Russische Besatzer setzen provokative Angriffe auf den Wohnsektor von Donezk zwecks Erschaffung eines Propagandabildes für russische Medien fort, die ukrainische Artillerietruppen an Beschüssen der Zivilisten im Donbass zu beschuldigen versuchen.
Nehmen wir ein Beispiel: Am 31. Januar 2017 haben die russischen Militärangehörigen Wohnhäuser unter folgender Adresse beschossen: Listoprokatschikow-Str. 3A und 10. Den Einschlagsstellen und charakteristischen Beschädigungen nach, wurde hier Feuer unter Einsatz von 122 mm Sprengbrandmunition geführt. Das bedeutet, dass es entweder Haubitzen D-30 oder die Panzerhaubitzen 2S1 „Gwosdika“ gewesen sind (Quelle der Photos).
Vergewissern wir uns, dass vor uns tatsächlich diese Häuser und diese Strasse sind. Nehmen wir den Service panoramio zur Hand und finden ein Bild des Hauses unter der Adresse Listoprokatschikow 10 aus dem Jahr 2011, noch vor seiner Reparatur und dem neuen Anstrich.
Man muß kein Experte sein, um zu verstehen, aus welcher Richtung das Feuer geführt wurde. Es reicht, einen beliebigen verfügbaren kartografischen Service aufzumachen und auf der Karte die Einschlagstellen zu bestimmen (Zum Vergrößern klicken Sie bitte auf das Bild). Mit roten Pfeilen haben wir die Richtung der angeflogenen Geschosse markiert:
Nun zeichnen wir auf der Demarkationslinie-Karte von liveuamap eine Linie von 15,4 Kilometern Länge (maximale Schußweite einer Haubitze D-30) in die Schussrichtung. Im Ergebnis haben wir folgendes Bild: Das Territorium, von dem aus das Feuer geführt wurde, steht unter Kontrolle der russischen Truppen.
Wie wir sehen, setzen die Besatzer weiterhin ihre niederträchtige hybride Kriegstaktik ein, bei der zwecks Konflikteskalation Informationsanlässe mit darauffolgender Schuldzuweisung an die Ukraine erschaffen werden – dazu werden Wohnhäuser beschossen und Zivilistentod in Kauf genommen. Jene, denen es gelungen ist, nach fast drei Jahren Krieg noch immer an die „Russische Welt“ zu glauben, sollten sich Gedanken darüber machen, dass für Demiurgen dieser „Welt“ ihre Leben nicht mehr Wert sind als Propagandastoff und jeder Zeit für die Erschaffung eines weiteren kremlischen Lügenbildes geopfert werden können, in dem von euch nur noch eine trockene Ziffer bleibt: „Ein weiterer Tote“.
Dieses Material wurde von Michail Kusnezow und Kusjma Tutow exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unsere Ressource erforderlich.
(Creative Commons — Attribution 4.0 International — CC BY 4.0 )
Wir rufen unsere Leser dazu auf, unsere Publikationen aktiver in den sozialen Netzwerken zu verbreiten. Das Verbreiten der Untersuchungen in der Öffentlichkeit kann den Verlauf von Informationskampagnen und Kampfhandlungen tatsächlich brechen.
2 Responses to “Wer und wozu beschießt Donezk: Analyse eines Zwischenfalls”
04/02/2017
Brjanka: Von Russland inszenierte Beschüsse des besetzten Territoriums zwecks Konflikteskalation - InformNapalm.org (Deutsch)[…] „Wer und wozu beschießt Donezk: Analyse eines Zwischenfalls“ […]
15/02/2017
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