Im Lauf des Monitorings von Informationsquellen der russischen Besatzungskräfte im Donbass wurde ein weiterer Patzer in der Arbeit der Kriegspropagandisten entdeckt. So hat ein Vertreter der „LVR-Volksmiliz“ am 10. September 2016 beim Briefing zur Situation an der Demarkationslinie erklärt, dass die Streitkräfte der Ukraine an der Demarkationslinie Waffenverstecke anlegen, zwecks Durchführung von Diversionsoperationen gegen die Zivilisten der sogenannten „Luhansker Volksrepublik“. Als eine dieser versteckten Waffen wurde ein selbstgebastelter mobiler 82 mm Mörser präsentiert, der nach Aussagen der Propagandisten von den ukrainischen Diversanten für provokative Beschüsse benutzt wird, darunter auch von ihren eigenen Stellungen.
Der Fehlgriff besteht hier darin, dass im Video ein selbstgebastelter 82 mm Mörser „SchMON“ festgehalten wurde, der seit 2015 an dem sogenannten „Konzern Koldun&Co“ in der Stadt Rowenky des Luhansker Gebiets zusammengebaut wird. Der „Konzern“ wird von einem Söldner und Komplizen der russischen Besatzer, Wladimir Alexandrowitsch Nedodajew geleitet (Persönliche Angaben auf der Webseite „Myrotworez“).
Gleich kommt die Frage auf, ob Nedodajew ukrainische Diversanten mit selbstgebastelten Waffen versorgt oder es doch ein schlechter Informationseinwurf ist. Die Antwort liegt auf der Hand. Unten führen wir ein Video des Tests dieses Mörsers an:
Die Lügen der Besatzer in ihren gestellten Videos hat InformNapalm bereits mehrmals aufgedeckt. Zum Beispiel, in der russischen Videoreportage über den Beschuss eines Wohnhauses in Jassynuwata, den die Propagandisten für einen Beschuss durch ukrainische Streitkräfte ausgegeben hatten: „Jassynuwata im Visier der russischen Hybridaggression“.
Links zum Thema:
- „Koordinationsschema der russischen Propagandisten: Von der Aufgabenstellung bis hin zur Bezahlung“
- „Gekaperte Accounts der russischen Propagandisten Teil 3: Beschuss von Nikischino“
- „Juli 2014: Wie russische Truppen die ukrainische 79. Luftsturmbrigade direkt an der Grenze unter Mörserbeschuss nahmen“
Dieses Material wurde von Michail Kusnezow und Kusjma Tutow exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf unsere Ressource erforderlich.
Wir rufen unsere Leser dazu auf, unsere Publikationen aktiver in den sozialen Netzwerken zu verbreiten. Das Verbreiten der Untersuchungen in der Öffentlichkeit kann den Verlauf von Informationskampagnen und Kampfhandlungen tatsächlich brechen.
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