Arman Gabasow, ein regulärer russischer Militärangehöriger aus der 34. Gebirgsbrigade der russischen Streitkräfte, den InformNapalm schon einmal als einen Teilnehmer der bewaffneten Aggression gegen die Ukraine im Donbas entlarvt hatte, ist wieder mal ins Blickfeld unserer OSINT-Aufklärer geraten.
Gabasow hatte nämlich sein Profil gelöscht, eine Pause eingehalten, sich in einen anderen Truppenteil versetzen lassen und danach wohl beschlossen, dass er nun ein neues Leben beginnt. Er hat ein neues Account erstellt und dabei unabsichtlich seine neue Dienststelle preisgegeben: Das ist die neuaufgestellte 150. motorisierte Schützendivision (MSD) der 8. Armee des Südlichen Militärbezirks Russlands. Diese Division ist die operative Reserve des 1. und 2. Armeekorps im Donbas, die zur Kampfstaffel der russischen Besatzungskräfte im Donbas gehören. Archive und Beweise finden Sie weiter unten.
Der russische Militärangehörige Arman Gabasow, der bei der illegalen bewaffneten Formation (IBF) „Prisrak“ im besetzten Teil des Donbas diente, wurde Ende September 2017 von InformNapalm entlarvt. Natürlich war er gezwungen, sein Profil ein wenig zu „säubern“ (VORHER und NACHHER). Bereits im November 2017 erstellte Gabasow aber ein neues Profil und begann dort Fotos zu posten, die wieder mal darauf schließen ließen, dass er ein russischer Militärangehöriger und Söldner ist, der im Donbas gekämpft hatte.
Den frischen Angaben (darunter auch den Fotos mit einer Geomarkierung im Gebiet Rostow Russlands, und zwar im Dorf Persianowski, das der Stationierungsort der 150. motorisierten Schützendivision ist) und dem neuen Chevron (68. Panzerregiment der 150. MSD) nach hat sich Gabasow neulich in die neuaufgestellte 150. MSD der 8. Armee des Südlichen Militärbezirks versetzen lassen.
In seinem neuen Profil postete er auch Fotos aus dem Donbas, die er früher nicht veröffentlicht hatte (siehe 1 und 2).
Über die 150. motorisierte Schützendivision schrieben wir im August 2017: „Mythen&Realität: 150. Division der Streitkräfte Russlands im XXI. Jahrhundert“
Finden Sie das Verhalten dieses Militärangehörigen komisch? Tja, sieht aus, als ob er beschlossen hat, dass der Blitz zweimal nicht zuschlagen wird – so wie viele andere russische Soldaten und Offiziere zuvor.
Unsere OSINT-Erfahrung zeigt, dass die psychologische Abhängigkeit von sozialen Netzwerken für viele russische Militärangehörige stärker als alle Einweisungen und Verbote ist. Der Wunsch nach mehr „Likes“, nach Kommentaren und öffentlichem Beifall der Landsleute ist stärker als die Befehle der Kommandeure. Alles, was man braucht, um russische Militärangehörige im Donbas zu ertappen, sind Russisch-Kenntnisse, die Geduld eines passionierten Fischers und die Fähigkeit, soziale Netzwerke zu überwachen. InformNapalm hat die Erfahrung gemacht, dass die von uns entlarvten russischen Militärangehörigen des Öfteren ihre Profile zunächst löschen, und dann aber wieder im Netz auftauchen – und manchmal kommen sie sogar mit ihrem alten Profil zurück.
Dieses Material wurde von Irakli Komakhidze exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel.
Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unsere Ressource erforderlich (Creative Commons — Attribution 4.0 International — CC BY 4.0 )
Wir rufen unsere Leser dazu auf, unsere Publikationen aktiver in den sozialen Netzwerken zu verbreiten. Das Verbreiten der Untersuchungen in der Öffentlichkeit kann den Verlauf von Informationskampagnen und Kampfhandlungen tatsächlich brechen.
Besuchen Sie uns auf Facebook: InformNapalmDeutsch
No Responses to “Immer wieder in die gleiche Grube fallen: Russische Militärangehörige und soziale Netzwerke”