InformNapalm hat bisher in seiner Datenbank eine Unmenge an Informationen und einzigartigen Berichten über die Identifizierung der feindlichen Technik und OSINT-Aufklärung der persönlichen Profilen in den sozialen Netzwerken der russischen Bürger gesammelt, was die Beteiligung der russischen Armee und Geheimdienste an dem Krieg in Donbass bestätigt. Aber das Thema der Beteiligung des russischen Innenministeriums blieb bis jetzt wenig erforscht. Wie es in dem alten Lied heißt: „Unser Dienst ist gefährlich und schwierig, und auf den ersten Blick nicht zu erkennen…“
Aber lasst uns mal schauen, was man auf den zweiten Blick erkennt.
Dieses Foto stammt aus dem persönlichen Profil eines gewissen Romario Moskal (https://vk.com/moskal9191), unter einer kleinen Anzahl der Gruppen des sozialen Netzwerks VKontakte ist er ein Mitglied der Gruppe mit dem aussagekräftigen Namen „Truppen des Innenministeriums ODON“ (= selbständige Division der operativen Bestimmung), und außerdem mehrerer Gruppen, die den verschiedenen Einheiten des russischen FSB (Inlandsgeheimdienst) zugeordnet sind. Außerdem ist er ein glühender Anhänger der Gruppen, die sich mit „Neurussland“ beschäftigen.
Der Geotag des Fotos sagt uns, dass dieser Vertreter des russischen ODON sich in der Lenin-Straße der Stadt Snischne befand (die von den Söldnern besetzt ist), auf seinem T-Shirt prangt ein Emblem des russischen ODON, einer russischen Division der Truppen des Innenministeriums namens Dserschinski.
Außerdem ist das Profil dieses russischen Polizisten voll mit Fotos, die seine Beziehung zu den Truppen des russischen Innenministeriums und seine gleichzeitige Beteiligung an dem Krieg, an der Seite der Terrorkräfte in Donbass zeigen:
Und nun zu einer anderen Person dieser Geschichte:
Das persönliche Profil: http://vk.com/id228103676 (Michail Lasarew)
Wohnhaft in Ljuberzy (Russland). Hat besucht oder abgeschlossen das Moskauer Juristische Institut des Innenministeriums, also ist das eine Person, die in einem direkten Zusammenhang mit einem der wichtigsten russischen Organen der Staatsgewalt, dem Innenministerium, steht. Und als die Zeit für ihn gekommen ist, einen guten Platz für sein schickes Sturmgewehr zu suchen (und wir alle wissen, wer in Russland militärische Waffen tragen darf), so fand er keinen besseren Ort, als die Stadt Swerdlowsk in der Region Donezk/Ukraine.
Punkt eins: es ist den Vertretern der russischen Organen der Staatsgewalt untersagt, die Grenzen des Landes zu verlassen. Ist Donbass schon etwa ein Teil der Moskauer Region?
Punkt zwei: war der Polizist aus Ljuberzy von der Bekämpfung der Moskauer Kriminalität etwa so erschöpft, dass er mit seinem Sturmgewehr in den Urlaub nach Donbass gefahren ist? Diese beiden Punkte bringen uns auf den Gedanken, dass es eher um eine „Dienstreise in den Krieg“ als um eine Vergnügungsreise geht.
Ein Beweis dafür ist auch ein anderer Vertreter der Moskauer Polizei. Ruslan Russki http://vk.com/id283044623
Er wollte sich nicht so recht vorstellen, aber seine Alma Mater hat er angegeben: Führungsakademie des Innenministeriums. Ist auch noch nicht so lange her, 2014. Und kaum ein Jahr später ist der Moskowite (wie sein persönliches Profil uns verrät) Ruslan auf einmal in den Reihen der Polizisten von Debalzewe. Das ist ja nicht mal mehr eine Dienstreise, das ist eine planmäßige Stellenbesetzung: bist du fertig mit dem Studium – sollst du für das Wohl des Vaterlandes und für Putin ackern.
Nur dass Donbass bis jetzt nicht zu Ruslans Vaterland gehört. Oder ist es schon passiert, wir wissen es nur noch nicht? Wenn das noch nicht der Fall ist, dann beschäftigt sich das russische Innenministerium inzwischen auch mit den außenpolitischen Angelegenheiten, einschließlich Besetzung der Stellen im auswärtigen Besatzungskomissariat von Debalzewe. Aber für Tschekisten-NKWD-MWD war die Vernichtung der Ukrainer immer eine innenpolitische Angelegenheit.
Der ungeladene Gast aus MWD
https://vk.com/id113990604
Und als einen kleinen Nachschlag zu dieser netten Runde stellen wir Euch noch einen „Bergmann“ vor. Der tatarische Kämpfer für die „russische Welt“ Gali Gijatulin übt seine terroristische Tätigkeit in der Region Luhansk/Ukraine aus, wie sein Profil uns verrät. Ein „Bergmann-Terrorist“ ist er aber nicht immer gewesen, erst seit einem Jahr. Davor hatte Gali weder mit den Bergwerken noch mit der Ukraine was zu tun.
Die Angehörigen der Truppen des Innenministeriums, sowie russische Berufssoldaten und Wehrpflichtige sind aktiv an dem Krieg in Donbass beteiligt. Sie verkleiden sich als gewöhnliche „Aufständische“ und bilden den Grundstock der Hybridarmee, deren Ziel darin besteht, die Lage in der Ukraine weiter zu destabilisieren und die Kriegsflamme nicht verlöschen zu lassen.
Die meisten von ihnen sind zu der Beteiligung an diesem Krieg nicht durch Hormonstöße motiviert, sondern durch Karrierechancen, wie die Ergebnisse dieser „Dienstreisen“ zeigen. Meistens posten sie ihre Fotos in den sozialen Netzwerken, um vor ihren Freunden (und Freundinnen) mit ihren „Kreuzzügen“ in die Ukraine zu prahlen.
Das Thema der Beteiligung der Truppen des russischen Innenministeriums an dem Krieg Russlands gegen die Ukraine beleuchten wir auch in folgenden Artikeln:
„Wie Russland die Terroristen bewaffnet“ (russisch)
Und noch ein Video zum Thema:
Dieses Material wurde von Al Gri speziell für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Olena Köpnick. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unser Projekt erforderlich.
One Response to “Was hat das russische Innenministerium mit Donbass zu tun?”
08/05/2016
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