Dienstzeugnisse, Photos und anderes Datenmassiv wurden uns infolge der Analyse des sozialen Profils eines der russischen Grundwehrdienst-Soldaten zugänglich. Diese Angaben erlaubten uns, Informationen zum genauen Standort, auszuführenden Aufgaben und dem Kommandobestand der Einheit Nr. 22179 (Stadt Maikop), wie auch den langfristigen Dienstreisen der 33. selbstständigen motorisierten Schützenbrigade auf den Kaidamowski Truppenübungsplatz (Rostower Gebiet) aufzudecken, wo Soldaten für die Teilnahme am Krieg im Donbass „freiwillig-obligatorisch“ ausgesucht werden.
Am 08.07.2015 erhielt seine verdiente Dienstentlassung einer der Informationssponsoren von InformNapalm – der Kommandeur der Einheit Nr. 22179, Untersergeant der Streitkräfte RF Pogrebnjak Dmitry Andrejewitsch. Wie sein weiteres Schicksal aussehen wird, ist noch unklar, aber in seinem Dienstzeugnis, das von seinen direkten Kommandeuren unterzeichnet wurde, wurde folgende Schlussfolgerung geäußert: „Ist würdig, in den Behörden und Spezialabteilungen des Verteidigungsministeriums, Innenministeriums, Katastrophenschutzministeriums, FSB Russlands zu dienen“.
Wir hoffen aufrichtig, dass der Föderale Sicherheitsdienst Russlands die Möglichkeit, diesen wertvollen Spezialisten und einen wahren Selfie-Master in seinen Dienst zu nehmen, nicht auslässt.
(Alle Screenshots sind klickbar)
Dank Untersergeant Dmitry Pogrebnjak gelang es uns, Informationen zum Standort, auszuführenden Aufgaben und dem Kommandobestand der Einheit Nr. 22179 (Stadt Maikop, Adygeja, Russland) offenzulegen. Es wurden Angaben zum Kommandobestand ermittelt: dem stellvertretenden Stabskommandeur der Einheit Nr. 22179, Obersteutnant A. Sasopin; dem Leiter der Artillerieaufklärung und temporär stellvertretenden Artillerieleiter der Einheit Nr. 22179 Major E. Raspopin; dem Kommandeur des Artilleriezugs Oberstleutnant D. Osipow und anderen Militärangehörigen.
Auch wurden Angaben zum permanenten Stationierungsort der 33. selbstständigen motorisierten Schützenbrigade in der Stadt Maikop bestätigt wie auch über den langfristigen Aufenthalt der Militärs dieser Brigade im Verband anderer Abteilungen der Streitkräfte RF, die sich im Basislager an der ukrainischen Grenze im Raum vom Truppenübungsplatz „Kaidamowski“ in Oktjabrskij Bezirk des Rostower Gebiets befinden.
Heute, am 11. Juli 2015, veröffentlichte die russische Ausgabe „gazeta.ru“ Informationen darüber, dass mehrere Dutzende Zeitsoldaten aus der Einheit Nr. 22179 der 33. Schützenbrigade (Maikop Aufklärungsbrigade) vom Truppenübungsplatz „Kaidamowski“ ins Rostower Gebiet geflüchtet sind, weil sie sich vor einer Entsendung in die Ukraine gefürchtet hatten. Gegen sie wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet, ihnen droht bis zu 10 Jahren Haft für die unerlaubte Entfernung aus der Einheit und Fahnenflucht. Die Militärangehörigen und ihre Verwandten erzählten, dass die Militärs in unmenschlichen Bedingungen lebten und dafür agitiert wurden, als Freiwillige nach Donbass zu fahren.
„30.09.2014. Der gemeine Soldat Schewkunow I.N. als ein Militärangehöriger, der einen Dienst nach Vertrag leistete und sich im Verband seiner Abteilung auf einer Dienstreise auf dem Truppenübungsplatz „Kaidamowski“ befand, der im Oktjabrskij (Selskij) Bezirk des Rostower Gebietes disloziert ist, war damit unzufrieden, dass er auf eine Dienstreise außerhalb von Maikop und Republik Adygeja entsendet wurde, wie auch unwillig, die Belastungen und Entbehrungen eines Militärdienstes auf sich zu nehmen, woraufhin er mit dem Ziel, sich seinem Dienst zu entziehen, sich von seinem Dienstort – dem Truppenübungsplatz „Kaidamowski“- unerlaubt entfernte und zu seinem Wohnort abreiste.“
Näheres im Material von „gazeta.ru“
Somit kann auch dieses Material mit den angegebenen Namen, Diensträngen und Photos des Kommandos der Einheit Nr. 22179 als ein Anlass zu weiteren Untersuchungen der Teilnahme der Militärs dieser wie auch anderer militärischer Formationen an der Ausführung der verbrecherischen Befehle, die den Krieg im Donbass weiterhin anheizen, dienen. Höchstwahrscheinlich müssen gerade dem Leiter der Artillerieaufklärung und stellvertretenden Artillerieleiter der Einheit Nr. 22179 Major Raspopin, der sich mit seinen Untergesetzten längere Zeit auf der ukrainischen Dienstreise befand, Einzelheiten der verbrecherischen Befehle des russischen Kommandos bekannt sein.
Dieses Material wurde von Roman Burko und Irakli Komaxidze exklusiv für InformNapalm vorbereitet; übersetzt von Irina Schlegel. Beim Nachdruck und Verwenden des Materials ist ein Hinweis auf die Autoren und unser Projekt erforderlich.
2 Responses to “Ein demobilisierter Russe lieferte seine Kommandeure aus.”
30/10/2015
Kreml öffnete die Büchse der Pandora: InformNapalm-Partisanen über ihre Methoden des Propagandawiderstands - InformNapalm.org (Deutsch)[…] tolles Instrument für Informationsgewinnung über eitle Menschen. Russische Soldaten lieben es, Selfies von sich zu machen, Einzelheiten ihres Privatlebens zu veröffentlichen und mit ihren Waffen vor ihren Freunden zu […]
06/01/2016
TOP-12 von InformNapalm 2015. Chronologie des Kampfes. - InformNapalm.org (Deutsch)[…] Wir haben auch ein paar spassige Materialien gehabt, die die Dummheit russischer Soldaten verspotten, die uns durch ihre Photos eigenhändig so viele interessante Informationen preisgeben. Lächelt Ihr auch mal mit uns, wenn Ihr diesen Artikel im neuen Jahr lest: „Ein demobilisierter Russe lieferte seine Kommandeure aus“. […]