
Freunde des InformNapalmTeams fanden im Profil eines russischen Soldaten Bilder, die an der Eisenbahnstation „Neklinowka“ im Dorf Pokrowskoje (Region Rostow, Russland) abgeladene Militärtechnik zeigt. Ein scheinbar übliches Bild- noch ein Zug abgeladener Militärtechnik in der Nähe der ukrainischen Grenze, aber die bereits übermalten Nummern an der Militärtechnik und die an den Panzern montierten Schnorchel-Röhre des Systems „Brod“ (zu dt. „Furt“) haben unsere Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
Zu den Röhren:
Dies ist das System „Brod“ (Rüstsatz für Unterwasserfahren) am T-80U (UK). Diese Box ist ein Klappluftfilter und zugleich – das System „Brod“ für Panzer des Typs T-80U (UK). Das System schützt das Gasturbinentriebwerk vor Staub und Schmutz auf dem Vormarsch, und dient auch dazu, flache Gewässer zu überwinden. Die Box wird am Turm befestigt und dreht sich zusammen mit ihm. Die Box dichtet das Luftsystem vollständig ab, wenn der Turm in einer Marschstellung ist, d.h. wenn das Kanonenrohr zur rechten Seite geschoben ist, dann steht die Box über dem Luftkanal genau mittig.
Identifizierung des Panzers
Dies ist kein Panzer des Typs T-72, denn dieser verfügt über keine Auspufföffnungen auf der Höhe des Motorraumes auf der linken Seite. Das Rohr, das hinter dem Kanonenturm eines T-64-Panzers montiert wird, ist anders konstruiert. Außerdem verfügen die Panzer des Typs T-64 über keine Montagestelle für den Lufteinlaß hinter dem Turm.
Rüstsätze für Unterwasserfahrten für Panzer der zweiten Nachkriegsgeneration (T-64, T-72 und T-80) wurden für jeden Fahrzeugtyp extra entwickelt. Das Hauptaugenmerk wurde auf die Verringerung der Zeit für die Vorbereitung zur Überwindung der Wasserhindernisse gerichtet. Es ist bekannt, dass die Vorbereitung je nach Fahrzeugtyp 15 bis 40 Minuten dauert. Diese Aufgabe wurde zum Teil durch Ausstattung der Panzer des Typs T-80U und T-80UD mit dem System „Brod“ gelöst, das Wasserhindernisse der Tiefe bis 1,8m ohne Vorbereitung zu passieren ermöglicht. Da die Wasserhindernisse dieser Art auf dem Schlachtfeld oft vorkommen, macht dieses System die Panzer autonom und erlaubt es ihnen Wasserhindernisse ohne Zeitverluste zu passieren. Man sollte auch berücksichtigen, dass der Panzer des Typs T-80 in der Lage ist, Wasserhindernisse ohne das Rohr für Auspuffgase zu passieren, und der Panzer mit nur einem Luftansaugrohr in der Lage ist, Wasserhindernisse bis zu einer Tiefe von 4 m mühelos zu passieren. Der komplette Satz an Röhren befindet sich (hängt) hinten am Panzer.
Das Bild wurde im Profil eines russischen Soldaten der 4. Kantemirowskaja – Panzerdivision des westlichen Militärbezirks gefunden (Einheit Nr. 19612, Stationierungsort – Naro-Fominsk, Moskauer Gebiet).
Laut Wikipedia ist die 4. Kantemirowskaja – Panzerdivision mit Panzern des Typs T-80U ausgestattet, was mit der Identifizierung der Panzer durch unsere Spezialisten übereinstimmt.
Nach der Bildanalyse und dem Vergleich mit dem Gelände konnten wir den genauen Ort der Aufnahme bestimmen: Eisenbahnstation Neklinowka im Dorf Pokrowskoje.
Beim genauen Hinsehen kann man die erste Ziffer der Panzernummer erraten – das ist eine 3, die zweite lässt sich nicht erkennen, die dritte lässt sich wieder eindeutig erkennen – das ist eine 5. Damit haben wir die Nummer 3*5. Die Nummer 302 ist am Helmsprechgerät von unserem Panzerfahrer zu sehen, daraus folgt, dass sein Panzer die Nummer 302 hat. Auf einem Bild seines Dienstkameraden vom Februar 2015 sieht man einen Panzer mit der Nummer 38*, wahrscheinlich wurde das Bild im Hangar der Einheit Nr. 19612 in Naro-Fominsk gemacht. Die Nummern von einigen T-80U – Panzern der Kantemirowskaja-Panzerdivision kann man auf der Webseite MORF sehen.
Einige Fotos von seinen Freunden – Dienstkollegen:
Zur Erinnerung: vor kurzem wurde in Samara ein Zug gesichtet, der eine große Anzahl von Panzern T-80U transportierte (englisch). Es wurden auch T-80U – Panzer der russischen Streitkräfte registriert, die zur ukrainischen Grenze aus Naro-Fominsk (Russland) verlegt wurden (deutsch).
Am unkontrollierten Grenzabschnitt zwischen Russland und Ukraine in der Region Luhansk gibt es eine ausgedehnte Wasserbarriere – den Fluss Siwerskyj Donez, der eine natürliche Barriere gegen das Eindringen von russischen terroristischen Kräften entlang der gesamten Länge des besetzten Gebietes darstellt. Wir haben mehrmals Meldungen über den Aufbau von Ponton-Übergängen durch russische Truppen registriert, aber Wasserhindernisse durchzuwaten ist auch eine schnelle und bequeme Möglichkeit, die Militärtechnik an den Ort der Kampfhandlungen zu verlegen. Wo das nächste Mal die 4. Garde-Panzerdivision der Russischen Föderation auftauchen wird, werden wir wohl noch sehen.
Dieses Material wurde von @BuTaJIu4eK exklusiv für InformNapalm vorbereitet. Bei der OSINT-Ermittlung half @el_roosevelt; übersetzt von Andrij Topchan. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unser Projekt erforderlich.
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