
In letzer Zeit sehen wir immer wieder seltsame Dinge passieren. Von einer Sache möchte ich Euch erzählen. Berufsbedingt habe ich mit vielen verschiedenen Menschen zu tun, unter anderem mit den Menschen aus dem Sicherheitssektor. Und einer von ihnen hat mir von gravierenden und seltsamen Veränderungen bei der Firma „Kyivstar“ erzählt.
Erstens, auf Verlangen der russischen Inhaber, wurde am 25. Juni 2014 plötzlich der Vorsitzende der privaten Aktiengesellschaft „Kyivstar“ Igor Litowtschenko durch Petr Tschernyschow ersetzt. Gleichzeitig wurden die ehemaligen Führungskräfte von Mobilfunkanbieter „Beeline“ in die Firma aufgenommen. Einige von ihnen haben die schlechten Zeiten im Unternehmen „Ukrtelekom“, das Rinat Achmetow gehört, überbrückt. Zweitens: im Laufe der letzten 3 Monaten haben die Spezialisten der Informationssicherheit des Unternehmens insgesamt 3 ernsthafte und professionell ausgeführte Angriffe festgestellt, die auf Infrastruktur abzielten, die das Funktionieren von Sorm-Systemen gewährleistet. Alle drei Angriffe wurden von einer Einheit des sogenannten „CyberBerkuts“ durchgeführt.
Experten sind der Meinung, dass die Form, Methoden und Taten dieser Organisation darauf hinweisen, dass „CyberBerkut“ eine reguläre spezialisierte Einheit des russischen Informationskriegs ist. Spezialisten der Einheiten der Informationssicherheit haben dieser Herausforderung erfolgreich standgehalten und die Angriffe abgewehrt. Aber die Freude darüber hielt nicht lange an. Die neue Führung hat sich nach ihrer Ernennung schnell orientiert und beschlossen, die gesamte Sicherheitseinheit zu entlassen und neue Mitarbeiter einzustellen, wobei die Bewerber von den russischen Inhabern der Firma abgesegnet wurden. Aus verschiedenen Gründen möchten wir die Zweckmäßigkeit und das Timing dieser Entscheidung nicht kommentieren. Es genügt zu sagen, dass Einheiten der Informationssicherheit der Telekommunikationsdienstanbieter in jedem Land außer unserem ein Bestandteil des Systems der nationalen Sicherheit sind. Also wird noch ein Netzanbieter, der in unserem Land arbeitet, von außerhalb kontrolliert.
Und das Problem liegt nicht darin, dass jetzt irgendjemand den Datenverkehr ohne einen Gerichtsbeschluss nach Wörtern wie „Putin „A***loch“ filtern kann (er weiß es eh schon). Das Problem ist, dass wir auf keinen Fall zulassen dürfen, dass wir einem anderen Staat, der uns gegenüber feindliche und destruktive Absichten hegt, eine Hilfe in Form von Informationen, Finanzen oder anderen Ressourcen zukommen lassen. Also zieht Eure eigenen Schlüsse, wartet nicht auf die Sanktionen von der EU oder den USA. Verhängt selber die Sanktionen. Stimmt mit Eurem Geldbeutel gegen die Eindringlinge! Es lebe die Ukraine!
P.S. Wir hoffen, dass die Führung unseres Landes irgendwie, irgendwann die Linzenzen für den 4G-Mobilfunkstandard an jemand anderen verkaufen wird als an russische Unternehmen. Darauf warten wir…
Autor John Nash; übersetzt von Olena Köpnick
One Response to “Russland verstärkt den Einfluss auf die ukrainischen Mobilfunkanbieter”
13/02/2018
3G in der Ukraine: akute Fragen der Kontrolle Russlands über die Mobilfunkanbieter - InformNapalm (Deutsch)[…] im September 2014 haben wir über die seltsamen Umstände im Zusammenhang mit der Firma „Kiewstar“ berichtet. Heute möchten wir die Aufmerksamkeit auf einen anderen Anbieter […]