereitet, wie auch der Berichte in den offenen Quellen.
Sektor „C“
Donezk: Im Laufe des gestrigen Tages wurden aktive Kampfhandlungen im Gebiet Peski – Awdijiwka – Opytne – Bergwerk Butowka fortgesetzt. Zum Einsatz kamen Kleinwaffen und Granatwerfer, die Separatisten haben außerdem schwere Artillerie und Panzer eingesetzt.
Um 8.30 Uhr waren in Kirowski Bezirk einige Explosionen aus der Richtung Peski zu hören, dazu noch Gewehrsalven.
Um 9.45 Uhr fuhren aus dem Südlichen Bezirk zu Rembyttechnika über Lenin-Prospekt 2 LKWs und 3 Schützenpanzer mit der Infanterie der Separatisten.
Um 15.20 Uhr fuhren über Iljitsch-Prospekt in Richtung Makijiwka 5 LKWs mit Stromgeneratoren und Feldküche.
Am Nachmittag gab es aktive Bewegung der militärischen KAMAZ- und Ural-LKWs in verschiedene Richtungen.
So z. B. fuhr um 16.00 Uhr durch das Kalininski Bezirk eine Kolonne aus 10 Ural Planen-LKWs aus Richtung Makijiwka nach Westen. Sie bewegten sich langsam und schienen schwer beladen zu sein. Sie wurden von den PKWs mit den Söldnern begleitet. Einige Minuten später fuhren noch 6 KAMAZ Planen-LKWs in die gleiche (westliche) Richtung.
Um 17.00 Uhr fuhr auf der Route Tkatschenko Straße – Lenin-Prospekt in Richtung Solotoje Kolzo die gleiche Kolonne, die schon am Morgen gesehen wurde – 2 LKWs und 3 Schützenpanzer mit Infanteristen. Dazu müssen wir anmerken, dass diese Fahrzeuge täglich über diese Route fahren.
Um 17.44 Uhr hörte man einige Schüsse aus Panzerhaubitzen aus der Richtung Maschinenwerk Totschmasch.
Gegen 18.30 Uhr ertönte eine heftige Explosion in der Gegend von Putilowka oder Flughafen, im Bezirk Spartak stieg eine Rauchsäule auf, außerdem behaupten die Zeugen, dass etwa 15 Minuten nach der Explosion einzelne Knallgeräusche zu hören waren, die man für Munitionsexplosion halten könnte.
Gegen 20.00 Uhr kamen Berichte von Zivilisten aus Awdijiwka über heftige Kämpfe in der Gegend von Peski und Opytne, in denen Panzer, Kleinwaffen, Maschinengewehre und schwere Artillerie eingesetzt wurde.
Gegen 21.20 Uhr wurde es wieder ruhig. Zwischen 21.30 und 00.00 Uhr wurde in Donezk auch widerholt geschossen:
21.30 Uhr Kiewski Bezirk – laute Schüsse, viel Leuchtspurmunition;
21.53 Uhr hörte man Schüsse im Bezirk Atletik;
22.31 Uhr in der Nähe der Markthalle haben die Söldner etwa 30 Min lang eine Drohne beschossen, man sah Leuchtspurmunition-Schüsse in den Himmel aus der Richtung Busbahnhof;
22.35 Uhr Budenowski Bezirk, kurze Schüsse aus einem Mehrfachraketenwerfer in einiger Entfernung; 22.40 Uhr kräftige Explosionen aus der Richtung Flughafen;
23.04 Uhr in der Gegend von „Topaz“, von der Bergehalde aus, wurde ununterbrochen mit der Leuchtmunition in Richtung Flughafen geschossen;
23.40 Uhr sah man einen Brand in der Gegend des Kalinin-Bergwerks.
Schachtarsk Das Verkehrsaufkommen auf diesem Abschnitt ist nicht gestiegen, die LKWs der Separatisten bewegen sich durch die Ortschaft in kleinen Gruppen, manchmal nur ein – zwei Wagen, aber regelmäßig, in Richtung Westen, nach Tores und nach Donezk.
Jenakijiwe Im Laufe des Tages sahen die Einwohner bei Motodrom folgende Technik: 1 GAZ-66, 2 ZIL-131, bei jeder Maschine 2 Radare; 2 KAMAZ Planen-LKWs und 1 Schützenpanzer.
In der Nacht davor hat sich im Stadtzetrum, im Cafè „Arzach“, wie die Einwohner berichten, ein erwähnenswerter Vorfall ereignet: die Söldner haben in diesem Cafè Alkohol konsumiert, es kam zu Schlägerei und bewaffneter Auseinandersetzung inkl. Schießerei, dabei wurden 2 Söldner und eine junge Frau getötet, das Cafè wurde sofort geschlossen, die Umstände des Vorfalls werden geheim gehalten. Die Beisetzung der jungen Frau wird heute, am 27. April, stattfinden.
Horliwka Der Blockposten zwischen Horliwka und Jenakijiwe wird durch die Mitarbeiter der Stadtwerke im schnellen Tempo demontiert. Gleichzeitig standen heute früh viele militärische Fahrzeuge in der Kanal-Straße im Bezirk Bessarabka.
Um 15.00 Uhr in der Nähe des Restaurants „Barnsley“, wo die Söldner ihre Technik stehen haben, ist ein militärischer Tanklaster vorgefahren.
Zwischen 19.40 und 21.00 Uhr haben die Separatisten schwere Artillerie aktiv eingesetzt. Außerdem wurde in der Nähe der Ortschaft Golmowski der Einsatz der Panzer auf den Stellungen beim Friedhof beobachtet.
Oleksandriwka (bei Marjinka) Es wurden neue Blockposten errichtet. Die Einheimischen berichten über die steigende Anzahl der Söldner, die in leerstehende, von ihren Bewohnern verlassene Häuser einziehen. Dabei bevorzugen sie die gut erhaltenen Häuser, aus den beschädigten und zerströrten Häusern werden alle Metallgegenstände (für Altmetall) entwendet.
Sektor „A“
Gegen 5 Uhr morgens wurde das Dorf Trojizke von den Separatisten aus Minenwerfern beschossen. Insgesamt gab es 5 Minenwerfer-Schüsse aus Richtung der von Separatisten besetzten Ortschaft Kalinowe. Die Minen sind in der Nähe des Gebäudes der Dorfverwaltung explodiert, zum Glück wurde niemand verletzt.
Außerdem gab es Beschüsse des Dorfes Krimske (in der Nähe der Tuberkulose-Klinik) und der Stanyzja Luhanska, dabei kamen Kleinwaffen zum Einsatz.
Eine Stellung im Dorf Trechisbenka wurde von Separatisten mit Panzerabwehrlenkraketen beschossen, die Stellungen der ukrainischen Armee wurden allerdings nicht getroffen.
Im Dorf Krasny Jar wird das gesamte Bewässerungssystem vom Fluss Siwerskyj Donez zu Stanyzja Luhanska von den Söldnern fürs Altmetall rausgeschnitten; Rohre mit großem Durchmesser werden mithilfe der militärischen Technik ausgegraben und in unbekannte Richtung abtransportiert.
In der Stadt Kirowsk wurden Söldner beobachtet, die sich in dieser Gegend schlecht auskennen und die Einheimischen nach dem Weg zum Dorf Donezki fragten; sie fuhren mit den PKWs und Fahrzeugen vom Typ Rettungswagen.
Stschastje Um 18.25 Uhr wurde die Stadt aus der Richtung der besetzten Gebiete beschossen. Die Geschosse haben Wohngebäude (Gagarin-Straße 10 a) getroffen, einige andere Häuser wurden von Geschosssplittern erwischt.
In der Prioserna Straße ist ein Transformatorhäuschen in Brand geraten. Ein Geschoss ist auf dem Kindergartengelände eingeschlagen.
Georgijiwka Durch das Dorf ist eine Kolonne der Fahrzeuge gekommen – 7 Schützenpanzer und 2 LKWs mit darauf montierten Flugabwehrgeschützen.
Altschewsk Zwischen 16.00 und 18.00 Uhr sind aus Richtung Perewalsk in Richtung Luhansker Autobahn 5 KAMAZ-LKWs mit bewaffneten Söldnern durchgefahren, außerdem sind KAMAZe aufgetaucht, deren Nummernschilder mit weißer Farbe überstrichen sind, sie liefern Munition für die Terroristen.
Sektor „B“ und „M“
Dokutschajiwsk Um 19.20 Uhr ist durch die Lenin-Straße eine Kolonne der Technik durchgefahren – 3 Panzerhaubitzen und 5 Ural Planen-LKWs, sie fuhren sehr langsam mit eingeschalteten Scheinwerfern.
Schyrokyne Um 5.45 Uhr haben die Separatisten begonnen, die Stellungen der ATO-Kräfte aus Kleinwaffen zu beschießen.
Gegen 7.00 Uhr wurde der Beschuss mit Minenwerfern 82 und 120 mm fortgesetzt.
Um 7.10 Uhr begann Beschuss mit den Panzern. Nach dem erfolgreichen Gegenangriff der Artillerie der ATO-Kräfte mit dem Einsatz von Minenwerfern haben die Vertreter von „DVR“ um 7.46 Uhr eine Feuerpause angefragt.
Zwischen 15.00 und 20.00 Uhr konnte man in Mariupol den Lärm intensiver Kämpfe aus der Richtung von Schyrokyne hören.
Um 16.20 Uhr wird in Schyrokyne der Artilleriebeschuss vonseiten der Separatisten fortgesetzt, dabei kommen Geschütze mit Kaliber von über 100 mm zum Einsatz. Der dicke schwarze Rauch hat sich von Schyrokyne praktisch bis zum Dorf Lebedynske ausgebreitet, die Explosionen waren noch bis 21.00 Uhr zu hören. Danach war alles ruhig.
Schlussfolgerung: Im Laufe des gestrigen Tages haben die Separatisten wieder die ukrainische Armee und die Zivilsten in den befreiten Gebieten beschossen, dabei haben sie nicht nur Kleinwaffen, sondern auch Mehrfachraketenwerfer, verschiedene Artilleriesysteme und Minenwerfer der nach Minsker Vereinbarungen verbotenen Kalibern eingesetzt. Gleichzeitig erhöhen die Terroristen die Anzahl ihrer Truppen und bringen neue Munition in die von ihnen kontrollierten Gebiete.
Das Material wurde von InformNapalmTeam speziell für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Olena Köpnick. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unsere Ressource erforderlich.
Lesen Sie auch die vorangegangenen Chroniken:
One Response to “Chronik der Ereignisse in der ATO-Zone. Stand: 26.04.2015”
16/05/2017
Beschuss von Awdijiwka: Vermutliche Feuerstellung der russischen Besatzer - InformNapalm.org (Deutsch)[…] 10 Km). InformNapalm hatte auf dem Territorium dieses Werks eine Artillerieabteilung der Besatzer registriert, die Feuer aus 122 mm Haubitzen D-30 führte (Die Fotos sind im Sommer-Herbst 2016 gemacht […]