Original auf Russisch vom 31. Januar 2015
Bei einem Kampf nahe Sanschariwka wurde ein Soldat des russischen Speznas verwundet – ein gewisser Kriwko, der entweder aus Samara oder aus Moskau stammt, geboren wahrscheinlich 1979. Sein Profil „VKontakte“: http://vk.com/hakir79.
Es ist unklar, ob er ein Aussteiger oder ein Soldat im Dienst ist, aber auf allen Bildern posiert Kriwko im Donbass mit modernsten russischen Waffen und Ausrüstung.
Nahe Sanschariwka nahm er mit einer lautlosen Maschinenpistole AS „Wal“ (Analog BCC „Wintorez“) an der Erstürmung einer strategischen Anhöhe teil. Diese Maschinenpistole wurde nie in die Ukraine geliefert, ihre Produktion läuft seit 1987, aber nur die russische Armee verfügt über diese Waffen, und zwar das russische Spezialeinsatzkommando – der Speznas. (Alle Fotos sind klickbar)
Das Ergebnis des Angriffs war für Kriwko enttäuschend. Hier schreibt er wörtlicht: „Vor der Erstürmung… 2 Stunden später bin ich ein 300er“ (300er = Verwundeter).
Weiter sehen wir seine Diagnose auf einem ukrainischen Formular, irgendwo in der Nähe von Brjanka:
Eine Woche zuvor posierte Kriwko mit einem russischen Maschinengewehr „Petscheneg“ vor einem russischen Panzerfahrzeug KamAZ-43269 „Wystrel“ (auch als BMP-97 bekannt) – über die Präsenz dieser Modelle in der Ukraine haben wir bereits in unseren anderen Materialien geschrieben.
Das Maschinengewehr „Petscheneg“ wird in Russland seit 1999 produziert, mit diesem Gewehr sind ausschließlich die Armeen von Russland, Kasachstan, Kirgisistan und Jemen ausgerüstet.
Das gepanzerte Fahrzeug „Wystrel“ wird in der russischen Armee erst seit kurzem verwendet, es war Bestandteil der Bewaffnung des 7. Militärstützpunkts der russischen Besatzungstruppen in Abchasien, flimmerte auf den Paraden verschiedener russischer Spezialeinheiten (bis zum Jahr 2013 wurden nur 150 Exemplare hergestellt). Diese Fahrzeuge wurden in Luhansk auf dem Gelände der Firma „Transpele“ gesichtet.
Auch gibt es Fotobeweise, die Kriwko in einem der Ausbildungslager für Söldner zeigen, wo er mit dem neuesten russischen Scharfschützengewehr ASWK „Kord“ schießt. Das Scharfschützengewehr wird seit 2004 produziert und wird nur in Russland verwendet:
Wenn man sich seine VK-Freunde genauer anschaut, findet man ähnliche Fotos dieses Lagers.
Auf diesem Bild ist Kriwko mit seinem Freund Iwan Antipow aus Toljatti (geb. 1976) zu sehen, dieser war in Tschetschenien, offenbar ist er ein Polizeimitarbeiter (sein Profil im sozialen Netzwerk: http://vk.com/id35224974).
Unter anderem ist Antipow in irgendeinem Lager vor einem russischen BTR-80A/82A (Gepanzerter Mannschaftstransportwagen) zu sehen:
Das ist ein gepanzerter Mannschaftstransportwagen mit einem Kampfmodul mit einer 30-mm-Kanone 2A72, der in Russland auf BTR-80A/82A installiert wird. Diese Variante wurde bislang nicht exportiert.
Viele fragen uns, wozu wir diese Arbeit machen. Warum sammeln wir die Beweise russischer Präsenz so akribisch? Die Trolle schreiben in ihren PNs, dass wir für den SBU (Sicherheitsdienst der Ukraine), ein Cyberzentrum der NATO in Tallinn oder den Mossad arbeiten. Alles ist viel einfacher. Wir sind Patrioten der Ukraine und machen unsere Arbeit im Glauben an eine höhere Gerechtigkeit. Vielleicht werden diese Materialien für das künftige Gerichtsverfahren beim Haager Tribunal nützlich sein oder in die analytischen Unterlagen mit Fakten russischer Aggression gegen die Ukraine hinzugefügt und zu bestimmten folgenreichen Entscheidungen führen. Russland ist in die Ukraine eingedrungen, um hier einen Krieg zu führen, einen Völkermord am ukrainischen Volk zu begehen, seine Waffen und Ausrüstung an den Ukrainern zu testen – und früher oder später wird die Russische Föderation zur Verantwortung dafür gezogen werden, und in der Zeit geben wir uns alle Mühe, damit Russland die Rechenschaft dafür so bald wie möglich ablegen muss.
UPD Kleine Ergänzung von einem unserer Leser mit Nickname Day Glory: „Ausgehend von der Information, die die beiden Russen in ihren Internetprofilen veröffentlicht haben, sind sie Dienstkollegen. Sie dienen in der 3. selbstständigen GRU Speznas-Brigade der russischen Streitkräfte. Das entsprechende Foto vor der Flagge der Einheit hat Kriwko in seinem Profil veröffentlicht. Der aus Toljatti ist kein Polizist, sondern, den Bildern in seinem Profil nach, ein Fallschirmjäger, und das bereits seit 1996, und Berkut-Uniformen zogen die Russen auf der Krim auch an“.
Basierend auf der öffentlich zugänglichen Information im Internet, ist die 3. selbstständige Speznas-Brigade seit 2009 in der Stadt Toljatti stationiert. Das Puzzle dieser zwei Profile hat sich wohl zusammengesetzt…
Dem Profil von Kriwko nach zu urteilen nehmen Abteilungen der 3. Speznas-Brigade an den Kämpfen bei Sanschariwka teil. Das nennt sich: Grüße an den einen General, der behauptete, dass die ukrainischen Streitkräfte NICHT gegen Abteilungen der Streitkräfte Russlands kämpfen würden…
Dieses Material wurde von Anton Pawluschko exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Andrij Topchan/ Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unser Projekt erforderlich.
3 Responses to “Ein russischer Speznas-Soldat zeigte russische Waffen und Militärausrüstung nahe Sanschariwka”
30/05/2015
Mit offenen Karten: ein Soldat der 3. Speznas-Brigade GRU im Portrait. - InformNapalm.org (Deutsch)[…] Ein russischer Speznas-Soldat zeigte russische Waffen und Militärausrüstung nahe Sanschariwka. – 22 hours ago […]
29/08/2015
"Sie wissen alles, aber sie schweigen..." - InformNapalm.org (Deutsch)[…] zu finden, versuchen die Information zu ihnen zu finden, an welchen Kämpfen sie noch teilnahmen. Bereits im Januar tauchte mal ein Bericht über irgendeinen russischen Speznas-Soldaten auf (deutsch). Er fing an, alles mögliche zu photographieren, was er nur in der Ukraine sah. […]
31/12/2017
InformNapalm-Bilanz 2017: Mehr Publikationen, mehr Beweise, mehr Anerkennung - InformNapalm (Deutsch)[…] und Stammautor Anton Pawluschko, in dem ein russischer Speznas-Soldat im Donbas identifiziert wird: „Ein russischer Speznas-Soldat zeigte russische Waffen und Militärausrüstung nahe Sanschari…, was wohl darauf hindeutet, dass viele noch immer an der Präsenz der russischen Soldateska im […]